Windows 10: Updates auch über Mobilfunkverbindungen

Microsoft ändert mit dem kommenden Creators Update die Vorgaben für laufende Updates und sieht auch Downloads bei getakteten Verbindungen vor – etwa Mobilfunkverbindungen, bei denen ganz unterschiedlich hohe Kosten anfallen können. Aktualisierungen sollen künftig automatisch auch über Mobilfunk erfolgen, wenn sie für die „reibungslose Ausführung“ des Betriebssystems erforderlich seien. Unklar bleibt aber, was diese Formulierung eigentlich definieren soll – und was sich in der Praxis tatsächlich ändert.

Aufgefallen ist die Änderung zuerst WinSupersite im Build 15058, das für Teilnehmer des Windows-Insider-Programms im Fast Ring in dieser Woche freigegeben wurde. „Updates werden automatisch heruntergeladen und installiert, außer bei getakteten Verbindungen (für die Gebühren anfallen können)“, heißt es zwar weiterhin in den Update-Einstellungen. Hinzugefügt wurde aber nun ein weiterer Satz, der diese Aussage teilweise aufhebt: „In diesem Fall werden nur die Updates automatisch heruntergeladen, die zur weiteren reibungslosen Ausführung von Windows erforderlich sind.“

Auf Nachfragen dazu hat Microsoft bislang noch nicht reagiert, was zunächst unterschiedlichste Mutmaßungen zulässt. „Zur reibungslosen Ausführung erforderlich“ ist so allgemein formuliert, dass es fast alle Updates einschließen könnte – oder auch nur sehr wenige mit geringem Datenvolumen. Was wiederum ganz unterschiedlich hohe und für den Anwender kaum absehbare Kosten bedeuten könnte.

Schon bisher wollte Microsoft allerdings „wichtige Updates“ selbst bei getakteter und kostenpflichtiger Verbindung nicht grundsätzlich ausschließen. So geht es zumindest aus einer FAQ zu dieser Art von Internetverbindungen hervor. Diese wurde zuletzt im September 2016 aktualisiert, bezieht sich noch auf Windows 8.1 und fand offensichtlich wenig bis keine Beachtung.

„Von Windows Update werden nur wichtige Updates heruntergeladen“, heißt es hier zu den Auswirkungen auf einen PC, die das Festlegen einer Netzwerkverbindung als getaktet mit sich bringen. Dabei legt Windows WLAN-Netze zunächst standardmäßig als nicht getaktet, Mobilfunknetze hingegen als getaktet fest. Diese Einstellungen können Anwender ändern und so beispielsweise bei einer WLAN-Verbindung Datenvolumen einsparen – und nebenbei weniger dringliche Updates vermeiden. Ethernet-Netzwerkverbindungen hingegen sieht Microsoft immer als nicht getaktet an und lässt bei ihnen keine Änderung zu.

Was bedeuten also „für reibungslose Ausführung erforderlich“ und „wichtige Updates“ in diesem Zusammenhang? Angesichts der potentiell entstehenden Kosten dürfen Verbraucher eine zeitnahe Klarstellung erwarten.

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ZDNet.de Redaktion

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