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Facebook stellt Ein-CPU-Server für Open Compute Project vor

Facebook hat zum Open Compute Project US Summit 2016 ein neues Serverdesign vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit Intel entstand. Entwicklungsziel war, die Leistung je Watt zu steigern und einen für Webanwendungen optimierten Prozessor zu konzipieren, der außerdem besser den allgemeinen Anforderungen im Rechenzentrum entspricht. Zugleich passte das Social Network seine Server-Infrastruktur an, um ein System zu schaffen, dass seinen eigenen Ansprüchen entgegenkommt und darüber hinaus in der gesamten Branche breit einsetzbar ist.

„Das Ergebnis war ein Ein-Prozessor-Server mit weniger stromhungrigen CPUs, der besser als Zwei-Prozessor-Server für unsere Web-Workloads passt sowie rundum besser für die Auslastung in Rechenzentren geeignet ist“, führen die Facebook-Entwickler dazu in einem Blogeintrag aus. Sie heben außerdem hervor, dass ihr System mit einen unveränderten Energiebudget für Racks auskommt und damit ihre Rechenzentren effizienter macht als jemals zuvor.

Facebooks Webserver haben eine zunehmend große Zahl von Anfragen gleichzeitig abzuarbeiten, während sie jede einzelne Anfrage so schnell wie möglich beantworten müssen. Um dieser wachsenden Leistungsanforderung zu entsprechen, setzte das Unternehmen in den letzten zehn Jahren immer performantere Prozessoren ein. Diese Herangehensweise erwies sich jedoch aufgrund des begrenzten Energiebudgets als nicht länger skalierbar, was eine neue Lösung erforderte.

In enger Zusammenarbeit mit Intel ging es daher darum, durch neu konzipierte Webserver mehr als die doppelte Computing-Leistung in jedes Rack zu bringen – bei gleichbleibendem Energiebudget pro Rack. Das so entstandene System bringt laut Facebook heute eine Leistung pro Watt, die sonst mehrere neue Servergenerationen erfordert hätte. Intel bezeichnet die dafür eingesetzte neue Prozessorreihe als Xeon-D-Serie und hofft mir ihr auf eine breite Marktadoption.

Facebooks Ein-Prozessor-Server mit Intels Xeon-D-CPU (Bild: Facebook)

Es gehe darum, leistungsmäßig den „Sweet Spot“ zu treffen, argumentiert Facebook. Die Leistung eines 65-Watt-Prozessors sei zwar geringer im Vergleich mit einem 120-Watt-Prozessor, aber nicht wesentlich, da er in einem optimalen Bereich arbeite. Unter eine TDP von 65 Watt zu gehen, lasse hingegen die Leistung je CPU in nicht tragbarer Weise sinken: „Das ist einer der Gründe, warum sich Prozessoren der Atom-Klasse bei hochskalierten, verteilten Workloads nicht durchsetzen konnten.“

Facebooks Designs sind weiterhin für andere Branchenteilnehmer offen durch das Open Compute Project (OPC). Es wurde 2011 von Facebook gegründet, seither schlossen sich weitere Unternehmen wie Intel, Rackspace, Microsoft und Goldman Sachs an. Nach fünf Jahren trat eben auch Google dieser Initiative bei. Mit einer Rack-Spezifikation will der Internetkonzern zum Ziel des Projekts beitragen, Rechenzentren kostengünstiger und effizienter zu machen. Zugleich gibt es damit Projektmitgliedern Einblick in seine Datacenter.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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