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GDC: Nvidia stellt Shield-Konsole fürs Wohnzimmer vor

Nvidia hat auf der Game Developers Conference (GDC) in San Francisco eine eigene Spielkonsole fürs Wohnzimmer vorgestellt. Sie dient zugleich als Streaming-Box und ergänzt das bisherige Shield-Portfolio, das aus einer Mobilkonsole und einem Tablet besteht.

Die Shield-Konsole basiert auf Software von Nvidia und Google. Mittels Android TV kann sie beispielsweise Anwendungen und Spiele von einem Tablet auf einen Fernseher übertragen. Außerdem haben Nutzer Zugriff auf das gesamte Android-App-Ökosystem und Nvidias Dienst Grid, mit dem sich Videospiele aus der Cloud streamen lassen – ähnlich wie Filme über Netflix oder andere Video-on-Demand-Services. Dank dieser Kombination will sich Nvidia gegen die großen Konsolenhersteller Microsoft, Nintendo und Sony behaupten.

Die Shield-Konsole kommt im Mai für 199 Dollar inklusive Controller in den Handel. Eine Fernbedienung gibt es als Zubehör (Bild: James Martin/CNET).

„Shield wird die Art verändern, wie wir digitale Unterhaltung zu Hause genießen“, sagte Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang bei der Präsentation in San Francisco. „Es ist ein erstaunlich leistungsstarkes, effizientes und fortschrittliches Gerät für das Wohnzimmer. Es liefert ein optimales Android-TV-Erlebnis. Und es kann sich in eine ernsthafte Gaming-Maschine verwandeln.“

Nvidia Grid vereint zahlreiche GPUs in einem Server Stack und verwendet neben angepasster Grafik-Streaming-Software Nvidias Hypervisor-Technik VGX. Letztere erlaubt es mehreren Nutzern, sich eine GPU zu teilen. Der Vorteil dabei ist, dass man ein Spiel auf einem Gerät beginnen und später auf einem anderen fortsetzen kann. Die Hardware-Ausstattung ist dabei nebensächlich, da das Bild nicht auf dem lokalen Gerät berechnet, sondern via Internet darauf übertragen wird. Der Hersteller verspricht bei der Nutzung seiner Grid-Server eine ähnliche Spielerfahrung wie bei Verwendung einer lokalen Konsole mit Auflösungen von bis zu 1080p und 60 Bildern pro Sekunde – allerdings können dabei je nach Titel störende Verzögerungen oder Latenzzeiten auftreten. Noch ist der Game-Streaming-Service kostenlos, ab Juni will Nvidia aber eine noch nicht näher spezifizierte Monatsgebühr verlangen.

Die Shield-Konsole soll im Mai für 199 Dollar inklusive Controller auf den Markt kommen. Ihr Herzstück ist Nvidias auf der Consumer Electronic Show im Januar vorgestellter 64-Bit-Chip Tegra X1. Dieser verfügt über acht CPU-Rechenkerne und einer auf der Maxwell-Architektur basierenden Grafikeinheit mit 256 Kernen, die zusammen eine Billion Gleitkommaoperationen pro Sekunde ausführen können. Laut Hersteller bietet der Tegra X1 doppelt so viel Leistung wie der Tegra K1, der auch im Shield-Tablet Verwendung findet. Damit eignet sich die neue Konsole auch zur Wiedergabe von 4K-Videos mit bis zu 60 fps in den Formaten VP9, H.265 und H.264, die Nvidia über einen eigenen Dienst streamen will.

Der CPU stehen 3 GByte RAM und 16 GByte interner Speicher zur Seite. Letzterer lässt sich mittels MicroSD-Karte um bis zu 128 GByte erweitern, so dass ausreichend Platz für einige Download-Spiele zur Verfügung steht. Zusätzlich lassen sich an die beiden vorhandenen USB-3.0-Ports auch externe Medien wie Speichersticks oder Festplatten anschließen. An Kommunikationsoptionen bietet die Shield-Konsole Gigabit-Ethernet, Dual-Band-WLAN nach IEEE 802.11ac sowie Bluetooth 4.1. Der Anschluss an den Fernseher erfolgt via HDMI 2.0.

Das Hybridgerät aus Spielkonsole und Streaming-Box misst 13 mal 21 mal 2,5 Zentimeter und wiegt 654 Gramm. Als Zubehör werden weitere Controller, eine Infrarotfernbedienung und ein Standfuß zum vertikalen Aufstellen des Geräts erhältlich sein. Die Fernbedienung erlaubt auf Wunsch die Nutzung von Googles Sprachsuche. Das Spieleangebot soll zum Marktstart im Mai aus mehr als 50 angepassten Android-Titeln zum Download bestehen. Zusätzlich lassen sich via Grid ebenso viele ältere AAA-Titel auf die Konsole streamen. Beide Angebote will Nvidia sukzessive ausbauen und um Neuvorstellungen ergänzen, die am selben Tag verfügbar sein sollen, an dem sie auch in den Handel kommen.

[mit Material von Ian Sherr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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