Amazon: Unsere Kunden wollen nicht mit Paypal zahlen

Der selbst von Paypal gekommene Amazon-Payments-Manager Patrick Gauthier kann darin auch keinen Vorteil erkennen. "Warum die Erfahrung komplizierter machen, als notwendig ist?" Amazons eigener Bezahldienst Pay with Amazon hat inzwischen 23 Millionen Kunden - mehr als doppelt so viele wie Visa Checkout.

Der für Amazon Payments zuständige Manager Patrick Gauthier hat der Idee eine Absage erteilt, Amazon könnte je Paypal in seine Bezahloptionen aufnehmen. „Es ist ganz einfach“, sagte er CNET in einem Interview. „Amazon geht vom Kunden aus. Wenn unsere Kunden danach fragen würden, gäbe es das schon.“

Amazon (Bild: Amazon)Seit Ebay Ende 2014 angekündigt hatte, sich von Paypal trennen zu wollen, gab es Gerüchte über eine Zusammenarbeit zwischen Amazon und Paypal. Zuvor war sie nicht möglich gewesen, da Ebay ein direkter Konkurrent von Amazon ist.

Gauthier war selbst für Paypal tätig, bevor er Anfang 2015 zu Amazon kam. Er sieht jedoch keine erkennbaren Vorteile für sein neues Unternehmen aus einer solchen Partnerschaft, sondern nur einen schweren Nachteil: „Warum die Erfahrung komplizierter machen, als notwendig ist?“

Im Gegenteil will Amazon seinen mit mit Paypal rivalisierenden Dienst „Pay with Amazon“ oder in Deutschland „Bezahlen mit Amazon“ ausbauen, den seit dem US-Start 2013 mehr als 23 Millionen Kunden genutzt haben. Mit dieser von Gauthier stammenden Zahl machte Amazon erstmals eine Angabe zu seinem Service, der fremden Händler-Websites ermöglicht, eine Amazon-Bezahlfunktion zu integrieren. Damit fällt für Neukunden die Hemmschwelle weg, sich erst registrieren zu müssen – falls sie ein Amazon-Konto haben.

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Logo Paypal (Bild: Ebay)Im Vergleich zu Paypals 173 Millionen aktiven Konten ist Amazons Payments-Kundenzahl gering – aber immerhin etwa doppelt so hoch wie die 10 Millionen von Visa Checkout genannten Konten. Amazons Vorteil: Weltweit kann seine Handelsplattform insgesamt 294 Millionen Kundenkonten vorweisen.

Eine Anzahl an Händlern, die Pay with Amazon nutzen, wollte Gauthier nicht nennen. 2015 habe sie sich aber verdoppelt. Auch 2016 werde alles andere als eine Verdopplung eine Enttäuschung sein. Kundendaten sammelt Amazon laut Gauthier – außer im Rahmen der Betrugserkennung – nicht.

Amazon ist in den letzten Jahren zum führenden Anbieter von Cloud-Infrastruktur, zu einem Hollywoodstudio, Chiphersteller und Logistikunternehmen aufgestiegen. Der Bezahldienst ist also keineswegs das exotischste seiner Geschäftsfelder. Allerdings hatte es 2015 einen Versuch mit einem Kreditkartenlesegerät für Händler (wie es auch Paypal und vor allem Square anbieten) eingestellt.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]

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17 Kommentare zu Amazon: Unsere Kunden wollen nicht mit Paypal zahlen

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  • Am 27. Januar 2016 um 23:36 von Dennis

    Also ich würde mich sehr über die Möglichkeit freuen auf Amazon mit Paypal bezahlen zu können.

  • Am 28. Januar 2016 um 0:05 von Annonym

    Die Aussage, dass die Kunden kein paypal nutzen wollen ist lächerlich.
    Ich habe schon 100 mal nachgefragt, wann sie mal Paypal anbieten.
    Paypal ist weit verbreitet und etliche Millionen Menschen nutzen Paypal.
    Die Aussage ist eher eine Ausrede, damit der eigene Bezahldienst keine Konkurrenz auf der eigenen Plattform erhält.

  • Am 28. Januar 2016 um 8:18 von Willy Nachtigall

    Grundsätzlich gilt für mich: Wer eine gute Kundenreputation aufweisen kann, der bekommt auch meine Kontodaten mitgeteilt.
    Ob ich nun bei Amazon oder bei PayPal meine Kontodaten zwecks Lastschrift hinterlege, ist wohl zu vernachlässigen.
    Ich denke, man hat schon genügend Bezahloptionen bei Amazon.

    Ich nutze ohnehin beide Möglichkeiten:
    Amazon ist von der Auswahl, der Liefergeschwindigkeit und vor allem beim Handling von Problemen mit gelieferter Ware einfach Platzhirsch in Deutschland. Und in Geldfragen gab es in den letzten 17 Jahren, die ich nun schon bei Amazon einkaufe, noch kein einziges mal Probleme.

    Und PayPal ist immer die bevorzugte Bezahloption, wenn ich bei einem Shop zum ersten mal einkaufe und nicht einschätzen kann, ob dort meine Bankdaten sicher aufgehoben sind.

    • Am 28. Januar 2016 um 9:51 von hanno

      Ich sehe das exakt genau so wie Willy Nachtigall, nutze beide Dienste seit etwa 20 Jahren, bekam von beiden im Konfliktfall sofort und unkompliziert Hilfe – also: was soll’s. Der ZDNet-Autor spricht vermutlich nur für sich und wenige andere.

      • Am 28. Januar 2016 um 10:05 von Florian Kalenda

        Sie meinen den Amazon-Payments-Manager? Der ZDNet-Autor hat seine persönliche Meinung nicht in diese Nachricht eingebracht.

  • Am 28. Januar 2016 um 9:22 von hugo

    Genau aus diesem Grund kaufe ich seit langem nicht mehr bei Amazon. Die Aussage dieses Herrn sehe ich als Ansage Kundenwünsche zu ignorieren und Service einzuschränken zulasten des Kunden.

  • Am 28. Januar 2016 um 10:12 von Der Nikolaus

    Hand auf’s Herz, wenn PayPal nicht so teuer wäre würde das Amazon vielleicht sogar anbieten.

    Die Aussage, Kunden wollen kein PayPal, ist natürlich nur die dazu passende Ausrede.

    Richtig ist aber auch, Amazon bietet bereits einige Zahlungsmethoden an und für die allermeisten ihrer Kunden ist eine akzeptable und komfortable Zahlungsmethode dabei. Das heißt Amazon braucht PayPal nicht, um signifikant mehr Umsatz oder mehr Kunden zu gewinnen.

    PayPal würde es tatsächlich verkomplizieren, da man sich hier bei jedem Zahlungsvorgang nochmals zusätzlich einloggen muss.

  • Am 28. Januar 2016 um 12:59 von Wolfgang8208

    Hört mir auf mit diesem PayPal. Seit 2006 bin ich im Clinch mit diesem Gaunerverein, die ich jetzt endgültig verklagen werden. Passiert ist: PayPal hat seit 2006 eine Forderung für nicht von mir bestellte Ware. Angeblich habe ich bei Kaspersky ein Anti-Virus Programm bestellt. Dann nehme ich an, diese leidigen Bezahl-Ehrenwerten unterstellen mir auch noch, ich hätte das Programm bekommen. Heute, nach 10 Jahren gibt man bei PayPal zu, es wären Hacker am Werk gewesen, hätten mich reingelegt. Jedoch PayPal weigert sich, dieses unrichtige Minus zu annullieren. Obwohl ich 2006 Betrugsanzeige erstattet habe, es kam nie eine Antwort von dieser Chaosfirma. Wahrscheinlich hat eBay eingesehen, sie verlieren Kundschaft mit diesem fragwürdigen Bezahlbetrug. Der größte Fehler von Amazon wäre, diesen Schrott einzuführen. Als langjähriger Amazon-Kunde kann ich mich nur lobend ausdrücken. Gut, wenn sich eBay von PayPal und seinen undurchsichtigen Methoden getrennt hat, das Portal als solches ist in Ordnung.

  • Am 28. Januar 2016 um 13:37 von So, so...

    So, so… du lässt dich reinlegen und andere sollen die Zeche bezahlen. Weiter so. Ich empfehle dir auch den Klageweg.

  • Am 28. Januar 2016 um 14:00 von Monika

    Ich habe erstmalig bei Amazon per Lastschrifteinzug bestellt und bin tief enttäuscht. Obwohl in der Versandbestätigung der Richtige Empfänger mit korrekter Anschrift genannt war, konnte ich bis heute meine bestellte und bereits bezahlte Sendung nicht erhalten. Mehrfach, mindestens 10 mal den Kundenservice auf allen möglichen Kontaktseiten per mail kontaktiert, bis jetzt keine Resonanz. Signifikanterweise wurde ich aufgefordert, meinen Kontoauszug per Fax zu übermitteln, sonst könne keine Zustellung erfolgen?! Dies ist unüblich, meine Sendung war bereits bezahlt, was mir mein Kontoauszug auch bestätigte. Weiter wurde ich aufgefordert, meine Adressdaten zu übersenden, was ebenfalls unüblich ist, da mir diese ja in der sendebestätigung nochmals aufgeführt wurden.
    Werden meine bezahlten Waren noch einmal verkauft?
    Eine Antwort habe ich nicht bekommen! Steckt etwa System dahinter? Ich kenn auch viele zufriedene Kunden sonst hätte ich nicht bei Amazon bestellt.
    Dipl. Oec. Monika

    • Am 28. Januar 2016 um 17:17 von Wolfgang8208

      Offensichtlich Ausnahmen, wenn man all die positiven Kommentare zu PayPal (außer mir), oder meine immer positive Erfahrung mit Amazon (außer Monika)liest. Dennoch ist es unglaublich, wenn man einerseits zugibt, es wäre ein Betrug durch Hacker. Nachweislich kann eBay bestätigen, dass ich mit meinem Login ein Opfer gewesen bin. Merkwürdig ist nur eine Tatsache, ich habe mich heute mit der Schufa unterhalten, die mir versichern, sie hätten keine Meldung von PayPal, also auch keinen Eintrag. Was läuft falsch? Man wird es nie klären, jedenfalls habe ich in meinen Kaufabläufen mit eBay beste Noten. Eigentlich sollte ich sagen, PayPal kratz mich und kaufe dir mit der Unehrlichkeit einen Flecken in Aspen/Colorado, wo es ausgewiesen die teuerste Krume gibt. Ciao allerseits

  • Am 29. Januar 2016 um 17:23 von Hugo

    ZDNet sollte es einfach nicht so reiserisch formulieren (ist ja fast Bildzeitung). „Amazon behauptet“ ware besser formuliert, so aber wird ZDnet ja fast zum Helfer von Amazon um solche unbewiesenen Behauptungen als Wahrheit zu verbreiten.

    • Am 29. Januar 2016 um 17:36 von Florian Kalenda

      Enschuldigung, aber das ist doch Quatsch. Die Überschrift zitiert einen leitenden Angestellten von Amazon, mit Quellenangabe. Sachlicher geht es nicht.

      Was vielleicht provokant ist, ist die Aussage selbst. Aber das müssen Sie als Leser entscheiden, das kann ich Ihnen nicht abnehmen.

  • Am 14. April 2016 um 19:43 von Michael Slu

    Ich hätte wohl mehr Produkte bei Amazon bestellt wenn sie PayPal anbieten würden

  • Am 21. Mai 2016 um 12:15 von Axel Schuldt

    Hallo,

    ich kann hier nur alle warnen,die über PayPal verkaufen.
    Ich habe vor 10 Tagen ein Handy verkauft,der Betrag wurde vom Käufer sofort über PayPal bezahlt und ich hatte es als Guthaben auf mein Konto.Dann fragte mich der Käufer,ob seine Schwester das Gerät abholen kann.
    Ich dachte dann warum auch nicht,dass Geld hast du ja auf dem PayPal Konto als Guthaben.
    Das Gerät wurde auch abgeholt und eine halbe Stunde später,bekam ich eine Mail von PayPal,dass sich die Transaktion in einer Prüfung befindet für einen Tag.Ich habe sofort bei PayPal angerufen und mir wurde mitgeteilt,dass ich alles richtig gemacht habe.Am nächsten Vormittag bekam ich wieder eine Mail,die Prüfung dauert 72 Stunden,zusätzlich bekam ich noch eine Mail von ebaykleinanzeigen,dass ich die Ware nicht raus geben soll,dass Käuferkonto wurde eingeschränkt,aber leider zu spät.Am Nachmittag wurde ich dann informiert,dass der Käufer einen Fall eröffnet hat und sein Geld wieder zurück möchte,wegen nicht Erhalt der Ware.Ich habe sofort Strafanzeige bei der Kripo gestellt und mir wurde gesagt,dass dies eine typische Betrugsmasche bei PayPal ist und das er täglich mit Geschädigten zu tun hat.
    PayPayl sagt natürlich,ohne Sendungsnummer keinen Verkäuferschutz,der Käufer bekommt sein Geld nach 10 Tagen zurück und ich als Verkäufer habe kein Geld und keine Ware.PayPal reagiert auf keine E-mails und sagt,sie sind doch selber schuld,lesen sie doch unsere AGB.Man hat als Verkäufer null Rechte,obwohl ich PayPal den gesamten E-Mail Verkehr zur Verfügung gestellt habe,interessiert es nicht die Bohne,ich habe dadurch 620,00 Euro verloren.
    Obwohl es für jeden ersitlich ist,dass ich betrogen wurde,werde ich mein Geld nicht wieder bekommen.PayPal hat die Sache vom Tisch und der Blöde bin ich. Normale Banken haben für so etwas eine Versicherung,die bei Betrug leistet,aber nicht PayPal,dass ist eine typische amerikanische Bank.Ich werde nie mehr auch nur eine Kleinigkeit über PayPal verkaufen und das Konto löschen,dass Risiko werde ich nie mehr eingehen.PayPal hat mir mitgeteilt,dass es ihnen egal ist was ich mache.

    Also nocheinmal an alle Verkäufer,seid vorsichtig mit PayPal,die sind keine deutsche Bank!!!

  • Am 30. Dezember 2016 um 14:13 von anonymous

    Nur unseriöse verkäufer wollen kein paypal, wegen der Kontensperrung!!

  • Am 20. März 2018 um 11:37 von Georgios Kosmidis, Ingenieur Regelungstechnik, Gams (Schweiz)

    Eine perfekt funktionstüchtige Kreditkarte ohne PayPal-Schnittstelle ist genau so gelähmt wie ein perfekt funktionstüchtiges Auto ohne viertes Rad. Während unsere Nachbarkollegen im ehemaligen Ostblock der Planwirtschaft des Staates restlos ausgeliefert waren, sind wir im heutigen Westblock der Planwirtschaft und somit der Laune der Investoren ausgeliefert. Wir leben in einer Freiheit, die ausschliesslich vorgetäuscht ist und die es nicht wirklich gibt. Der Teufel hat sich mit fremden Federn geschmückt, indem er sich als Engel verkleidet hat.

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