OpenSSL-Bug Heartbleed: immer noch sind über 200.000 Services angreifbar

Laut einer neuen Erhebung der Suchmaschine Shodan leiden immer noch knapp 200.000 Services an dem OpenSSL-Fehler, der unter dem Namen Heartbleed bekannt war. Bei Shodan handelt es sich um eine spezielle Suchmaschine für Services, die mit dem Web verbunden sind.

198.564 Services sind der Erhebung zufolge von dem OpenSSL-Bug betroffen. Am stärksten sind Dienste, die auf HTTPS basieren, gefährdet. Der Bug soll sich nach wie vor auch in verschiedenen IoT-Geräten finden.

Die meisten betroffenen Systeme gibt es laut der Analyse von Shodan-Chef John Matherly in den USA. Dabei soll es sich in den meisten Fällen um Server handeln, die auf Amazon Web Services (AWS) laufen. Aber auch hierzulande werden Heartbleed-Server gehostet. Shodan nennt hier die ISPs 1&1, Strato und Unitymedia. Mit insgesamt 14.000 betroffenen Servern liegt Deutschland auf Platz 4.

Hinter den USA liegt Südkorea auf Platz zwei, hier ist es vor allem der Hoster SK Broadband mit insgesamt mehr als 6300 Systemen. Amazon und Verizon Wireless hingegen folgen dort mit 5163 und 4347 betroffenen Systemen.

Von den anfälligen Systemen verwenden rund 75.000 abgelaufene SSL-Zertifikate und die meisten Linux 3.X. Auch findet Shodan fehlerhafte Produkte von Symantec, Splunk oder Synology. Dennoch scheint es sich hier nicht um ein Versäumnis der Hersteller zu handeln, die bereits wenige Tage nach Bekanntwerden des Lecks mit Updates reagierten. Die hohe Zahl verwundbarer Systeme rührt vermutlich eher daher, dass es sich in vielen Fällen um Server handelt, die längere Zeit nicht angefasst wurden oder die in Vergessenheit geraten sind.

Heartbleed gefährdete bei seiner Entdeckung einen Großteil des Internets. Hersteller beeilten sich, schnell Updates zu veröffentlichen. Betroffen waren unter anderem die Webserver Apache und nginx, die damals zusammengenommen etwa 66 Prozent des gesamten Webserver-Marktes ausmachten. Über „Heartbleed“ waren Angreifer in der Lage, mit OpenSSL verschlüsselte Verbindungen im Klartext auszulesen, damit konnteen sie auch die Verschlüsselungs-Keys erhalten.

Zwei Monate nach der Entdeckung von Hearbleed im April 2016 waren im Juni 2014 immer noch 300.000 Server weltweit anfällig. Die Patch-Moral ließ schon nach kurzer Zeit drastisch nach. Errata Security ging schon damals davon aus, dass es auch noch nach zehn Jahren Server mit einer für Heartbleed anfällig OpenSSL-Version geben wird.

[Mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Tabletmarkt wächst 2024 um 9 Prozent

Apple baut seinen Vorsprung vor Samsung aus. Auch in diesem Jahr sollen die Verkaufszahlen ansteigen.

12 Stunden ago

Hacker nutzen DeepSeek und Qwen zur Entwicklung bösartiger Inhalte aus

Check Point Research wechseln Cyber-Kriminelle verstärkt von ChatGPT zu DeepSeek und Qwen.

16 Stunden ago

Malwarebytes sagt Rekordjahr für Ransomware voraus

Künstliche Intelligenz steigert auch die Produktivität von Cyberkriminellen. Malwarebytes erwartet, dass sich des Wettrüsten zwischen…

17 Stunden ago

Gefälschte Jobangebote auf LinkedIn verbreiten Malware

Die mutmaßlich koreanischen Hacker suchen unter anderem Softwareentwickler. Ein von ihnen bereitgestelltes Repository enthält Schadsoftware.

18 Stunden ago

Google stopft 12 Sicherheitslöcher in Chrome

Patches sind in der finalen Version von Chrome 133 enthalten. Angreifer können unter Umständen aus…

2 Tagen ago

Firefox 135 schließt schwerwiegende Sicherheitslücken

Sie erlauben unter Umständen eine Remotecodeausführung. Betroffen sind Firefox 134 und Firefox ESR 128.6 für…

2 Tagen ago