Gartner rechnet bis 2020 mit einer Viertelmilliarde vernetzter Fahrzeuge

Die großen Autobauer bieten bereits heute in ihren neuesten Modellen irgendeine Form drahtloser Online-Verbindungen an. In der EU dürften durch die Einführung des automatischen Notrufsystem eCall langfristig praktisch alle Autos zu Connected Cars werden.

Bis 2020 werden auf den Straßen weltweit rund eine Viertelmilliarde vernetzter Fahrzeuge unterwegs sein – davon gehen zumindest Marktforscher von Gartner aus. In ihrem Bericht „Predicts 2015: The Internet of Things“ sagen sie für die nächsten fünf Jahre voraus, dass eins von fünf Fahrzeugen drahtlos mit dem Internet verbunden sein wird, insgesamt also mehr als 250 Millionen.

Connected Cars (Bild: General Motors)

Schon heute steigt die Zahl der sogenannten Connected Cars am Markt rasant an. Die meisten großen Autobauer wie BMW, Ford, General Motors und Mercedes bieten bereits irgendeine Form drahtloser Online-Verbindungen in ihren neuesten Fahrzeugmodellen an.

Die Europäische Kommission will zudem bis spätestens 31. März 2018 alle in der EU verkauften Neuwagen mit dem automatischen Notrufsystem eCall ausgestattet wissen. Langfristig wird damit praktisch jedes Fahrzeug in der EU zu einem Connected Device. Die in den Fahrzeugen eingebaute Box schickt nach einem Unfall automatisch eine SMS über die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 an die nächste Rettungsleitstelle. Von dort ruft ein Mitarbeiter im Auto an, verifiziert die Meldung und schickt Hilfe.

„Das vernetzte Auto ist bereits Realität. Drahtloskonnektivität im Fahrzeug weitet sich schnell von Luxusmodellen und Premiummarken auf Mittelklassemodelle für den Massenmarkt aus“, sagt der zuständige Gartner-Forschungsdirektor James F. Hines.

Die Marktforscher erwarten, dass durch die Online-Verbindungen in mehr als 250 Millionen Fahrzeugen in den nächsten fünf Jahren auch neue In-Car-Services, automatisierte Fahrfunktionen und Geschäftsmodelle für die Automobilbranche Einzug halten werden. „Die zunehmende Konsumierung und Schaffung digitaler Inhalte im Fahrzeug treibt die Nachfrage nach weiterentwickelten Infotainmentsystemen voran und eröffnet Anbietern von Anwendungs- und Grafikprozessoren, Displays sowie Mensch-Maschine-Schnittstellentechnologien neue Möglichkeiten“, so Hines. „Gleichzeitig werden neue Konzepte für Mobilität und Fahrzeugnutzung neue Geschäftsmodelle hervorbringen und mehr Alternativen zum Autobesitz, insbesondere in Städten.“

Den Schätzungen von Gartner zufolge macht die vorausgesagte Zahl an Connected Cars nur einen Bruchteil der Gesamtmenge an vernetzten Geräten aus, die es bis 2020 im Rahmen des schnell wachsenden Markts für das Internet der Dinge erwartet. Gartner geht für das laufende Jahr von weltweit 4,9 Milliarden vernetzten Geräten aus, was einem Plus von 30 Prozent gegenüber 2014 entspricht. Bis 2020 soll deren Zahl auf 25 Milliarden ansteigen.

[mit Material von Leon Spencer, ZDNet.com]

Themenseiten: Auto & IT, Gartner, Internet, Marktforschung

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