PC-Markt schrumpft im zweiten Quartal langsamer als erwartet

Der Rückgang liegt mit 4,5 Prozent deutlich unter den vorhergesagten 7,4 Prozent. In Nordamerika steigen die PC-Verkäufe sogar leicht an. Apple musste hingegen ein Rückgang zwischen 4,9 (Gartner) und 8,1 Prozent (IDC) hinnehmen.

Der weltweite PC-Markt hat im zweiten Quartal die Erwartungen der Markforscher von IDC übertroffen. Insgesamt lieferten die Hersteller zwischen April und Juni 62,4 Millionen Computer aus, was einem Rückgang von 4,5 Prozent entspricht. Die aktuelle Prognose ging von einem Minus von 7,4 Prozent aus. Gartner zufolge schrumpfte der Markt sogar um 5,2 Prozent, aber auch der IDC-Konkurrent sieht erste Anzeichen für eine Erholung.

„Eine andauerndes Problem des PC-Markts waren die Preisanstiege in einigen Regionen durch die im Vergleich zum Dollar schwachen lokalen Währungen“, wird Mikako Kitagawa, Principal Analyst bei Gartner, in einer Pressemitteilung zitiert. Vor allem in der EMEA-Region und in Lateinamerika habe sich dieser Effekt angesichts nur geringer Einbußen gegenüber dem Vorjahresquartal abgeschwächt.

Der weltweite PC-Markt ist im zweiten Quartal 2016 um 4,5 Prozent geschrumpft (Tabelle: IDC).In Nordamerika ermittelte Gartner sogar ein Wachstum. In den USA kletterten die Verkaufszahlen um 1,4 Prozent auf 15,2 Millionen Einheiten. Der Markt stehe dort aber weiter vor Herausforderungen. Windows 10 werde sich erst ab dem vierten Quartal oder gar erst ab Anfang 2017 positiv auf die Verkäufe im Enterprise-Segment auswirken.

„Unsere langfristige Prognose bleibt zurückhaltend“, warnt auch Loren Loverde, Vice President bei IDC. „Die guten Ergebnisse in den USA erlauben uns einen flüchtigen Blick darauf, wie der Markt bei einem Wachstum und stabileren allgemeinen Bedingungen aussehen könnte. Das ist kein dramatisches Wachstum, es könnte den Markt jedoch noch vor unserer Prognose im Jahr 2018 in den positiven Bereich verlagern.“

Beide Marktforschungsfirmen sehen Lenovo trotz eines Rückgangs seiner Verkäufe um etwa 2,2 Prozent als Marktführer. Das Wachstum von HP und Dell beurteilen sie jedoch unterschiedlich. Während Gartner für beiden Firmen ein Plus von 1,8 beziehungsweise 3,1 Prozent ermittelte, steigerten laut IDC HP und Dell ihre Absatzzahlen um 5,1 und 4,2 Prozent.

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Einig sind sich die Marktforscher, dass Apple seinen dritten Platz in der Statistik an Asus verloren hat. Das taiwanische Unternehmen verkaufte ebenso wie Dell und HP mehr PCs als vor einem Jahr – Apple musste hingegen ein Rückgang zwischen 4,9 (Gartner) und 8,1 Prozent (IDC) hinnehmen.

Das Votum der britischen Bevölkerung, die Europäische Union zu verlassen, hat sich Gartner zufolge bisher nicht negativ auf den PC-Markt ausgewirkt. Die Analysten des Unternehmens gehen jedoch davon aus, dass der sogenannte Brexit zu einer gewissen Verunsicherung führen könnte, und zwar nicht nur durch die Abwertung des Pfund, sondern auch in Europa und darüber hinaus.

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Themenseiten: Apple, Asus, Dell, Desktop, Gartner, Hewlett-Packard, IDC, Lenovo, Marktforschung, Notebook

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Neueste Kommentare 

10 Kommentare zu PC-Markt schrumpft im zweiten Quartal langsamer als erwartet

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  • Am 12. Juli 2016 um 14:02 von RoyH

    Herzlichen Glückwunsch an Asus. Mit einem deutlichen Plus auf den dritten Platz vorgeschoben. Super.

    • Am 12. Juli 2016 um 15:20 von DoN

      Schiele ich? Asus ist doch vierter nicht dritter in der Liste?

      • Am 12. Juli 2016 um 16:23 von RoyH

        Stimmt.

        • Am 12. Juli 2016 um 19:00 von ckOne

          Das kann gar nicht sein, daß Asus Apple überholt hat, weil laut PeerH Win10 ein totaler Flop ist und nur Apple mit seinen Mac’s Zuwächse hat. XD

  • Am 13. Juli 2016 um 0:26 von Judas Ischias

    Würde mich doch brennend interessieren, ob an den Verlusten bei Apple mehr die Privat- oder mehr die Firmenkundschaft „Schuld“ hat.
    Außerdem sind doch in der Statistik bestimmt nicht die ganzen Bastler enthalten, sondern es betrifft doch nur die fertigen PC’s!?

  • Am 13. Juli 2016 um 7:16 von ckOne

    Natürlich sind die Bastler und die kleinen Assembler gar nicht aufgeführt, sondern nur die großen. Und in Firmen spielen Mac’s ne untergeordnete Rolle, oder es läuft Windows auf der Applehardware, dafür ist Sie allerdings zu teuer.

  • Am 13. Juli 2016 um 7:50 von SusanneH

    Wobei auf dem Mac mit Parallels Windows 10 extrem bescheiden läuft. Diese Kombination kann ich keinem empfehlen. Lieber 2 Geräte. Einen ordentlichen Mac und einen guten PC mit Win10. Ich verwende das Surface 3 mit externen Bildschirm.

    • Am 13. Juli 2016 um 13:10 von ckOne

      macht man ja auch nicht, sondern mit BootCamp.

  • Am 13. Juli 2016 um 17:25 von SusanneH

    Mit BootCamp ist paralleles Arbeiten in Win10 und OSX möglich? Soweit ich weis geht damit nur XOR, oder?

    • Am 13. Juli 2016 um 18:39 von PeerH

      Erstens: man kauft einen Mac nicht, weil man mit Windows arbeiten will – sondern mit OS X.

      Zweitens: wer unbedingt Windows braucht, zum Beispiel um nach dem Wechsel auf OS X nicht auf gern genutzte Software zu verzichten, der hat zwei Optionen: eine Virtualisierung via Parallels oder VmWare oder VirtualBox, die man wählt, wenn es nicht auf Rechenleistung ankommt, oder eben Bootcamp, wenn man die ganze Performance des Mac ausreizen möchte.

      Die beste Performance auf Mac Hardware erhält man aber unter OS X, weil die von Apple gelieferten Windows Treiber eher nicht bis ins Detail optimiert sind. Zeigt sich dann z.B. auch MacBooks durch kürzere Akkulaufzeit.

      Und für normale Anwendungen ist eine Parallelisierung z.B. unter Parallels völlig ausreichend. Man sollte halt nicht 4K Videobearbeitung damit machen wollen.

      (Ansonsten: man kauft sich auch nicht ein Auto, um dann Pferde anzuspannen. ;-))

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