Pwn2Own 2016: Hacker knacken auch Microsoft Edge

Sie nutzten zwei neu entdeckte Lücken im Windows-10-Browser aus. In Kombination mit ebenfalls zuvor unbekannten Windows-Schwachstellen erlauben sie das Ausführen von Schadcode. Insgesamt legten Teilnehmer im Lauf des zweitägigen Wettbewerbs 21 neue Anfälligkeiten offen.

Am zweiten und letzten Tag des diesjährigen Pwn2Own-Wettbewerbs haben Hacker auch kritische Sicherheitslücken in Microsofts Browser Edge demonstriert. War am ersten Tag noch ein Angriff auf Adobe Flash in Edge gescheitert, legten am zweiten Tag gleich zwei Teilnehmer Schwachstellen offen, die beide mit ebenfalls zuvor unbekannten Lücken in Windows kombiniert wurden.

Windows 10: Edge (Bild: ZDNet.de)JungHoon Lee nutzte eine nicht initialisierte Stack-Variable in Edge zusammen mit einer Directory-Traversal-Anfälligkeit in Windows, um Schadcode einzuschleusen und mit Systemrechten auszuführen. Das brachte ihm eine Prämie von 85.000 Dollar ein. Das Tencent Security Team Sniper machte sich indes einen Out-of-Bounds-Bug in Edge zunutze, der in Kombination mit einem Pufferüberlauf-Fehler im Windows-Kernel ebenfalls eine Remotecodeausführung mit Systemrechten erlaubt. Team Sniper erhielt dafür eine Belohnung von 52.500 Dollar.

Darüber hinaus führte Team Sniper eine weitere Schwachstelle in Safari vor, was die Veranstalter Trend Micro und Hewlett Packard Enterprise mit 40.000 Dollar belohnten. Sie ermöglicht das Ausführen von Code mit Rootrechten unter Mac OS X.

Zwei weitere Angriffsversuche verliefen jedoch erfolglos. Lee gelang es laut Trend Micro nicht, wie angekündigt Schadcode in Google Chrome auszuführen. Team Shield scheiterte mit dem Nachweis einer weiteren kritischen Lücke in Adobe Flash Player.

Whitepaper

Studie zu Filesharing im Unternehmen: Kollaboration im sicheren und skalierbaren Umfeld

Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!

Insgesamt waren damit an beiden Tagen sieben Angriffe erfolgreich, einer teilweise erfolgreich und drei Versuche scheiterten. Trotzdem wurden insgesamt 21 Sicherheitslücken aufgedeckt: Sechs stecken in Windows, fünf in Mac OS X, vier in Adobe Flash Player, drei in Apple Safari, zwei in Microsoft Edge und eine in Google Chrome. Letztere hatte ein Sicherheitsforscher jedoch schon vor dem Wettbewerb an Google gemeldet. Die Teilnehmer erhielten Prämien in Höhe von insgesamt 460.000 Dollar.

Erstmals wurde auch ein Gewinner des Wettbewerbs ermittelt. Dafür vergab der Veranstalter sogenannte „Master of Pwn“-Punkte, je nach Art und Schweregrad der gefundenen Anfälligkeit sowie der betroffenen Anwendung. Der Sieger Tencent Security Team Sniper erhielt 38 Punkte, gefolgt von JungHoon Lee und 360Vulcan Team mit je 25 Punkten. Die höchste Belohnung strich jedoch Lee ein. Er verließ den Wettbewerb mit 145.000 Dollar in bar.

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Browser, Edge, Hewlett Packard Enterprise, Mac OS X, Microsoft, Safari, Security, Sicherheit, Trend Micro, Windows

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Pwn2Own 2016: Hacker knacken auch Microsoft Edge

Kommentar hinzufügen
  • Am 21. März 2016 um 12:50 von Franz Meersdonk

    Wenn ich nur lange genug suche, finde ich überall einen Ansatzpunkt.
    Mich überrascht es keineswegs, dass eine Horde Sofwaretools, los gelassen auf ein Stück Software, auch eine Lücke findet.
    Ob das alles auch in „freier Wildbahn“ so einfach funktioniert, bezweifle ich sehr.

    • Am 21. März 2016 um 16:43 von Rudolf K.

      Es ist doch auf jeden Fall besser, gefundene Sicherheitslücken zu schließen, bevor sie Schaden anrichten und nicht erst hinterher. Diese Wettbewerbe halte ich für eine sehr gute Methode, den Kriminellen das Wasser abzugraben.
      mfg R.K.

  • Am 21. März 2016 um 21:32 von C

    Auch die Apfel-Gemeinde wurde mir Zero-Days überrascht.

    Soviel zum Thema „sicher“ bzw. „sicherer“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *