VMware entlässt 800 Mitarbeiter

Die Quartalsbilanz des Virtualisierungsspezialisten fiel besser als erwartet aus, aber der schwache Ausblick für 2016 ließ den Kurs um über 8 Prozent abtauchen. Ein Restrukturierungsplan soll Investitionen in Wachstumsfelder ermöglichen. Die Stellenstreichungen treffen vor allem die Cloud-Plattform vCloud Air.

VMware hat eine Bilanz für das vierte Quartal 2015 veröffentlicht, die besser als erwartet ausfiel. Der schwache Ausblick für 2016 führte jedoch zu einem Kursrückgang. Gleichzeitig legte die EMC-Tochter einen Restrukturierungsplan vor und kündigte die Streichung von 800 Stellen an. Mit Zane Rowe übernimmt demnächst ein neuer Finanzchef.

VMware-Logo (Bild: VMware)

Der Virtualisierungsspezialist will die Restrukturierung nutzen, um stärker in Wachstumschancen zu investieren. Als derzeitige Wachstumsfelder stellte CEO Pat Gelsinger NSX, End-User Computing und Virtual SAN heraus. Das vierte Quartal bezeichnete er als „soliden Abschluss“ für 2015. „Wir sehen die Ergebnisse unserer Produktwechsel und gehen mit dem positivem Schwung unserer neuen Lösungen ins Jahr 2016“, sekundierte der scheidende CFO Jonathan Chadwick.

Die Restrukturierung kommt nicht völlig unerwartet und steht offenbar im Zusammenhang mit der Übernahme von EMC durch Dell. VMware geht aufgrund der Restrukturierung von einer Belastung in Höhe von 55 bis 65 Millionen Dollar im ersten Halbjahr aus. Die Stellenstreichungen sollen vor allem die Cloud-Plattform vCloud Air betreffen, die in Konkurrenz zu Amazon Web Services und Microsoft Azure steht. Diese Sparte soll laut Gelsinger einen „enger gefassten Schwerpunkt“ bekommen und kann nicht mit neuen Investitionen rechnen.

Der Umsatz stieg im vierten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahresquartal um 10 Prozent auf 1,87 Milliarden Dollar. Das Unternehmen erzielte einen GAAP-Nettogewinn von 373 Millionen Dollar oder 0,88 Dollar pro Aktie – eine Steigerung um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Non-GAAP-Gewinn betrug 534 Millionen Dollar oder 1,26 Dollar je Aktie. Die Wall Street hatte einen Gewinn von 1,25 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 1,85 Milliarden Dollar erwartet.

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Für das Gesamtjahr 2015 berichtete VMware einen GAAP-Nettogewinn von 997 Millionen Dollar oder 2,34 Dollar je Aktie. Der Umsatz betrug 6,57 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, währungsbereinigt sogar um 12 Prozent.

VMware blieb jedoch mit seinem Ausblick für das Jahr 2016 hinter den Erwartungen der Wall Street zurück. Es prognostizierte einen Umsatz zwischen 6,8 und 6,9 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn von 4,16 Dollar je Aktie – beides unter dem bisherigen Konsens der Analysten. Der schwache Ausblick führte zu einem Kurseinbruch von über 8 Prozent.

Der bisherige Finanzchef Jonathan Chadwick verlässt VMware. Als Chief Financial Officer und Executive Vice President übernimmt zum 1. März 2016 Zane Rowe. Rowe war zuvor Finanzchef von EMC und früher in führenden Positionen bei Apple, United Airlines und Continental Airlines tätig.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

Themenseiten: Cloud-Computing, EMC, IT-Jobs, Quartalszahlen, VMware, Virtualisierung

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