Bericht: Intel plant weiteren Stellenabbau

Er soll im Lauf des Jahres mehrere Tausend Mitarbeiter betreffen. Erste Details soll Intel schon diese Woche bekanntgeben. In einigen Abteilungen könnte die Restrukturierung mehr als zehn Prozent der Beschäftigten ihren Job kosten.

Intel will angeblich noch im Frühjahr mehrere Tausend Stellen streichen. Das berichtet The Oregonian unter Berufung auf Quellen innerhalb des Unternehmens, die mit den Plänen vertraut sein sollen. Betroffen sind demnach alle Geschäftsbereiche. In einigen Abteilungen soll Intel die Zahl der Beschäftigten sogar um mehr als zehn Prozent reduzieren.

Intel-Logo (Bild: Intel)Die Restrukturierung könnte den Quellen zufolge bereits heute beginnen, also kurz nach der Veröffentlichung der Bilanz für das erste Quartal 2016, die Intel am Dienstag nach Börsenschluss vorlegen wird. Der genaue Zeitplan sowie der Umfang der Entlassungen seien aber noch nicht festgelegt. Auch gebe es firmenintern bisher noch keine offizielle Ankündigung.

2014 hatte sich der Chiphersteller von rund fünf Prozent seiner Belegschaft getrennt. Ein Intel-Sprecher erklärte im Januar 2014, sein Unternehmen treffe „wichtige Entscheidungen, um unsere Ressourcen an die Bedürfnisse unseres Geschäfts anzupassen“. 2015 trennte sich Intel laut The Oregonian in den USA von weiteren 1100 Mitarbeitern.

Im vierten Quartal 2015 hatte Intel Umsatz und Gewinn nur jeweils um rund ein Prozent gesteigert. Die Bruttomarge schrumpfte zudem um rund ein Prozent. Mit 64,3 Prozent liegt sie allerdings immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Zum Vergleich, Apple erwirtschaftete im ersten Fiskalquartal 2016 eine Bruttomarge von 40,1 Prozent. Microsoft kam im selben Zeitraum auf etwa 58,5 Prozent.

Eine große Herausforderung für den Chiphersteller ist der stetig schrumpfende PC-Markt, der im ersten Quartal 2016 den niedrigsten Stand seit 2007 erreichte. Zudem verabschiedete sich das Unternehmen kürzlich von seiner vor einem Jahrzehnt eingeführten „Tick-Tock“-Strategie, die im Jahresrhythmus eine neue Architektur oder einen Die-Shrink vorsah. Sie soll nun durch einen dritten Schritt der Optimierung ergänzt werden. Die damit verlängerte Nutzung eines Fertigungsprozesses ist dem Umstand geschuldet, dass neue Fertigungsverfahren immer komplizierter werden und es auch länger dauert, bis eine zufriedenstellende Produktionsausbeute erzielt wird.

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Die Quellen der Zeitung erwarten zudem, dass Intel auch sein Führungsteam weiter umbaut. Anfang des Monats hatten bereits zwei hochrangige Manager ihren Rückzug angekündigt. Kirk Skaugen, Chef der Client Computing Group, verließ das Unternehmen nach rund 24 Jahren. Doug Davis, Chef der Internet of Things Group, arbeitete sogar schon seit 1984 für Intel. Beide Manager hatten im vergangenen November Aufgaben an Venkata Renduchintala abgeben müssen. Intel hatte den ehemaligen Qualcomm-Manager zu dem Zeitpunkt zum Präsidenten der Client and Internet of Things Businesses and Systems Architecture Group berufen und damit zu Skaugens und Davis‘ Vorgesetzen ernannt.

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