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NetApp-CEO Tom Georgens zurückgetreten

NetApp-CEO Tom Georgens ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Für ihn übernimmt kommissarisch George Kurian, der zuletzt als Executive Vice President für die Strategie und die Produkt-Roadmap verantwortlich war. Er gehört ab sofort auch dem Direktorium an.

In der Pressemeldung des Storage-Anbieters heißt es, man werde eine umfassende CEO-Suche durchführen, sehe sich dabei aber nicht unter Druck. „Wir haben das äußerste Vertrauen in Georges Fähigkeit, dieses Unternehmen zu führen, da er NetApp gründlich kennt und von einem starken Führungsteam unterstützt wird. Er hat tiefe Verbindungen zu weltweiten Kunden und Partnern und wird sie künftig noch ausbauen.“

Kurian war 2011 von Cisco zu NetApp gekommen. Georgens war ab 2005 im Unternehmen und seit 2009 CEO gewesen. Als neuer Vorsitzender des Verwaltungsrats wurde Mike Nevens gewählt.

Im letzten Quartal hatte NetApp 32 Prozent weniger Gewinn und 6,6 Prozent weniger Umsatz gemeldet. Einen Umsatzzuwachs konnte es schon sechs Quartale in Folge nicht mehr verbuchen. Vor zwei Wochen hat es daher eine Restrukturierung angekündigt, bei der 500 Stellen wegfallen sollen. Sie wird 25 bis 35 Millionen Dollar kosten. Die neue Unternehmensprognose liegt zudem deutlich unter den Erwartungen der Wall Street.

NetApps Strategie ist es nun, die Storage-Management-Software OnTap besser zu positionieren und größere Firmen zu umwerben. OnTap ist ein Betriebssystem und eine Verwaltungssoftware für Software-defined Storage und Virtualisierung. Mit Amazon Web Services unterhält NetApp zudem eine Hybrid-Cloud-Partnerschaft. Bisher wird das Unternehmen noch kaum als Software-Anbieter wahrgenommen.

Im Jahr 2013 hatte NetApp 900, 2014 dann erneut 600 Mitarbeiter entlassen. Analysten halten die Probleme für strukturell. Kulbinder Garcha von Credit Suisse erwartet weitere Verluste von Marktanteilen: „Wir glauben, dass die Umsatzprognose impliziert, dass das Produktwachstum in den Finanzjahren 2016 und 2017 weiter zurückgehen wird.“

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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