Neues Tool „Never10“ soll automatisches Update auf Windows 10 verhindern

Es stammt von dem bekannten Softwareentwickler und Sicherheitsforscher Steve Gibson. Ihm zufolge installiert das Programm keinerlei Software, sondern nimmt nur die benötigten Systemänderungen vor. So sollen auch Laien das "Zwangsupdate" auf Windows 10 blockieren können.

Nutzer von Windows 7 und 8.1, die kein Upgrade auf Windows 10 durchführen möchten, können ein automatisches Update auf die neue Betriebssystemversion nun durch ein neues Tool namens „Never10“ verhindern. Es stammt von dem bekannten Softwareentwickler und Sicherheitsforscher Steve Gibson, Gründer von Gibson Research. Das kostenlose Programm deaktiviert die automatische Aktualisierung, was sich auf Wunsch aber wieder rückgängig machen lässt.

„Das elegante an Never10 ist, dass es selbst keinerlei Software installiert. Es nimmt lediglich schnell die benötigten Systemänderungen für den Benutzer vor“, erklärt Gibson auf der Produktwebsite. Danach lasse es sich wieder löschen. Mithilfe des Tools sollen selbst unerfahrene Anwender das automatische Update auf Windows 10 blockieren können. Es stellt damit eine Alternative zum von Josh Mayfield entwickelten GWX Control Panel dar, das aus Gibsons Sicht „verwirrend“ ist, dauerhaft installiert werden muss und zudem ständig darauf hinweist, „was für einen tollen Job es macht“.

Never10 verhindert unter Windows 7 und 8.1 das automatische Update auf Windows 10 (Screenshot: ZDNet.de).

Zwar bietet Microsoft auf seiner Support-Website eine Anleitung zum Verwalten von Benachrichtungs- und Upgradeoptionen für Windows 10 an, durch deren Befolgung sich das „Zwangsupdate“ auf Windows 10 verhindern lässt. Doch Normalnutzer werden davon in den meisten Fällen keine Kenntnis haben oder die manuell durchzuführenden Änderungen in der Registrierungsdatei scheuen.

Im Oktober 2015 hatte Microsoft das Ende der „Reservierungsphase“ für das Upgrade auf Windows 10 bekannt gegeben. Diese Phase der Verteilung des neuen Betriebssystems betraf Nutzer, die sich proaktiv eine kostenlose Kopie von Windows 10 zum Download reserviert hatten. In der nächsten Phase stufte Microsoft das Upgrade für Nutzer von Windows 7 und 8 als „optionales“ Update in Windows Update ein. Anfang des Jahres hieß es dann, Windows 10 werde in den kommenden Monaten als „empfohlenes“ Update verteilt, was seit Anfang Februar der Fall ist.

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Auf Rechnern, auf denen in den Windows-Update-Einstellungen automatische Updates und die Option „Empfohlene Updates auf die gleiche Weise wie wichtige Updates bereitstellen“ aktiviert sind, wird das Upgrade auf Windows 10 automatisch angestoßen. Allerdings ist zur Installation weiterhin eine gesonderte Bestätigung durch den Anwender nötig. Wer nach einem – geplanten oder versehentlichen – Upgrade auf Windows 10 unzufrieden ist, kann 30 Tage lang zur vorherigen Windows-Version zurückkehren.

Viel Kritik brachte Microsoft auch ein, ohne Zustimmung des Nutzers Teile des Windows-10-Codes noch vor dem eigentlichen Upgrade-Prozess auf den Rechner zu laden. Trotz zahlreicher Beschwerden und einer Abmahnung durch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg finden die bis zu 6 GByte großen Installationsdateien weiterhin den Weg auf die Festplatte von Anwendern von Windows 7 oder 8.1, die gar kein Interesse an dem kostenlosen Upgrade haben. Mit Never10 lässt sich das verhindern.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Themenseiten: Betriebssystem, Microsoft, Windows 10

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1 Kommentar zu Neues Tool „Never10“ soll automatisches Update auf Windows 10 verhindern

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  • Am 30. März 2016 um 8:01 von rayven

    Wünschenswert wäre, das Microsoft wieder zu alten Verhaltensweisen zurückkehrt und das Vertrauen der Anwender von Vorgängerversionen nicht zu sehr strapaziert! Viele sind über solch eine neue aggressive Vorgehensweise nicht nur verärgert, sondern werden dadurch auch geschädigt. So mancher Rechner bringt nach dem unvorhergesehenen Zwangsupdate den Hintern nicht mehr hoch, verursacht durch div. Treiberprobleme, doch es kann auch noch schlimmer kommen. Wichtige Daten können, schlimmstenfalls in einem Supergau, unwideruflich verloren gehen. Vor allem ältere PCs, Notebooks oder Laptops können hiervon betroffen sein! Immer mehr Menschen arbeiten von Zuhause aus oder sind Freiberufler, nicht Selten mit einer veralteten Hardware. Ein Horrorszenario für Jeden, welcher damit sein Geld verdient! Außerdem kann und wird das Unternehmen aus Richmond USA Niemandem eine fehlerfreie Funktionalität seines neuen BS auf älteren Geräten gawährleisten können! Microsoft betont zwar immer wieder die Wichtigkeit der Datensicherung was auch richtig ist, nur bringt diese Option recht wenig, wenn mit essentiellen Informationen zu einem ungewollten Update und dessen mögliche Auswirkungen, hinter dem Berg gehalten und der Nutzer unvorbereitet damit Konfrontiert wird. Vor allem der Begriff „UNVORBEREITET“ könnte, sollte Microsoft sein Verhalten nicht ändern, künftig noch eine ganz andere Rolle spielen, nämlich dann, wenn es um Schadensersatz- Rechtliche Ansprüche durch Verlust von Daten geht, die durch grob fahrlässiges Verhalten Dritter verursacht wurden…! Noch gibt es dafür keine rechtliche bzw., gesetzliche Grundlage… Noch Nicht! Das könnte sich aber Ändern, sollte Microsoft seine neue, fragwürdige Strategie weiterhin als Zukunftsweisend betrachten…

    best regards

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