Samsung hat das Problem mit sich überhitzenden Akkus des Galaxy Note 7 möglicherweise noch nicht gelöst. In den USA wurden gestern die Passagiere eines Flugs von Southwest Airlines evakuiert. Sie mussten das noch am Gate geparkte Flugzeug verlassen, weil aus einem Samsung Galaxy Note 7 eines Passagiers Rauch aufstieg, wie ein Sprecher der Fluggesellschaft im Gespräch mit The Verge bestätigte.
The Verge hat zudem die IMEI-Nummer, also die eindeutige Seriennummer des fraglichen Note 7 mit Samsungs Online-Datenbank für den Rückruf abgeglichen. Sie meldet: „Gute Nachricht. Ihr Gerät ist nicht auf der Liste der betroffenen Geräte.“
Green zufolge war das Galaxy Note 7 wie vom Kabinenpersonal gefordert ausgeschaltet. Dann habe er bemerkt, dass Rauch aus seiner Tasche aufsteigt. Er habe das Note 7 herausgeholt, auf den Boden des Flugzeugs geworfen und dann sei „dicker graugrüner Rauch“ aus dem Gerät ausgetreten. Ein Kollege Greens, der später in das Flugzeug zurückkehrte, um sein Handgepäck zu holen, habe erzählt, das Telefon habe sich durch den Teppich gebrannt und auch den darunter liegenden Boden beschädigt.
Ein Sprecher des koreanischen Unternehmens erklärte, man könne den Vorfall erst nach einer eigenen Prüfung des Smartphones kommentieren. „Wir arbeiten mit den Behörden und Southwest zusammen, um das Gerät zurückzubekommen und die Ursache bestätigen zu können. Sobald wird das Gerät untersucht haben, können wir mehr sagen.“
Derzeit befinde sich das Note 7 in den Händen der Brandermittler der Feuerwehr von Louisville, heißt es weiter in dem Bericht. Die US-Verbraucherschutzbehörde Consumer Product Safety Commission habe ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet. Green selbst sei vom Note 7 nun auf ein Apple iPhone 7 umgestiegen.
Anfang September hatte Samsung die Probleme mit überhitzenden Akkus des Galaxy Note 7 eingeräumt, den Vertrieb eingestellt und begonnen, weltweit mehr als zwei Millionen Smartphones auszutauschen. Mitte September bestätigte das Unternehmen dann alleine in den USA mehr als 90 Vorfälle mit überhitzen Note 7, bei denen 26 Personen Verbrennungen erlitten.
Schon in der vergangenen Woche waren Beschwerden von Nutzern in Südkorea aufgetaucht, deren ausgetauschte Note 7 im Betrieb ungewöhnlich warm wurden. Zudem soll sich der Ladestand dieser Geräte sehr schnell verringern. Samsung sprach zu dem Zeitpunkt von Einzelfällen, die nicht durch den Akku verursacht wurden.
Hierzulande ist die Austauschaktion ebenfalls schon angelaufen. Allerdings muss Samsung die fehlerhaften Smartphones direkt beim Kunden austauschen, weil sich der deutsche Logistikpartner DHL aufgrund internationaler Bestimmungen weigert, die fehlerhaften Geräte zu transportieren. Defekte Lithium-Ionen-Akkus gelten eigentlich weltweit als Gefahrgut und dürfen nur unter Einhaltung strenger Auflagen transportiert werden. Im freien Handel soll das Galaxy Note 7 europaweit ab dem 28. Oktober erhältlich sein.
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