Tech-Industrie protestiert gegen Trump

US-Technikfirmen kritisieren das Einreiseverbot, von dem Mitarbeiter aus sieben muslimisch geprägten Ländern betroffen sind. Manager spenden für die Bürgerrechtsorganisation ACLU, die juristisch dagegen vorgeht. Einige Firmenchefs suchen auch auffällig die Nähe der neuen Regierung.

US-Technikfirmen kritisieren das von Präsident Trump verhängte Einreiseverbot für Menschen aus sieben Ländern mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit, das zunächst auf 90 Tage befristet ist. Viele CEOs, Manager und Investoren spenden außerdem für die Bürgerrechtsorganisation ACLU, die juristisch gegen die verfassungsrechtlich umstrittene Maßnahme vorgeht.

Donald Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference (Bild: CC BY-SA 3.0, Gage Skidmore)Donald Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference (Bild: CC BY-SA 3.0, Gage Skidmore)

„Wir sind über die Auswirkungen dieses Erlassses und jeglicher Vorschläge besorgt, die Googlern und ihren Familien Einschränkungen auferlegen oder verhindern könnten, begabte Experten in die Vereinigten Staaten zu bringen“, zitiert The Hill einen Google-Sprecher. „Wir werden die Spitzenpolitiker in Washington und anderswo weiterhin unsere Ansichten dazu wissen lassen.“ In letzter Zeit fiel der Internetkonzern durch verstärkte Lobby-Ausgaben für die Republikanische Partei auf, die Trump nominiert hatte.

„Es ist keine Politik, die wir befürworten“, versicherte Apple-CEO Tim Cook in einer internen E-Mail an Mitarbeiter. „Apple ist grundlegend von der Bedeutung der Einwanderung überzeugt – sowohl für unser Unternehmen als auch für die Zukunft des Landes.“ Zuvor hatte sich Cook bei einem Abendessen mit Trumps Tochter Ivanka sowie dessen Schwiegersohn Jared Kushner getroffen, denen großer Einfluss auf die Politik der neuen US-Regierung nachgesagt wird.

Wie andere Technikfirmen ist auch Apple sehr an einer Rückführung im Ausland geparkter Milliardenbeträge zu einem stark herabgesetzten Steuersatz interessiert, die Trump in Aussicht gestellt hat. Vielleicht nicht zuletzt aus solchen Gründen schienen die Chefs einiger Technikfirmen eine auffällige Nähe zur Trump-Regierung zu suchen, obwohl sie seine Kandidatur zuvor lautstark kritisiert hatten. Tesla-CEO Elon Musk und Uber-CEO Travis Kalanick reihten sich sogar als Trump-Berater ein.

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Das Einreiseverbot macht jetzt aber deutlich, dass der amtierende US-Präsident seine Wahlkampfparolen tatsächlich umsetzen will, was manche vielleicht nicht wahrhaben wollten. In der Ablehnung dieser Maßnahme sind sich aber fast alle Silicon-Valley-Firmen einig. Das machten in offiziellen Stellungnahmen etwa Adobe, Facebook, Uber und Microsoft deutlich. „Als Einwanderer und CEO habe ich die positive Auswirkung sowohl erlebt als auch beobachtet, die Einwanderung auf unser Unternehmen, das Land und die Welt hat“, kommentierte Microsoft-Chef Satya Nadella in einem LinkedIn-Eintrag.

Nicht entgangen ist Beobachtern, dass von dem Einreiseverbot keine muslimischen Länder mit geschäftlichen Verbindungen Trumps betroffen sind. Dabei gingen gerade von einigen dieser Länder folgenreiche terroristische Bedrohungen aus, mit denen Trump seine Anordnung begründete.

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4 Kommentare zu Tech-Industrie protestiert gegen Trump

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  • Am 30. Januar 2017 um 22:12 von über whitehouse.gov auf FB Seite von DJT

    https://www.facebook.com/DonaldTrump/posts/10158567643610725

    Statement Regarding Recent Executive Order Concerning Extreme Vetting

    “America is a proud nation of immigrants and we will continue to show compassion to those fleeing oppression, but we will do so while protecting our own citizens and border. America has always been the land of the free and home of the brave.

    We will keep it free and keep it safe, as the media knows, but refuses to say. My policy is similar to what President Obama did in 2011 when he banned visas for refugees from Iraq for six months. The seven countries named in the Executive Order are the same countries previously identified by the Obama administration as sources of terror. To be clear, this is not a Muslim ban, as the media is falsely reporting.

    This is not about religion – this is about terror and keeping our country safe. There are over 40 different countries worldwide that are majority Muslim that are not affected by this order. We will again be issuing visas to all countries once we are sure we have reviewed and implemented the most secure policies over the next 90 days.
    I have tremendous feeling for the people involved in this horrific humanitarian crisis in Syria. My first priority will always be to protect and serve our country, but as President I will find ways to help all those who are suffering.”

    • Am 31. Januar 2017 um 0:33 von Peter Pan

      Lächerlich, nun versucht er sich mit ‚Obama hat das auch getan‘ herauszuwinseln. Erbärmlich.
      Obama hat keine Visas herausgegeben für ein Land, dass gerade massiv im Krieg war – wer Visas hatte, oder andere Einreisegenehmigungen, der wurde nicht an den US Flughäfen abgewiesen.
      Wieder die typische Trump’sche Lügerei.

  • Am 31. Januar 2017 um 7:57 von ckOne

    Nein, das sind doch keine Lügen, sondern nur Alternative Wahrheiten.
    Ich glaube er heißt doch Pippilotta Victualia Trump und macht sich seine Welt so wie es ihm gefällt.

  • Am 31. Januar 2017 um 14:57 von Zahlen

    109 von 325000 wurden in den ersten 24h an Flughäfen vorerst festgehalten und ausgiebiger kontrolliert, durften danach aber alle einreisen.
    Soweit die Tatsachen.
    Interessantes auch unter
    https://goo.gl/mEC6wN
    National Review ist eine konservative politische Zeitschrift, die 1955 vom Autor William F. Buckley, Jr. gegründet wurde. Die Redaktion der Zeitschrift sitzt in New York City; die Zeitschrift erscheint zweiwöchentlich (Wikipedia)

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