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Toshiba und Fujitsu verhandeln über Fusion ihrer PC-Sparten

Toshiba will sein PC-Geschäft abspalten und verhandelt mit mehreren anderen Herstellern über eine mögliche Fusion ihrer PC-Sparten. Das berichtet das Wall Street Journal und beruft sich auf mehrere Informanten, die mit der Entwicklung vertraut sind. Zu den Gesprächspartnern sollen demnach neben Fujitsu auch mehrere nichtjapanische Computerhersteller gehören.

Zuvor hatte schon die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei über Verhandlungen zwischen Toshiba und Fujitsu mit dem Ziel eines Verkaufs oder Mergers berichtet und den PC-Hersteller Vaio als möglichen weiteren Fusionspartner genannt. Vaio gehörte früher Sony und ist jetzt in der Hand eines Investmentfonds. Eine Vaio-Sprecherin dementierte solche Gespräche jedoch und bezeichnete den Bericht als „bloße Spekulation“.

Sowohl Toshiba als auch Fujitsu machten jedoch bereits im Oktober Pläne über eine Ausgliederung ihrer PC-Sparten öffentlich. Fujitsu beabsichtigt die Ausgliederung im Frühjahr 2016. Sollte es tatsächlich zu einem Zusammenschluss der PC-Produktion von Toshiba, Fujitsu und Vaio kommen, entstünde mit einem Anteil von rund 30 Prozent der größte PC-Hersteller im japanischen Markt – gefolgt von der japanischen NEC-Lenovo-Gruppe mit 26,3 Prozent. Im weltweiten Markt von Notebooks und Tablets hält Toshiba einen Anteil von 2,3 Prozent, wie die Marktforscher von Euromonitor ermittelten.

Mit der Abgabe seines PC-Geschäfts könnte Toshiba einen weiteren Schritt machen, um sich von einem Bilanzfälschungsskandal zu erholen. Anfang des Jahres musste das Unternehmen einräumen, dass hochrangige Manager seit 2008 systematisch die Gewinne geschönt haben – 2012 alleine um 85 Milliarden Yen (635 Millionen Euro). Der damalige Präsident Hisao Tanaka und sein Vorgänger Norio Sasaki nahmen daraufhin zusammen mit sechs weiteren leitenden Managern ihren Hut. Eine unabhängige Untersuchung hatte ergeben, dass sie die Manipulationen angewiesen hatten.

Bereits vereinbart ist der Verkauf von Toshibas Bildsensorensparte. Wie Sony inzwischen bestätigte, wird es dafür 19 Milliarden Yen oder umgerechnet etwa 140 Millionen Euro bezahlen. Die Transaktion soll bis Ende des Fiskaljahrs am 31. März 2016 abgeschlossen werden. Sony setzt damit seine Strategie um, erfolgreiche Segmente auszubauen. Mit seinen Kamerasensoren konnte es auch bisher schon überdurchschnittlich am Smartphone-Boom partizipieren.

ZDNet.de Redaktion

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