Opera Software steht zum Verkauf

Das mobile Werbegeschäft des Browserherstellers bleibt im zweiten Quartal unter den Erwartungen und führt zu einer gesenkten Prognose für das Gesamtjahr. Opera berichtet vom "strategischen Interesse mehrerer Parteien an der Firma". Bei der aktiven Suche nach Käufern helfen Morgan Stanley International und ABG Sundal Collier.

Das mobile Werbegeschäft von Opera Software ist unter den Erwartungen geblieben, wie aus vorläufigen Quartalszahlen hervorgeht. Das norwegische Unternehmen gab bekannt, dass es derzeit „strategische Alternativen“ prüft und aktiv nach einem Käufer sucht. Mit Bemobi übernimmt es selbst einen führenden abonnementbasierten App-Service in Lateinamerika.

Gleich mehrere Interessenten sollen ernsthaft an einer Übernahme von Opera interessiert sein. Der Browserhersteller, der sich inzwischen stark auf seine Werbeplattform Opera Mobile Advertising als weiterem Standbein verlagert hat, begründet die Bereitschaft zum Verkauf oder anderen partnerschaftlichen Vereinbarungen mit dem „strategischen Interesse mehrerer Parteien an der Firma.“

Mit der Suche nach Interessenten wurden Morgan Stanley International und ABG Sundal Collier beauftragt. Namen wurden nicht genannt, aber im Gespräch als mögliche Aufkäufer sind schon länger Microsoft, Google und Facebook. Die Strategieüberprüfung soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 abgeschlossen werden.

Operas vorläufige Zahlen für das zweite Quartal 2015 weisen gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzzuwachs um 45 Prozent auf 146 Millionen Dollar aus. Von Reuters befragte Analysten hatten jedoch im Mittel eine Steigerung um 51 Prozent erwartet. Auch das EBITDA blieb mit 29 Millionen Dollar unter den Gewinnerwartungen der Analysten, die bei 30,6 Millionen Dollar lagen.

Opera führte beides auf schwächere als erwartete Ergebnisse im mobilen Werbegeschäft zurück, die durch andere Bereiche nur teilweise ausgeglichen werden konnten. Seinen Ausblick für das EBITDA des gesamten Jahres 2015 senkte es auf eine Spanne von 108 bis 118 Millionen Dollar – zuvor hatte es 130 bis 140 Millionen Dollar erhofft. Damit senkte Opera bereits zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten seine Prognose und löste einen erneuten Kursrückgang aus.

Obwohl Opera vor allem für seine Desktop- und Mobilbrowser bekannt ist, hat es mit zahlreichen Übernahmen zunehmend in das Geschäft mit mobiler Werbung und Apps expandiert. Sein neuester Zukauf ist das brasilianische Unternehmen Bemobi, das mit Apps Club Android-Apps im Abonnement anbietet – so etwas wie ein Netflix für mobile Software. Der Dienst ist vor allem in lateinamerikanischen Ländern beliebt, und Opera will ihn auf andere aufstrebende Märkte ausweiten. Die Übernahme passt außerdem zum vorhandenen Opera Subscription Mobile Store – dieser Dienst erlaubt es Netzbetreibern, unter eigenem Namen einen abonnementsbasierten App Store einzurichten.

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3 Kommentare zu Opera Software steht zum Verkauf

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  • Am 12. Februar 2016 um 17:42 von Andrea

    Wenn der Opera an die sehr spionagefreudigen Chinesen verkauft werden sollte, dann macht mir dass nichts mehr aus. Opera ist heute aus meiner LMDE-Installation rausgeflogen und durch Vivaldi-Browser ersetzt worden.

    Denn ich mag keine Browser die von Firmen entwickelt werden, die nur auf Spionage aus sind. Es wäre traurig, wenn es so auf diese Weise mit dem bisherigen Opera-Browser zu Ende ginge. Aber es gibt Gott sei Dank noch ein paar weitere Alternativen:

    -> Qupzilla
    -> IceWeasel
    -> Chromium-Browser (NICHT zu verwechseln im Google-Chrome)
    -> Epiphany-Browser
    und eben
    -> Vivaldi-Browser.

    Von daher sage ich bye bye an den Opera-Browser der mir bisher gute Dienste getan hat und sage hallo Vivaldi-Browser.

  • Am 12. Februar 2016 um 18:07 von Judas Ischias

    @Redaktion,
    ist das ein alter Abschnitt aus einem anderen Artikel, oder ist das ein Druckfehler, und es sollte das Jahr 2016 heißen? (Dritter Abschnitt, letzter Satz.)

    @Andrea,
    ist es nicht etwas verfrüht, so zu handeln?
    Bis jetzt ist doch noch gar nichts passiert.
    Und es ist nicht der erste Bericht über einen eventuellen Verkauf. Da gab es die letzten Jahre schon einige.
    Wenn es soweit ist, dass der Verkauf in trockenen Tüchern ist, dann kann man Opera immer noch rausschmeissen.
    So lange bleibt er jedenfalls noch bei mir installiert, weil mir einiges Dinge besser gefallen, als beim Firefox, den ich in letzter Zeit immer mehr benutze.

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