MWC: Cyanogen und Qualcomm schließen Partnerschaft

Es macht lauffertige Distributionen für Referenzdesigns mit Snapdragon-Chips der Reihen 200, 400 und 600 verfügbar. Zudem wurde der Markenauftritt überarbeitet: Cyanogen hat eine neue Webadresse und ein neues Logo.

Cyanogen hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona eine Partnerschaft mit Qualcomm angekündigt, in deren Zug es ein lauffähiges Betriebssystem für Qualcomm-Referenzdesigns verfügbar machen wird. Außerdem hat Cyanogen eine neue Website samt neuem Logo.

Neues Cyanogen-Logo (Bild: Cyanogen)

Die Qualcomm-Partnerschaft erstreckt sich auf Snapdragon-Prozessoren der Reihen 200, 400 und 600, nicht aber die High-End-Reihe 800. Für Qualcomm-Referenzdesigns (QRD) dieser Serien, wie sie der Chiphersteller regelmäßig Hardwarepartnern verfügbar macht, um die Einführung neuer Smartphones zu erleichtern, wird es künftig ein lauffähiges Cyanogen Operating System auf Basis von Android geben. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass OEMs Endgeräte für Einsteiger und den mittleren Preisbereich mit Cyanogens OS ausstatten.

Zugleich hat Cyanogen seinen Markenauftritt komplett überarbeitet. Es ist jetzt auf der Website www.cyngn.com erreichbar. Zunächst hat es für diesen Auftritt einen Rückblick auf die Firmengeschichte seit 2009 verfasst. Als Motto verwendet es „Es ist Zeit für ein offenes Betriebssystem“.

Cynaogen war als Anbieter von Custom ROMs für Android gestartet: Es versorgt bis heute Geräte mit aktuellen Android-Versionen, die die Hersteller längst aufgegeben haben. Zusätzlich entwickelte es im Lauf der Zeit immer häufiger Zusatzfunktionen, die Anwendern beispielsweise mehr Kontrolle oder Sicherheit geben. 2013 entschied man sich für eine Kommerzialisierung, die wohl eine noch stärkere Lösung von Google nach sich ziehen wird.

Im Januar hatte Cyanogen-CEO Kirt McMaster Google vorgeworfen, es kontrolliere Android zu stark: „Das heutige Android und iOS sind im Wesentlichen Hüllen für Googles und Apples Dienste. Alle anderen leben in diesen Sandkästen, ohne auf die tieferen Ebenen des OS-Kernels zugreifen zu können.“ Cyanogen werde eine offenere Version von Android für die Integration von mehr Partnern schaffen, „damit ihre Dienste Services der ersten Reihe sind“. Start-ups, die an Künstlicher Intelligenz oder anderen aktuellen Aufgaben arbeiten, sollen dadurch nicht mehr verurteilt sein, „dumme kleine Anwendungen zu lancieren, die unweigerlich von Google oder Apple übernommen werden. Diese Firmen können auf einem Nicht-Google-Android florieren.“

Zum Status der Community teilt Cyanogen aktuell mit, mehr als 9000 Entwickler trügen derzeit zu seinem OS bei. Auf Github habe Cynaogenmod (CM) die zweitgrößte Repository – übertroffen nur von Ruby on Rails.

[mit Material von Matthew Miller, ZDNet.com]

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Themenseiten: Android, Betriebssystem, Cyanogen, Prozessoren, Qualcomm, Smartphone

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