Linux Kernel 4.4 bringt erweiterten Support für Raspberry Pi

Der nun von Linus Torvalds freigegebene Release Candidate besteht primär aus Treiber-Updates. Zum Beispiel enthält er Treiber für die AMD-APUs Carrizo, Tonga oder Fiji. Erweitert wurde auch der Support für die ARM-Architektur.

Linus Torvalds hat den Release Candidate für den Linux Kernel 4.4 freigegeben. Er umfasst circa 21 Millionen Codezeilen, was gegenüber der Vorgängerversion einer Steigerung von rund 200.000 Zeilen entspricht.

Linux-Maskottchen Tux (Grafik: Larry Ewing)

Das Update verbessert unter anderem den Support für den Einplatinencomputer Raspberry Pi. So gibt es für ihn nun beispielsweise einen KMS-Treiber. Allerdings fehlt in der aktuellen Kernel-Version noch die Unterstützung für 3D-Hardware-Beschleunigung und das Power-Management. In einer der kommenden Kernel-Versionen soll dies jedoch nachgeliefert werden.

Erweitert wurde außerdem die Unterstützung für die ARM-Architektur: So gibt es neben mehreren Updates für die 64-Bit-Architektur auch Neuerungen für UEFI 2.5 und das ARM SoC. Im Netzwerkbereich erweitert Linux 4.4 den Support für einen neuen Realtek-WLAN-Treiber und bringt Unterstützung für Non-Root-eBPF-Programme, VRF in IPv6 und „Very High Throughput MESH“ im ath10k-Treiber.

Aktualisierte Treiber gibt es zudem für neue AMD-APUs wie Carrizo, Tonga und Fiji. Überdies aktiviert die jüngste Version den AMDGPU-Scheduler und behebt darin mehrere Bugs. Jedoch fehlt auch hier noch der Support für das Power-Management. Der soll aber immerhin für Kernel-Version 4.5 vorgesehen sein.

Intel korrigiert mit den DRM-Code in der neuen Kernel-Variante ebenfalls verschiedene Fehler und führt kleinere Verbesserungen ein. Der Code-Name des 4.4-Releases lautet nach wie vor Blurry Fish Butt.

Linus Torvalds kommentiert diese Version mit den Worten: „Schaut man sich diesen Patch an, dann scheint alles recht normal zu sein. Vielleicht ist dieser Patch etwas treiberlastiger als gewöhnlich, denn etwa 75 Prozent der Patches sind Treiber. 10 Prozent sind architektonische Updates. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf Dokumentation, Dateisystem, Core Networking, Tooling und einige Infrastruktur-Updates.“ Ein Großteil der Treiber-Updates entfällt Torvalds zufolge wiederum auf die Bereiche GPU und Netzwerk.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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