Samsung Galaxy Note 4 schwer zu reparieren

Die interne Zwischenabdeckung ist mit dem Rahmen verbunden. An diesem befestigt Samsung die Front samt Display mit Kleber und Schauben. Zudem sitzen auf der Display-Seite des nun L-förmigen Mainboards erstmals einige Kabel-Anschlüsse.

Samsungs Phablet Galaxy Note 4 ist durch einige Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell schwerer zu reparieren geworden. Das berichtet TechRepublic, das das seit Herbst 2014 erhältliche Gerät jetzt zerlegt hat. Die wichtigsten Änderungen sind demnach ein Redesign des Mainboards und die Verwendung von Klebstoff zur Befestigung der Frontabdeckung.

Die interne Zwischenabdeckung des Note 4 ist mit dem Gehäuserahmen integriert (Bild: TechRepublic).Die interne Zwischenabdeckung des Note 4 ist mit dem Gehäuserahmen integriert (Bild: TechRepublic).

Die Zerlegespezialisten stellten im Inneren zahlreiche Design-Änderungen gegenüber den Vorgängern fest. So wurden die Einschübe für SIM und MicroSD-Karten neu positioniert. Beim Note 3 fanden sie sich noch nebeneinander, über dem Akku. Im Note 4 wurden sie voneinander getrennt. Die Position ist jetzt links neben dem Akku.

Wer das Phablet öffnen will, muss zunächst die rückseitige Abdeckung entfernen, die Akku und Kartenschächte freigibt. Um zum Mainboard vorzustoßen, ist eine weitere Abdeckung zu lösen. Das war auch schon beim Note 3 der Fall. Im Note 4 ist sie allerdings eins mit dem Gehäuserand, der beim Vorgänger noch zur Frontabdeckung gehörte. Der Bildschirm ist wiederum mit dem Rand verklebt und verschraubt, was den Zerlegevorgang ungemein erschwert.

Immerhin verwendet Samsung ein einheitliches Schraubenformat und nur zwei Schraubenlängen, wie TechRepublic anmerkt. An der internen Abdeckung ist erstmals auch der Kopfhöreranschluss befestigt.

Die vordere Abdeckung, also das Display, ist im Note 4 verklebt und mit einer dünnen Folie unterlegt. Ohne sie zu beschädigen, lässt sich die Front so gut wie nicht entfernen, was sich bei einem Bruch der Glasabdeckung als ärgerlich herausstellen dürfte.

Samsung Galaxy Note 4 (Bild: Samsung)Galaxy Note 4 (Bild: Samsung)

Das Mainboard des Note 3 war annähernd rechteckig, das Note 4 kommt aber mit einem L-förmigen Mainboard. Die meisten Chips sitzen an der Seite. Auf den Zerlegevorgang hat beides natürlich keine Auswirkungen, wohl aber die Positionierung mehrerer Kabelanschlüsse auf der dem Display zugewandten Seite. Will man das Mainboard wieder einsetzen, ohne die Displayabdeckung entfernt zu haben, ist es äußerst schwierig, hier die vorgesehenen Kabel zu befestigen.

Die Komponenten selbst bringen zahlreiche Verbesserungen gegenüber dem Note 3. Als Prozessor verbaut Samsung je nach Markt einen Qualcomm Snapdragon 805 mit 2,7 GHz oder seinen eigenen Achtkernchip Exynos 5433 mit 1,9 GHz. Es verbaut weiter 3 GByte RAM, 32 GByte Storage, eine rückseitige 16-Megapixel-Kamera und einen Akku mit 3200 mAh. Der 5,7-Zoll-Bildschirm löst 2650 mal 1440 Pixel auf, was 515 ppi entspricht. Auch der als Markenzeichen der Samsung-Phablets geltende S-Pen wurde verbessert.

Insgesamt schließt TechRepublic daher, Samsung habe mit dem seit Oktober 2014 erhältlichen Note 4 einen Schritt vor und einen zurück gemacht. Es sei zwar technisch in vielen Punkten verbessert worden, aber Reparaturen defekter Komponenten habe das Unternehmen deutlich erschwert.

Das auf Demontage und Reparaturen elektronischer Geräte spezialisierte Unternehmen iFixit hat zum Note 4 nur eine Zerlegeanleitung aus der Community vorgelegt. Es bewertete die Reparierbarkeit des neuen Samsung-Phablets nicht.

[mit Material von Bill Detwiler, News.com]

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Neueste Kommentare 

11 Kommentare zu Samsung Galaxy Note 4 schwer zu reparieren

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  • Am 26. März 2015 um 21:41 von punisher

    Dieses kleben hat Nach- sowie auch Vorteile, aber mir gefällt das trotzdem nicht.

    • Am 27. März 2015 um 14:21 von Judas Ischias

      Na, wenn Du das sagst, dann wird das ganz bestimmt passen, denn das ist ja dein täglich Brot.
      Wenn einer wie ich, der sogar relativ gern bastelt, dabei gehen würde, wäre das Gerät ganz schnell zerstört, weil ich mich mit Schrauben auskenne, aber nicht mit Kleber.
      Wie z.B. beim genannten verklebten Display.

      Wie heiß dürfte der Föhn jetzt sein, damit sich zwar der Kleber löst, aber nicht andere Teile geschädigt werden? Würde überhaupt ein Föhn helfen?

      Könnte man beim Zusammenbau jeden Kleber nehmen, für jedes Teil?
      Oder muss es unterschiedlicher Kleber sein?

      Ist also nichts mehr für den Hobbybastler,sondern da muss der Fachmann ran.
      Der ist schließlich auch versichert, falls wirklich was kaputt geht.

      • Am 27. März 2015 um 22:47 von punisher

        Ja ein Heißluftföhn sollte vorhanden sein und am besten in stufen, besser sogar in grad Celsius regeln lassen.
        Und nein man kann nicht jeden Kleber für jedes Teil nehmen. Display und Scheibe z.B. sind mit sogenanntem UV-Kleber verklebt, dadurch billiger und vor allem angedichtet. Leider für den Laien nicht mehr so einfach zu reparieren. Den Akku mit UV-Kleber zu verkleben, wäre etwas sinnlos :)
        Zum reparieren ist verkleben von einzelnen Teilen so sauber wie z.B. verschrauben. Aber es ist halt billiger.

  • Am 26. März 2015 um 22:30 von Warum

    Warum wird nicht bewertet? Ist das nicht etwas unüblich?

    • Am 27. März 2015 um 8:13 von Warum

      „Es bewertete die Reparierbarkeit des neuen Samsung-Phablets nicht.“

      Das ist gemeint. Schon komisch, dass man keine Bewertung vornimmt. Wäre interessant zu wissen, ob das üblich ist?

      • Am 27. März 2015 um 9:21 von Florian Kalenda

        Ganz einfach, wie geschrieben gab es keinen vollwertigen Zerlegebericht von iFixit selbst (die haben auch nicht immer für alle Geräte Zeit) und daher auch keine Note. Techrepublic hingegen hat noch nie solche Noten vergeben.

  • Am 17. August 2015 um 8:05 von Vincent

    Was ich gerne wüssen möchte ist da man es hier nicht sieht. Ob man das komplette gehäuse bis auf dem Bildschirm selbst entfernen kann also alles an elektronischen zeug bleibt dran nur halt das gehäuse mit den angeschrägten rand am display?

  • Am 1. Oktober 2015 um 18:30 von Remo

    Mein Glas war zersplittert und somit das gesamte Display. Leider risSen auch die umgeknickten Felder für die leuchtenden Buttons. Leider gelang es nicht, das Glas wie zuvor anzubringen und es leuchtet nun nur noch eine Seite. Es war die schwierigste Reperatur, die ein Bekannter je hatte. Wollen halt selbst alles machen.

  • Am 23. Oktober 2015 um 16:07 von Jim Henkelmann

    Auf der Seite kaputt.de kriegt man Ersatzteile für jedes Telefon für wenig Geld und die haben auch noch Anleitungen die einem zeigen wie man dann das Ersatzteil austauscht. Super Seite. Die hat mir echt geholfen als mein Samsung nicht mehr ging.

  • Am 18. Mai 2016 um 15:04 von Jeannette Stoof

    Ich hab mein Note 4 reparieren lassen weil das Glas leider gebrochen war.. Jetzt hab ich den Salat das mein Display sich löst.. sieht so aus das ich wenn ich liege es nicht mehrlich benutzen kann ohne das mir das Display entgegen kommt?
    Meine frontkamera macht nur noch unscharfe Bilder . .. Bin echt ratlos:(

  • Am 6. Januar 2019 um 22:07 von Kai

    Schwer zu reparieren wegen geklebtem Display? Naja, wer wie in den Youtube-Videos mit dem Fön und einem Thermometer rumfummelt.
    Blaues Kühlkissen in die Microwelle, heißmachen (auf Stop drücken, wenn es beginnt sich aufzublähen) und auf das Display legen. Nach ein bis zwei Minuten lässt sich das komplette Display mit einem Plektrum (vorsichtig natürlich!) entfernen. digitalretter

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