Samsung-Dienst für Bezahlen per Fingerabdruck startet in Südkorea

Später soll er weltweit eingeführt werden. Samsungs Services-Tochter SDS will auch zu einem Autherntifizierungsdienstleister für Online-Angebote und Sicherheitsfirmen werden. Neben Fingerabdrücken nutzt sie Iris-Scans und Stimmerkennung.

Samsung wird diesen Monat einen Smartphone-Bezahldienst in Südkorea einführen, dessen Nutzer Zahlungen mit ihrem Fingerabdruck authentifizieren können. Später soll er weltweit ausgerollt werden. Zuständig ist die Services-Konzerntochter Samsung SDS.

Samsung Galaxy Edge SM-G925F (Bild: Samsung)Als Bezahlplattform-Partner sind zwei koreanische Anbieter eingeplant, Mobilians und Inicis. Zudem hat Samsung laut Pressemeldung einen Vorvertrag mit der staatlichen Korea Information Certificate Authority (KICA) geschlossen, der ihm weitere Authentifizierungsangebote auf Basis von Biometrie ermöglichen wird.

„Künftig wollen wir uns nicht nur an Hardware-Hersteller wenden, die Smartphones produzieren, sondern biometrische Dienste auch Online-Diensten und Sicherheitsfirmen anbieten“, erklärte ein Sprecher von Samsung SDS. „Kunden, die Biometrie benötigen, können wir diverse Geschäftsmodelle und auch differenzierte Authentifizierungsdienste offerieren.“

Samsungs selbst entwickelte biometrische Authentifizierungstechniken wurden schon durch die internationale Allianz Fast IDentity Online (FIDO) zertifiziert. Es merkt an, dies sei Basis eines internationalen Angebots. Das Zertifikat nennt sich „FIDO Ready“. Zu den rund 190 Mitgliedern der FIDO Alliance zählen außer Samsung selbst auch Google, Microsoft, Paypal und Visa. Der Samsung-Sprecher sagte: „Wir erwarten schon länger, dass Authentifizierungstechniken wie Passwörter, Zertifikate und Einmal-Codes durch von der FIDO gut geheißene Methoden ersetzt werden. Von der FIDO unterstützte biometrische Authentifizierung wird in Zukunft zum De-facto-Standard werden.“

Samsung schafft nun im nächsten Schritt ein weltweites Authentifizierungszentrum, das zunächst Tests im eigenen Intranet durchführen wird. Später sollen Partner und Kunden einbezogen werden, sodass allen eine einheitliche Plattform zur Verfügung steht. Wie genau das System funktioniert, erklärte Samsung SDS nicht im Detail. Neben Fingerabdrücken sollen auch Irisscans und Stimmerkennung eingesetzt werden.

Samsung hatte vergangene Woche sein Bestreben öffentlich gemacht, zu einem der zehn größten IT-Dienstleister weltweit aufzusteigen. Im Jahr 2020 soll diese Sparte dem Plan nach einen Umsatz von 20 Billionen Won (17 Milliarden Euro) generieren. Zu diesem Zweck schloss Samsung SDS etwa eine Partnerschaft mit der ISEC7 Group. Sie vermarktet das Enterprise Mobility Management von Samsung SDS in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die EMM-Plattform unterstützt insbesondere Android, aber auch iOS und Windows Phone 10.

Die Berliner Sicherheitsfirma SRLabs hat vor einem Jahr zumindest einen Weg gefunden, den Fingerabdruckscanner von Samsungs Galaxy S5 zu überlisten. In einem Video demonstrierte sie, dass sich das damalige Android-Flaggschiff der Koreaner mit einem gefälschten Fingerabdruck entsperren lässt. Mit einem ähnlichen Trick hatte sie 2013 Apples biometrische Sicherheitsfunktion Touch ID ausgehebelt.

[mit Material von Cho Mu-hyun, ZDNet.com]

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Themenseiten: Authentifizierung, Samsung, Sicherheit, Smartphone

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