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Greenpeace: Mehrheit wünscht sich weniger Handy-Modelle

Gut zwei Drittel der Deutschen sind der Ansicht, dass zu viele Handy-Modelle angeboten werden. 69 Prozent stimmten in einer von Greenpeace beauftragten Umfrage der Aussage zu: „Handy-Hersteller bringen im Jahr zu viele neue Modelle auf den Markt.“ Drei von fünf Befragten wünschen sich von Mobiltelefonen, dass sie länger als bisher halten. Eine klare Mehrheit der Befragten erwartet außerdem, dass die Hersteller alte Mobiltelefone recyceln.

Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos Mori hervor, für die in Deutschland und fünf weiteren Ländern jeweils rund tausend Menschen befragt wurden. Deutlich wurde dabei auch, dass Mobiltelefone in Deutschland eher selten repariert oder recycelt werden. Nur elf Prozent der Teilnehmer erklärten, sie hätten schon einmal ein beschädigtes Mobiltelefon vom Hersteller instandsetzen lassen. Nur neun Prozent der Befragten verkauften jemals ein altes Mobiltelefon oder gaben es an ein spezielles Recycling-Unternehmen.

„Die Geschwindigkeit, mit der die Hersteller neue Modelle auf den Markt bringen, ist mit technischem Fortschritt nicht zu rechtfertigen“, kommentiert Manfred Santen, Chemie-Experte bei Greenpeace. „Die Menschen wollen nicht das Gefühl bekommen, schon nach einem Jahr ein veraltetes Smartphone zu besitzen. Die Hersteller müssen auf den Wunsch nach nachhaltigeren Geräten reagieren und langlebige Smartphones auf den Markt bringen.“

HIGHLIGHT

Windows 10 Anniversary Update – Neuerungen für Profis und Unternehmen

Das Windows 10 Anniversary Update, auch Redstone 1 genannt, bringt für Unternehmen und Profis einige Neuerungen. Begleitend dazu stellt Microsoft einige Bereiche der Lizenzierung um und integriert neue Funktionen, die bisher dem MDOP vorbehalten waren.

Greenpeace sieht ein wachsendes Umweltproblem durch die kurze Lebensdauer von Mobiltelefonen zusammen mit steigenden Absätzen und der niedrigen Recycling-Quote. In Deutschlande werde pro Kopf und Jahr 21,7 Kilogramm Elektroschrott produziert – deutlich über dem EU-Durchschnitt von 18,7 Kilogramm und knapp hinter den USA mit 22,1 Kilogramm. Die im Elektroschrott enthaltenen Substanzen wie PVC und bromierte Flammschutzmittel gefährdeten durch die Freisetzung etwa auf illegalen Deponien in Afrika oder China die Gesundheit von Arbeitern und Anwohnern und verseuchten Böden und Grundwasser.

„Die unnötig schnellen Produktzyklen verursachen massive Umweltschäden bei der Herstellung und der Entsorgung“, stellt Santen fest und fordert: „Die Hersteller müssen Smartphones künftig so konstruieren, dass sie leicht repariert werden können. Wir brauchen zudem eine bedingungslose Pflicht zur Rücknahme und Wiederverwendung von Altgeräten

Ausdrückliches Lob von Umweltschützern erfuhr der niederländische Hersteller Fairphone. Eine Umfrage unter Experten ergab, dass sein im letzten Jahr eingeführtes Fairphone 2 überdurchschnittlich nachhaltig ist. Besonderen Anklang fand dabei der modulare Aufbau, der Reparaturen und technische Upgrades begünstigt. Das soll gegen den Trend für ein möglichst langlebiges Gerät sorgen, das nicht schon nach ein oder zwei Jahren ersetzt werden muss.

HIGHLIGHT

Android und das Update-Problem

Nach der "Mutter aller Sicherheitslücken" in 2015, dem sogenannten Stagefright-Bug, versprachen die Hersteller Besserung in Form von monatlichen Sicherheitsupdates. Allerdings gibt es nur wenige Firmen, die diese Ankündigung in die Tat umgesetzt haben.

ZDNet.de Redaktion

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