Bericht: Samsung liefert Apple Chips für die nächste iPhone-Generation

Obwohl sie bittere Rivalen im Mobilfunkmarkt sind, wird Samsung Apple offenbar auch weiterhin mit Prozessoren für seine iOS-Geräte beliefern. So soll Samsung 75 Prozent der benötigten Chips für Apples nächste iPhone-Generation produzieren, wie die südkoreanische Zeitung Maeil Business unter Berufung auf mit den Plänen der Unternehmen vertraute Quellen meldet. Reuters hat den Bericht aufgegriffen.

Demnach wird Samsung das von Apple entwickelte System-on-a-Chip (SoC) für das „iPhone 7“ in seinem Werk im texanischen Austin fertigen. Es wird entsprechend der bisherigen Namensgebung voraussichtlich „A9“ heißen. Die Produktion erfolgt früheren Gerüchten zufolge im 14-Nanometer-Verfahren.

Die Koreaner versorgen Apple schon seit Jahren mit Prozessoren für seine Smartphones. Auch wenn sich Apple dazu nie öffentlich geäußert hat, kursieren schon länger Gerüchte, dass es ihm missfällt, einen direkten Konkurrenten für Komponenten zu bezahlen. Daher habe es sich nach anderen Chipfertigern umgesehen.

Eigentlich gibt es ausreichend Alternativen, doch diese sind Apple offensichtlich nicht attraktiv genug. Zu Samsungs Konkurrenten bei der Chipfertigung zählen etwa GlobalFoundries oder Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC). Bisher konnte oder wollte Apple seine gesamte Produktion aber nicht an diese Zulieferer übertragen. Die genauen Hintergründe sind unklar.

Fest steht hingegen, dass die Fertigung von Chips für Apples iPhone ein finanzieller Segen für Samsung ist. Mit jedem von Apple georderten Gerät bekommt Samsung ein Teil vom Kuchen ab und generiert somit nicht nur mit seinen eigenen Galaxy-Smartphones Umsätze, sondern indirekt auch durch Apples iPhones.

Und der Anteil der von Samsung mit iPhone-Prozessoren erzielten Einnahmen ist nicht gerade klein. Laut Marktforschern von IHS Technology gab Apple im Jahr 2013 produktübergreifend insgesamt 30,3 Milliarden Dollar für Prozessoren aus. Auf das iPhone entfällt zwar nur ein Teil dieser Summe, aber ein bedeutender. Im September erklärte IHS, Apple zahle für jede in einem iPhone 6 oder 6 Plus verbaute CPU 20 Dollar. Bei älteren iPhone-Modellen fielen die Kosten nur unwesentlich geringer aus. Im abgelaufenen vierten Fiskalquartal verkaufte Apple bis Ende September inklusive der neuen Gerätegeneration weltweit 39,3 Millionen iPhones.

Anders als in den Jahren zuvor hatte Apple den iPhone-6-Prozessor A8 nicht von Samsung, sondern von TSMC fertigen lassen. Ob es auch eine Vereinbarung mit dem taiwanischen Zulieferer für die kommende iPhone-Generation gibt, ist nicht bekannt. Weder Apple noch Samsung haben sich bisher zu den Berichten geäußert.

Eine weitere offene Frage ist, wann das nächste iPhone in den Handel kommen wird. Angesichts der Tatsache, dass das iPhone 6 und 6 Plus im vergangenen September erschienen sind und Apple zuletzt an einem Marktstart im Herbst festhielt, geht die Gerüchteküche auch für die kommende Modellgeneration von einem ähnlichen Zeitrahmen aus.

[mit Material von Don Reisinger, News.com, und Zack Whittaker, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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