Twitter hat die Möglichkeit, Moments genannte Sammlungen von Tweets zu erstellen, auf alle seine Nutzer ausgeweitet. Zunächst steht die Funktion in der Web-App bereit. Die Mobilanwendungen sollen nachgezogen werden.
Im August 2016 gab Twitter das Format dann für „Meinungsmacher, Marken und Partner“ – also viel gelesene Konten und Werbetreibende – frei. Jetzt folgt der nächste Schritt, das Format für alle zu öffnen.
Durch seine aufwändige Ankündigung deutet Twitter an, wie wichtig Moments ihm beim Versuch erscheint, neue Nutzer anzuziehen. Auf von Facebook oder anderen Sozialen Netzen wechselnden Usern wirkt Twitter oft fragmentarisiert, da der Kontext der kurzen Nachrichten schwer erkennbar ist. Moments hingegen fassen mehrere Tweets zu einer fortlaufenden Geschichte oder einem größeren Ganzen zusammen.
Zielsetzung von Moments war es von vornherein, neue User zu gewinnen – vor allem jene, die nicht viel Energie in das Social Network und die Suche nach interessanten Inhalten stecken wollen. Dieser Gruppe gilt das Augenmerk des am Tag vor der Einführung 2015 vom Aufsichtsrat als Dauerlösung installierten CEOs Jack Dorsey. Allerdings war es noch Dorseys wegen schwachem Nutzerwachstum kritisierter Vorgänger Dick Costolo, unter dem Moments entwickelt wurde und der diese Entwicklung antrieb, indem er wöchentliche Fortschrittskonferenzen dazu ansetzte. Der Druck von außen und innen trieb Costolo im Juni auch dazu, die kommende Funktion ausnahmsweise vorab anzukündigen. Zwei Tage später musste er dennoch das Chefbüro für Dorsey räumen, der zunächst als Interimslösung präsentiert wurde.
Aktuell steckt Twitter in Übernahmeverhandlungen. Als Interessenten werden Disney, Google und Salesforce.com genannt. Nach dem Kauf von LinkedIn durch Microsoft ist sonst kein unabhängiges Social Network mit weltweit signifikanter Nutzerschaft mehr am Markt.
Twitters „Moments“ sollten nicht mit Facebook Moments verwechselt werden. Letzteres ist eine App für private Fotoalben, die für Android und iOS vorliegt.
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