Krypto-Messenger Signal als öffentliche Beta für Desktop erhältlich

Einrichtung und Funktionsweise ähneln stark der von WhatsApp Web. Allerdings öffnet sich Signal nicht in einem Browsertab, sondern als Chrome-App in einem eigenständigen Fenster auf dem Desktop. Zwingende Voraussetzung für die Nutzung sind Chrome als Browser und ein Android-Gerät.

Open Whisper Systems hat die im Dezember gestartete Beta der Desktop-Version seines Krpto-Messengers Signal für die Allgemeinheit geöffnet, nachdem sie bisher nur auf Einladung verfügbar war. Die Funktionsweise ähnelt stark der Webversion von WhatsApp. Da Signal Desktop auf der Chrome-App-Technik von Google aufsetzt, setzt es zwingend Chrome als Browser und Android als Mobilbetriebssystem voraus.

Im Gegensatz zum Anfang 2015 eingeführten WhatsApp Web öffnet sich Signal nicht in einem Browsertab, sondern als Chrome-App in einem eigenen Fenster auf dem Desktop. Den Entwicklern zufolge wurde die Oberfläche seit dem Start der Betaphase überarbeitet, um das Look and Feel der Anwendung zu verbessern. Wie gewohnt ist sämtliche Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt, inklusive Fotos, Videos und Gruppenchats.

Neu (oben) und alt: Die Signal-Entwickler haben die Oberfläche ihrer Desktop-App seit dem Start der Beta im Dezember überarbeitet (Bild: Open Whisper Systems).Neu (oben) und alt: Die Signal-Entwickler haben die Oberfläche ihrer Desktop-App seit dem Start der Beta im Dezember überarbeitet (Bild: Open Whisper Systems).

Signal Desktop ist wie WhatsApp Web direkt mit dem Smartphone verknüpft, so dass alle eingehenden und ausgehenden Nachrichten durchweg auf allen Geräten angezeigt werden. Kontakte müssen daher nicht überlegen, wo sie den Gesprächspartner erreichen. Zudem kann bei einem Gerätewechsel die begonnene Konversation nahtlos fortgesetzt werden.

Die Einrichtung von Signal Desktop gestaltet sich ebenfalls ähnlich wie bei WhatsApp Web. Beim ersten Start fordert die Desktop-Anwendung den Nutzer zur Installation der Android-App auf, falls diese nicht schon auf dem Smartphone vorhanden ist. Anschließend muss er einen auf dem Computer angezeigten QR-Code mit dem Telefon scannen, um beide Geräte zu verknüpfen.

Signal Desktop lässt sich zwar auf einem MacBook nutzen, nicht aber in Kombination mit einem iPhone (Bild: Open Whisper Systems).Signal Desktop lässt sich zwar auf einem MacBook nutzen, nicht aber in Kombination mit einem iPhone (Bild: Open Whisper Systems).Wie schon erwähnt, wird aktuell ausschließlich Android unterstützt. Mac-Nutzer können Signal Desktop zwar beispielsweise auf einem MacBook verwenden, aber eben nicht in Kombination mit einem iPhone. iOS-Support soll aber irgendwann folgen. Informationen dazu will Open Whisper Systems zu gegebener Zeit über sein Twitter-Konto bereitstellen.

Signal war aus den eigenständigen Apps TextSecure und RedPhone hervorgegangen. Sein Code ist Open Source und auf GitHub einsehbar. Dadurch können unabhängige Sicherheitsexperten anders als etwa bei dem Schweizer Krypto-Messenger Threema die verwendeten Protokolle und Implementierungen überprüfen.

WhatsApp unterstützt seit Kurzem ebenfalls Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Basis des von Open Whisper Systems entwickelten Open-Source-Protokolls TextSecure. Es nutzt Forward Secrecy, eine Technik, die verschlüsselte Nachrichten auch dann noch schützt, wenn Hacker den für den Austausch zwischen den Nutzern verwendeten Schlüssel geknackt haben. Sie steht nicht nur für alle Funktionen der App, sondern auch für alle Plattformen zur Verfügung: Android, iOS, Windows Phone, Nokia S40 und S60 sowie Blackberry 10.

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2 Kommentare zu Krypto-Messenger Signal als öffentliche Beta für Desktop erhältlich

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  • Am 11. April 2016 um 14:56 von Dora Dillinger

    Seit der Kooperation von Signal mit WhatsApp spiele ich ohnehin mit dem Gedanken, wieder ganz auf Threema umzusteigen. Eine Desktop-Lösung ist wünschenswert, aber was Signal hier anbietet, ist unbefriedigend. Nicht nur dass ich kein Android-Gerät benutze, ich will doch nicht Chrome verwenden! Schade.

  • Am 16. April 2016 um 19:17 von G.Massler

    Schade, ich dachte endlich gibt es etwas, das mich nicht zwingt Chrome zu benutzen.

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