Samsung hat seine Gewinnprognose für das dritte Quartal 2016 nach unten korrigiert. Das koreanische Unternehmen rechnet nun mit einem operativen Profit von ungefähr 5,2 Billionen Won (4,2 Milliarden Euro). Am 7. Oktober lag die Prognose noch bei rund 7,8 Billionen Won (6,3 Milliarden Euro). Das Debakel um überhitzende Akkus des Premium-Smartphones Galaxy Note 7 kostet Samsung also mindestens 2,1 Milliarden Euro.
Aufgrund weiterer Vorfälle mit ausgetauschten Note 7 sah sich Samsung jedoch Anfang der Woche gezwungen, die Produktion des Smartphones einzustellen und es endgültig aus dem Programm zu nehmen. Es ist also mit weiteren Kosten zu rechnen, die erst ab Oktober anfallen und deswegen in der Bilanz des dritten Quartals nicht berücksichtigt wurden. Der Nettogewinn – nicht aber der operative Gewinn – könnte zudem durch eine Rückstellung für die zu erwartenden Ausgaben niedriger ausfallen als erwartet. Weitere Details wird Samsung wahrscheinlich erst Ende des Monats bekannt geben, wenn es die Bilanz für das dritte Quartal vorlegt.
Der Verkaufsstopp wird sich nach Einschätzung des Unternehmens auch auf die Verkäufe auswirken. Sie sollen im dritten Quartal nun nur noch rund 47 Billionen Won (37,8 Milliarden Euro) erreichen. Zuvor hatte Samsung mit einem Quartalsumsatz von rund 49 Billionen Won (39,4 Milliarden Euro) gerechnet.
Zusätzliche Kosten ergeben sich unter anderem durch die Weigerung von Transportunternehmen, die defekten Galaxy Note 7 zu transportieren. Schadhafte Lithium-Ionen-Akkus gelten gemäß internationaler Transportvorschriften als Gefahrgut, das nur in speziellen Verpackungen verschickt werden darf. Hierzulande entschloss sich Samsung Anfang Oktober, den Austausch im Rahmen der Abholung des Altgeräts durchzuführen. Nun heißt es auf der deutschen Samsung-Website, man werde in Kürze über das anstehende Rücknahmeprogramm informieren und betroffene Kunden direkt kontaktieren.
Wie Fortune berichtet, hat die britische Royal Mail inzwischen ebenfalls angekündigt, keine Galaxy Note 7 zu transportieren. In den USA wollen FedEx, UPS und US Postal die Geräte nur unter bestimmten Bedingungen annehmen. Dazu gehören feuersichere Umverpackungen. Zudem sind die Bundesstaaten Hawaii und Alaska ausgenommen, da die Geräte nur über den Landweg befördert werden dürfen.
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[mit Material von Steve Ranger, ZDNet.com]
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