Bericht: Yahoo entwickelt Assistenten-App namens Index

Sie basiert angeblich auf dem 2013 gekauften und nach weniger als einem Jahr eingestellten Mail-Dienst Xobni. Yahoo will damit die bis zu 20 Jahre zurückreichenden E-Mail-Archive seiner Nutzer verwerten. CEO Marissa Mayer sagte im Februar: "Yahoo hat einige der besten Daten der Branche."

Yahoo arbeitet an einer App, die als persönlicher Assistent dienen kann – ähnlich wie Apples Siri, Google Now oder Microsofts Cortana. Das berichtet Business Insider mit Verweis auf einen anonymen Informanten. Das Programm heißt demnach „Index“.

Logo (Bild: Yahoo)Demnach liegt die Entwicklung in den Händen der Yahoo-Mitarbeiter Jeff Bonforte und Peter Monaco. Die App soll noch im zweiten Quartal erscheinen. Als Vorläufer nennt Business Insider den 2013 von Yahoo übernommenen Adressbuch-Konvergenzdienst Xobni, der nach weniger als einem Jahr eingestellt wurde. Denn das Durchforsten von E-Mail soll einer der Schwerpunkte von Index sein. Schließlich habe das Unternehmen Anwender, die seinen E-Mail-Dienst seit bis zu 20 Jahren nutzten. Googles Gmail sei nur etwa halb so alt.

Anlässlich der jüngsten Quartalszahlen hatte Yahoo-CEO Marissa Mayer einen Dienst wie Index womöglich angedeutet. Sie sagte nämlich, Yahoo sei „besonders interessiert an Suche im Mobilbereich, was passiert, wenn man den Kontext einbezieht“, und „was passiert, wenn man persönliche Daten einbezieht, etwa aus E-Mails“. Und eine Aussage Mayers vom Februar scheint nachträglich in eine ähnliche Richtung zu deuten: Sie sagte damals: „Yahoo hat einige der besten Daten der Branche“.

Mit dem im Sommer 2014 gestarteten Launcher Aviate für Android hat Yahoo ohnehin schon eine App im Angebot, die Google Now ähnelt. Laut Google Play wurde sie zwischen 5 und 10 Millionen Mal heruntergeladen. Grundsätzlich soll Aviate für einen direkteren Zugang zu den wichtigsten Apps, Einstellungen und Shortcuts sorgen. Der freie Launcher aktualisiert sich je nach Tageszeit und passt seine Darstellung selbständig an die Bedürfnisse des Nutzers an. Durch regelmäßigen Gebrauch lernt er hinzu.

Yahoo Aviate Launcher Logo (Bild: Yahoo)Indem es automatisch Informationen anbietet, die den Nutzer in bestimmten Situationen interessieren dürften, ähnelt Aviate Google Now. Nach dem Aufwachen zeigt es beispielsweise das Wetter und die Morgennachrichten an. Zur Bürozeit fasst es für den Arbeitsalltag benötigte Anwendungen zusammen, etwa intelligente Kalenderfunktionen. Im Auto bekommen Anwender automatisch die aktuelle Verkehrslage und die Route für den Heimweg zu sehen. Abends gibt der Launcher Ausgehtipps, beispielsweise in Form von Restaurant-Bewertungen.

Um Interaktionen schneller und effizienter zu machen, nutzt der Aviate Launcher vier Bildschirme. Apps werden je nach Funktion automatisch in Sammlungen gruppiert. Auf Wunsch erhält der Nutzer auch App-Empfehlungen, die auf bereits installierten Anwendungen und Bewertungen im Google Play Store basieren. Schließt man einen Kopfhörer an das Gerät an, zeigt Aviate Musik-Apps und Zusatzinformationen zu Künstlern an.

Primär bezogen sich Mayers Aussagen von dieser Woche natürlich auf die Websuche. Nachdem es seinen insgesamt zehn Jahre laufenden Vertrag mit Microsoft gerade modifiziert und um eine beiderseitige Kündigungsmöglichkeit erweitert hat, kann Yahoo wieder eigene Suchmechanismen auf seinen Seiten einsetzen. Nicht namentlich genannte Ex-Manager des Unternehmens halten dies laut Business Insider allerdings für eine ganz schlechte Idee, die Yahoo bis zu 500 Millionen Dollar im Jahr kosten könne.

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Themenseiten: Google Now, Software, Yahoo

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