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iFixit: AirPods lassen sich nicht reparieren

Die Reparaturspezialisten von iFixit haben Apples drahtlose Kopfhörer AirPods zerlegt und sie für absolut unreparabel befunden. Das gilt auch für die mitgelieferte Ladebox, die sich gleichfalls nur gewaltsam öffnen lässt und ebenso keinen Austausch der integrierten Batterie zulässt.

Das ergibt für das 179 Euro teure Ensemble eine tiefstmögliche Bewertung der Reparierbarkeit von null auf einer Skala von zehn erreichbaren Punkten. Auch die Eignung für Recycling wird skeptisch beurteilt. Eine Röntgenaufnahme deutet außerdem auf eine mangelnde Fertigungsqualität hin, was die verzögerte Markteinführung inmitten des Weihnachtsgeschäfts erklären könnte.

Das ausgebreitete Innenleben eines AirPods mit dem mutmaßlichen W1-Chip (Bild: iFixit)

Zur Öffnung der Teile waren zerstörerische Werkzeuge wie gebogene Rasierklingen, Messer und Zangen erforderlich, da für den Zusammenhalt der Ohrhörer mit ihren dicht gepackten Inhalten einzig und allein Klebstoff sorgt. Immer wieder stießen die Reparaturexperten auf reichlich Klebstoff und beschwerten sich einmal übel gelaunt über einen „Wasserfall von Klebstoff“. Die ihnen zufolge schwer in Polycarbonat gepanzerte Ladebox mussten sie sogar mit einem Dremel angreifen und aufschneiden.

Die nähere Betrachtung der Objekte ergab für das Akku-Case die Modellnummer A1602 und eine Speicherkapazität von 398 mAh. Die Ohrhörer selbst verfügten mit A1722 (links) und A1523 (rechts) ebenfalls über verschiedene Modellnummern und auch unterschiedliche Kennungen der US-Prüfbehörde FCC. In ihnen waren unter verklebten Kabeln kleine 93-Milliwattstunden-Akkus zu finden. Die größere Batterie in der Ladebox hingegen war für 1,52 Wattstunden und damit das ungefähr achtmalige Laden der AirPods gut.

Auch die mitgelieferte Ladebox ist nur gewaltsam zu öffnen (Bild: iFixit).

Lange Antennen für die Bluetooth-Verbindung fand iFixit in den zylinderförmigen Auslegern der Ohrstöpsel. Das brachte ihnen die Erkenntnis, dass diese aus dem Ohr hängenden Ausleger nicht nur für die Balance gedacht sind, sondern zugleich einer verbesserten Verbindung dienen sollen.

Auf Röntgenaufnahmen der Ladebox erkannten die Teardown-Experten Qualitätsprobleme bei den Lötverbindungen des verbauten ARM-Cortex-Mikrocontrollers. Als Voiding bekannte Leerräume wiesen demnach auf geringe Qualitätsstandards oder eine übereilte Produkteinführung hin: „Könnten Probleme mit dem AirPod-Case die Verzögerung verursacht haben?“ Über die verzögerte Auslieferung von Apples Airpods und mögliche technische Probleme war zuvor vielfach spekuliert worden.

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Die AirPods waren ursprünglich für Ende Oktober angekündigt. Sie sollen die Unanehmlichkeiten kabelloser Kopfhörer beseitigen. Man klappt demnach lediglich den Deckel des innovativen Lade-Case auf, und einen Fingertipp später sind sie bereit für die Verwendung mit iPhone und Apple Watch. Sensoren erkennen, ob man Musik hört, und starten oder pausieren automatisch die Wiedergabe der Musik. Mit einem doppelten Fingertipp bieten AirPods Zugriff auf Siri. Ermöglicht wird das durch den neuen, laut Apple energieeffizienten W1-Chip.

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ZDNet.de Redaktion

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