Bericht: Google arbeitet an virtueller iOS-Tastatur mit Suchzugriff

Wie das Android-Pendant soll sie Eingaben per Wischgesten inklusive Wortvorschlägen ermöglichen. Über das Google-Logo können Anwender laut The Verge direkt die Websuche aufrufen. Davon verspreche sich der Internetkonzern steigende Suchanfragen und somit zusätzliche mobile Werbeeinnahmen.

Google arbeitet offenbar an einer virtuellen Tastatur für iOS, die direkten Zugriff auf die Google-Suche bieten soll. Wie The Verge unter Berufung auf „mit der Sache vertraute Personen“ berichtet, befindet sich das Projekt schon seit Monaten in der Entwicklung. Noch sei allerdings unklar, ob beziehungsweise wann Google die Keyboard-App veröffentlichen werde.

Grundsätzlich bietet iOS schon länger Unterstützung für alternative Tastaturen von Drittanbietern. Die von Google entwickelte soll wie das seit Mitte 2013 als eigenständige App verfügbare Android-Pendant gestenbasierte Eingaben mit Wortvorschlägen erlauben, so dass Nutzer den Finger nicht anheben müssen, sondern von einem Buchstaben zum nächsten wischen können. Direkter Zugriff auf die Websuche ist laut The Verge durch Antippen des Google-Logos möglich. Außerdem soll es zusätzliche Tasten für die Suche nach Bildern und GIF-Dateien geben, die sich auf der Standard-Android-Tastatur nicht finden.

Google entwickelt angeblich eine Alternative zur Bildschirmtastatur von iOS 9 (Screenshot: ZDNet.de).Google entwickelt angeblich eine Alternative zur Bildschirmtastatur von iOS 9 (Screenshot: ZDNet.de).

Angeblich testen Google-Mitarbeiter die iOS-Tastatur schon länger intern. Von ihr verspricht sich der Internetkonzern, die Zahl der Suchanfragen unter iOS deutlich zu steigern und so letztlich seinen mobilen Werbeumsatz zu erhöhen. Denn durch die in der Tastatur integrierte Suchfunktion müssten Anwender nicht erst die Google-Suche im Browser öffnen, sondern könnten praktisch jederzeit aus jeder Anwendung heraus direkt darauf zugreifen.

Die Zahl der Suchanfragen ist für Google entscheidend, da es über seine Suchseiten die meisten und teuersten Anzeigen ausliefert. Auf dem Desktop suchen viele Nutzer auch häufig nach „Facebook“ oder „Gmail“, um die entsprechende Website aufzurufen, ohne die komplette URL eingeben zu müssen. Auf Mobilgeräten fällt dieser relativ hohe Prozentsatz jedoch weg, weil Anwender direkt die zugehörige App öffnen können.

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Bisherige iOS-Tastaturen von Drittanbietern können laut The Verge auf iPhone und iPad nur wenig überzeugen. Sie reagierten oft nicht schnell genug oder hätten mit anderen Performance-Problemen zu kämpfen. Googles iOS-Team besitzt aber sicherlich ausreichend Know-how, um eine ernsthafte Konkurrenzlösung zur Standard-iOS-Tastatur zu entwickeln.

Im vierten Quartal 2015 nahm Google durch den Verkauf von Anzeigen inklusive Traffic Acquisition Costs (TAC), die es an seine Partner abführen muss, insgesamt 19,09 Milliarden Dollar ein. Die über seine eigenen Websites erzielten Werbeerlöse stiegen im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 14,94 Milliarden Dollar und der über Google Network erzielte Anzeigenumsatz um 7 Prozent auf 4,14 Milliarden Dollar. Für die positive Entwicklung machte Finanzchefin Ruth Porat vor allem die mobile Suche und den Videodienst Youtube verantwortlich.

[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]

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