Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Vollständige Übernahme von Opera durch chinesisches Konsortium gescheitert

Der Verkauf von Opera an ein chinesisches Konsortium für 1,2 Milliarden Dollar ist gescheitert. Das hat das norwegische Unternehmen gegenüber der Agentur Reuters bestätigt. Stattdessen haben sich beide Parteien nun auf die Akquisition des Browser-Geschäfts für 600 Millionen Dollar geeinigt.

Zu den Gründen für die Rücknahme des ursprünglichen Kaufangebots machte Opera keine Angaben. Am Freitag hatte es jedoch mitgeteilt, bestimmte Vertragsbedingungen seien noch nicht erfüllt. Opera schloss zudem nicht aus, dass es nicht möglich sei, diese Bedingungen noch vor Ablauf der Angebotsfrist am 15. Juli zu erfüllen, weswegen das Konsortium mit Opera bereits über Alternativen verhandelt habe.

Dem Bericht zufolge fehlte noch die Zustimmung von Aufsichtsbehörden in China und den USA. Welche Behörde in welchem Land das Geschäft noch nicht abgesegnet habe, sei nicht bekannt. Am Freitag sei aber die Zustimmungsfrist des Committee on Foreign Investment in the USA abgelaufen – Operas Werbesparte, hat ihren Firmensitz im kalifornischen San Mateo.

Laut dem neuen Abkommen wird nur das Geschäft für mobile und Desktop-Browser sowie die Performance- und Datenschutz-Apps und das Geschäft mit Technologielinzenzen den Besitzer wechseln. Das Konsortium kauft außerdem Operas Anteil am chinesischen Joint Venture nHorizon. Mit dem Abschluss der Transaktion ist nun in der zweiten Hälfte des dritten Quartals 2016 zu rechnen.

Vom Verkauf ausgeschlossen ist das Werbe- und Marketing-Geschäft von Opera Mediaworks. Auch alle Apps mit einem Bezug zu Spielen verbleiben bei Opera. Das Board of Directors des norwegischen Unternehmens hat dem neuen Abkommen bereits zugestimmt.

HIGHLIGHT

Mehr Sicherheit im smarten Zuhause

Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen

Dem chinesischen Bieterkonsortium gehören der Investmentfonds Golden Brick Silk Road in Shenzhen sowie Unternehmen im Umfeld von Cybersicherheit und Mobile Gaming an. Der Deal soll einerseits den chinesischen Markt für den norwegischen Browserhersteller öffnen und andererseits den Mitgliedern des Konsortiums behilflich sein, über China hinaus zu expandieren.

Operas Anteile im Markt der Desktopbrowser sind gering im Vergleich mit Chrome, Mozilla und Internet Explorer, aber es kann auf mehr als 120 Millionen Nutzer seiner mobilen Browseranwendungen verweisen. Vor allem aber hat sich Opera durch seine Bereitschaft zu unerwarteten Innovationen profiliert. So machte es kürzlich seinen Browser mit integriertem Adblocker verfügbar und versprach, durch das native Feature schnelleres Surfen zu ermöglichen. Zuvor integrierte es einen kostenlosen VPN-Client ohne Datenlimit in seinen Browser. Eine Entwicklerversion von Opera führte außerdem einen Energiesparmodus ein, der beim Einsatz auf einem Notebook die Akkulaufzeit im Vergleich zu älteren Versionen oder Google Chrome um bis zu 50 Prozent verlängern soll.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Konsolidierte und strukturierte Daten für medizinische Versorgung

Telekom und vitagroup stellen Kliniken offene Plattform zur Verfügung, die Gesundheitsdaten unabhängig von einzelnen Herstellern…

10 Stunden ago

Zahl der Webauftritte sinkt wieder

Auch 2023 war kein gutes Jahr für die Hoster von KMU-Webseiten. Erneut schlossen viele Mittelständler…

10 Stunden ago

Pwn2Own: Google verteilt Sicherheitsupdate für Chrome

Es schließt zwei schwerwiegende Lücken, die eine Remotecodeausführung erlauben. Darüber hinaus stopft Google ein kritisches…

1 Tag ago

IT-Verzicht fürs Klima – wie viele sind dazu bereit?

Der Digitalverband Bitkom hat 1.000 Deutsche danach befragt, auf welche Angebote sie aus Gründen des…

1 Tag ago

BSI warnt Microsoft-Exchange-Nutzer

Laut Bundesamt sind mindestens 17.000 Instanzen in Deutschland durch eine oder mehrere kritische Schwachstellen verwundbar.

1 Tag ago

Apple kündigt Entwicklerkonferenz WWDC 2024 für 10. Juni an

Die Veranstaltung startet wie in jedem Jahr mit einer Keynote. Apple verspricht Neuerungen für alle…

1 Tag ago