IDC: PC-Markt in EMEA schrumpft 18,2 Prozent im vierten Quartal

Auch das Kalenderjahr beendet die Branche mit einem deutlichen Minus von 18 Prozent. Den Marktforschern zufolge konnten 2015 weder Windows 10 noch neue Prozessoren den Abwärtstrend stoppen. IDC rechnet 2016 vor allem im Consumer-Segment mit einer Stabilisierung.

Die PC-Verkäufe in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) sind im vierten Quartal 2015 um 18,2 Prozent eingebrochen. Aktuellen Zahlen von IDC zufolge verkauften die Hersteller 20,8 Millionen Computer. Auch das Kalenderjahr 2015 schließt die Branche mit einem deutlichen Minus von 18 Prozent ab. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 76,3 Millionen PCs und Laptops ausgeliefert.

Im Vergleich zu 2014 fehlten laut IDC im vergangenen Jahr Impulse wie das Support-Ende von Windows XP oder von Microsoft im Rahmen seines Bing-Programms subventionierte PCs. Zudem hätten viele Händler Ende 2014 angesichts des steigenden Dollarkurses ihre Lagerbestände erhöht. „Aber 2015 wurde zu einem sehr teuren Jahr für alle, da der Abbau der Lagerbestände nicht nur elf Monate dauerte, auch die Preise mussten gesenkt werden“, schreiben die Marktforscher.

Neue Technologien wie Windows 10 und neue Prozessoren hätten es indes nicht geschafft, diesen Trend umzukehren, so IDC weiter. „Der Abschwung war zu erwarten“, kommentierte Chrystelle Labesque, Associate Director von IDC EMEA. Rechne man Microsofts Bing-Programm heraus, sei der Consumer-Markt nicht geschrumpft, sondern stagniert, „was ein ermutigendes Zeichen der Stabilisierung ist.“

IDC: PC-Verkaufszahlen (2015)
IDC: PC-Verkaufszahlen (2015)

In Westeuropa ging der PC-Absatz zwischen Oktober und Dezember um 13,1 Prozent zurück. In Zentral- und Osteuropa betrug das Minus 24,7 Prozent. Noch schlechter schnitten der Mittlere Osten und Afrika ab. Dort lieferten Hersteller 28,9 Prozent weniger Computer aus als im Vorjahreszeitraum.

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Zudem beobachtete IDC im vergangenen Jahr eine zunehmende Konsolidierung des Markts. 2015 hatten die drei größten Hersteller – HP, Lenovo und Dell – demnach einen gemeinsamen Marktanteil von 54 Prozent. 2014 waren es noch 50 Prozent.

Hewlett Packard führte den Markt auch im vierten Quartal 2015 an. Seinen Marktanteil steigerte es um 0,3 Punkte auf 23,7 Prozent, obwohl seine Verkäufe um 17,3 Prozent schrumpften. Lenovo liegt mit 19,3 Prozent (minus 0,4 Punkte) weiter auf dem zweiten Platz. Asus, das als einziger Top-5-Anbieter seine Verkäufe im vierten Quartal steigerte, verbesserte sich auf den dritten Platz. Während Dell seinen vierten Rang verteidigte, rutschte Acer vom dritten auf den fünften Platz ab. Das taiwanische Unternehmen setzte zuletzt lediglich 1,8 Millionen Computer in der EMEA-Region ab, 25,2 Prozent weniger als im Dezemberquartal 2014.

Außerhalb der Top 5 erzielte IDC zufolge Apple das größte Wachstum. Im Weihnachtsquartal belegte es den sechsten Rang, vor Toshiba, Fujitsu, MSI und Wortmann.

Themenseiten: Acer, Asus, Dell, Desktop, Hewlett-Packard, IDC, Lenovo, Marktforschung, Notebook

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5 Kommentare zu IDC: PC-Markt in EMEA schrumpft 18,2 Prozent im vierten Quartal

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  • Am 27. Januar 2016 um 9:57 von Mac-Harry

    Hoch interessant, denn dann sind -4 Prozent bei den Macs von Apple ein erfolgreicher Spitzenwert in der Branche. Wenn sich die Macs entwickeln wie die Branche, wären gestern ja riesen Abschläge kommuniziert worden, was mit 4 Prozent bei Macs ja dann echt gut ist.

    • Am 27. Januar 2016 um 13:32 von Judas Ischias

      Bei nur 5,3 Millionen verkaufte Einheiten sind -4% aber schon ganz schön viel.
      Na ja, man rechnet sich das halt so lange zurecht, bis es in den Kram passt.;)
      Gibt doch bestimmt auch noch andere Argumente?!;)

      • Am 27. Januar 2016 um 14:47 von Hi, hi...

        …Veto!
        Mathematisch gesehen sind 4 Prozent _IMMER_ 4 von 100. Prozentangaben sind niemals direkt mit absoluten Zahlen vergleichbar. Von daher sind 18,2 Prozent Einbußen definitiv mehr als die vierfache Menge an Verlust (in Stückzahlen).
        Hier hat sich der Harry-Mac ausnahmsweise nichts „zurecht gerechnet“.

        • Am 28. Januar 2016 um 12:10 von Judas Ischias

          Ok, wenn man es von dieser Seite betrachtet, stimmt das natürlich. ;)
          Ich habe mich eben nur auf die nackten Zahlen konzentriert.

          Da erscheinen mir 212 Tausend von 5,3 Millionen doch schon ganz schön viel.
          Aber vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten die Sache zu betrachten? ;)

          • Am 28. Januar 2016 um 13:17 von Hi, hi...

            …viel … wenig … alles relativ.
            212.000 sind schon ’ne Hausnummer, wenn man es in Geld ausdrückt.
            Aber sieh‘ es mal so: Apple hat 5,3 Mio. Geräte _verkauft_. Die PC-Hersteller dagegen 4,6 Mio. PC _NICHT verkauft_. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt! ;)
            (Ich weiß, das ist eine Vorlage für Harry, ist aber von meiner Seite eine mathelogische Aussage ohne subjektiven Hang zur einen oder anderen Richtung.)

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