SoftMaker engagiert sich im Thunderbird-Projekt

Das Nürnberger Softwarehaus will einen Programmierer in Vollzeit für die Weiterentwicklung des E-Mail-Clients abstellen. Er soll auch dabei helfen, das Kalender-Plug-In Lighning zu verbessern. Im in Kürze erscheinenden SoftMaker Office 2016 löst ein erweiterter Thunderbird die bisherige E-Mail-Lösung eM Client ab.

Thunderbird Logo (Bild: Mozilla)Das Nürnberger Softwarehaus SoftMaker stellt für die Weiterentwicklung des von Mozilla inzwischen vernachlässigten E-Mail-Clients Thunderbird einen Vollzeitprogrammierer ab. Dieser soll nicht nur dabei helfen, den Open-Source-E-Mail-Client zu verbessern, sondern auch das Kalender-Plug-in Lightning. SoftMaker will in der in Kürze erscheinenden Office-Suite SoftMaker Office 2016 den bisher vorinstallierten E-Mail-Client eM durch Thunderbird ablösen.

Wie der Hersteller mitteilt, hat sich die Zusammenarbeit mit dem Hersteller der bisher lizenzierten Lösung eM Client s.r.o nicht wie gewünscht entwickelt. Offenbar waren die Nürnberger nicht ausreichend in Entscheidungen über neue Features und Funktionen eingebunden. Bei der Begutachtung von auf dem Markt befindlichen Anwendungen für E-Mails, Termine und Aufgaben habe sich Thunderbird in Verbindung mit dem Lightning-Kalender als klar “ bestes Produkt“ erwiesen, heißt es. Da die Lösung quelloffen sei, könne man in Zukunft Verbesserungen und Erweiterungen beisteuern und so eigene Ideen verwirklichen.

Für eine optimale Integration in die Office-Suite hat SoftMaker mehrere Erweiterungen entwickelt, die die Oberfläche von Thunderbird an das Design des neuen SoftMaker Office anpassen und zusätzliche Funktionen zur Verfügung stellen. Als Beispiel nennt das Unternehmen eine verbesserte Ablage und Navigation in den Ordnern. Auch einen Importfilter für eM-Client-Datenbanken hat SoftMaker entwickelt. Mit diesem können E-Mails, Adressbücher, Termine und Aufgaben von eM Client vollautomatisch zu Thunderbird konvertiert werden. Ziel von SoftMaker ist es, Thunderbird zur leistungsstarken Konkurrenz von Microsoft Outlook aufzubauen. Für Anwender, die dennoch bei der bisherigen Lösung bleiben wollen, bietet der Hersteller von eM Client SoftMaker-Kunden einen vergünstigten Umstieg auf seine eigene Version.

SoftMaker Office gibt es für Windows in zwei verschiedenen Editionen: SoftMaker Office Standard und SoftMaker Office Professional. Die Standardvariante enthält TextMaker, PlanMaker, SoftMaker Presentations und BasicMaker. Darüber hinaus bietet die Pro-Version einen E-Mail-Client, Duden-Korrektor und zwei Duden- sowie vier Langenscheidt-Wörterbücher. Die Standardversion kostet 69 Euro und enthält drei Lizenzen. Die Pro-Variante ist für 99 Euro erhältlich. SoftMaker Office steht derzeit für Windows, Linux und Android zur Verfügung.

Thunderbird wird in SoftMaker Office 2016 integriert (Bild: SoftMaker)

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2 Kommentare zu SoftMaker engagiert sich im Thunderbird-Projekt

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  • Am 16. März 2015 um 20:37 von Atalanttore

    Und wann wird der Quellcode von SoftMaker Office veröffentlicht?

    Ohne frei verfügbarem Quellcode wird es selbst unter Linux ein Nischenprodukt bleiben. Um gegen Microsoft Office antreten zu können, muss es schon mehrere Vorteile, denn eine Migration von Microsoft Office weg ist aufwendig und dies macht niemand ohne gute Gründe.

    • Am 17. März 2015 um 13:17 von Schlaumeier

      Kurz: Da Thunderbird unter der MPL steht (=Copyleft-Lizenz), muss der geänderte Sourcecode spätestens! auf Anfrage herausgegeben werden. Genauer:

      Q9: I want to distribute (outside my organization) MPL-licensed source code that I have modified. What do I have to do?

      To see the complete set of requirements, read the license. However, generally:

      You must inform the recipients that the source code is made available to them under the terms of the MPL (Section 3.1), including any Modifications (as defined in Section 1.10) that you have created.

      You must make the grants described in Section 2 of the license.

      You must respect the restrictions on removing or altering notices in the source code (Section 3.4).

      Q10: I want to distribute (outside my organization) an executable program based on MPL-licensed source code that I have modified. What do I have to do?

      You must make available the MPL-licensed portions of the source code as described in the previous question, and inform the recipients how they can obtain such source code (Section 3.2).

      Quelle: https://www.mozilla.org/MPL/2.0/FAQ.html

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