Patentstreit um A7-Prozessor: Apple drohen bis zu 862 Millionen Dollar Schadenersatz

Es verstößt gegen ein Patent von Forschern der University of Wisconsin. Das Schutzrecht beschreibt eine Technik zur Steigerung von Leistung und Effizienz von Computer-Prozessoren. Intel hat für eine Lizenz 110 Millionen Dollar bezahlt.

Apple hat im Patentstreit mit der University of Wisconsin eine Niederlage erlitten. Eine Jury stellte fest, dass Apples Mobilprozessor A7, der im September 2013 zusammen mit dem iPhone 5S vorgestellt wurde, das Schutzrecht 5.781.752 verletzt. Der iPhone-Hersteller muss der US-Universität nun möglicherweise bis zu 862,4 Millionen Dollar Schadenersatz bezahlen, wie Computerworld berichtet.

(Bild: Shutterstock/Olivier Le Moal)Die zu der Universität gehörende Wisconsin Alumni Research Foundation (WARF) hatte im Februar 2014 gegen Apple geklagt. Das von Apple entwickelte System-on-a-Chip A7, das auf der 64-Bit-ARM-Architektur basiert, soll unerlaubt eine Technik nutzen, die die „Effizienz und Leistung moderner Computer-Prozessoren“ verbessert.

Vier Forscher der University of Wisconsin haben das Patent im Juli 1998 erhalten, also lange vor Apples Einstieg in die Prozessorentwicklung. Es beschreibt einen Schaltkreis, der Befehle anhand von zuvor ausgeführten Befehlen voraussagen kann und dabei auch vorherige falsche Prognosen berücksichtigt. Die Forscher selbst beschreiben ihre Arbeit als „wichtigen Meilenstein im Bereich Design und Architektur von Computer-Mikroprozessoren“.

Über die Höhe des Schadenersatzes haben die Geschworenen beziehungsweise das Gericht noch nicht entschieden. Dabei wird entscheidend sein, ob sie sich dem Argument der Kläger anschließen, Apple habe vorsätzlich gehandelt. Das Unternehmen aus Cupertino habe in mehreren eigenen Patentanträgen das eingeklagte Patent als „Prior Art“ erwähnt – also als eine bereits vorhandene Technik. Das sieht die Universität als Beweis dafür an, dass Apple das Schutzrecht kannte.

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Ein Lizenzabkommen habe Apple zudem mit dem Hinweis, die WARF sei lediglich ein Patentverwerter, abgelehnt, heißt es in der Klageschrift. Deswegen sei die Klage notwendig gewesen.

Intel und die Wisconsin Alumni Research Foundation haben einen Rechtsstreit um dasselbe Patent laut Computerworld außergerichtlich beigelegt. Der Chiphersteller habe für die Nutzung des Schutzrechts 110 Millionen Dollar bezahlt.

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Themenseiten: Apple, Gerichtsurteil, Patente, Patentstreit, Prozessoren

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5 Kommentare zu Patentstreit um A7-Prozessor: Apple drohen bis zu 862 Millionen Dollar Schadenersatz

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  • Am 14. Oktober 2015 um 16:20 von Sabine

    Da ja hier von Mac-Harry und PeerH ja ganz sicher kein Hasskommentar kommt werde ich dies nun machen. Lieber Apple-Saftladen, das war aber wirklich nicht lieb von euch. Schreibst ihr doch immer das ihr alles selbst „neu erfindet“. Und nun dies! Aber wie sagte ja Steve so schön. „Wir klauen schon immer wie die Raben.“

    • Am 14. Oktober 2015 um 18:42 von Judas Ischias

      Wundert mich das etwa?
      Nein, natürlich nicht, denn „objektive“ Kommentare gibt es nur wenn es um Samsung, Google oder MS geht.
      Man kann ja schlecht das eigene Nest beschmutzen. ;)
      Und nicht nur Apple schreibt, dass soooo viiieeele Sachen neu von Apple erfunden wurden, sondern auch deren spezielle Fangemeinde, die dann auch gerne mal die Tatsachen verdrehen oder einfach verschweigen. ;)

  • Am 14. Oktober 2015 um 17:15 von Autsch

    Wie man in den Wald schreit,… oder einfach gesagt, Karma!

  • Am 14. Oktober 2015 um 22:46 von C

    Ouch! Erwischt!

    Und bei Vorsatz wird die Strafe verdreifacht…

    Das „Saubermann-Image“ gilt nicht mehr.

    • Am 16. Oktober 2015 um 12:39 von Judas Ischias

      @C,
      auch wenn es ganz offensichtlich Vorsatz war, ich glaube nicht, dass Apple eine dreifache Strafe bezahlen muss.
      Apple ist ja wohl ein Liebling von Obama, der kann dann mal wieder schnell ein Veto einlegen. ;)
      Außerdem hat Apple „nur“ eine US-Universität beklaut, das wird wohl auch nicht so schlimm sein? ;)

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