Samsung stellt neuen Designchef ein

Lee Don-tae war jahrelang für das von Apple-Designer Jony Ive gegründete Tangerine tätig. Unter anderem entwickelte er eine neue Sitzanordnung für die Business-Class von British Airways. In den letzten Jahren war Samsung häufig für sein Design kritisiert worden.

Samsung Electronics hat einen neuen Leiter für sein weltweites Design-Zentrum angestellt, der eine indirekte Verbindung zu Smartphone-Konkurrent Apple vorweisen kann: Lee Don-tae war früher Co-Präsident und CEO des britischen Consultingunternehmens Tangerine, zu dessen Gründern wiederum Apples Designchef Jony Ive zählt.

Galaxy S5 (Bild: Samsung)

Der neue Leiter von Samsungs Designteam kann aber eine Reihe eigener Verdienste vorweisen. Er lehrt Industriedesign an der Hongik University in Südkorea. Für Tangerine war er ab 1998 tätig, davon sieben Jahre als CEO. Bekannt wurde vor allem sein Konzept für die Business-Class der Fluglinie British Airways mit dem Ziel, ohne großen Platzverbrauch eine horizontale Schlafposition für Langstreckenflüge zu schaffen.

Der Designer aus Südkorea hat schon mit Samsung zusammengearbeitet, allerdings nicht im Elektronikbereich, sondern mit der Tochter Samsung C&T, die sich mit den Branchen Bau und Handel befasst. Lee unterstützte sie im Bereich Innenarchitektur.

Samsungs Design Management Center gehört zur Sparte Consumer Electronics, der Co-CEO Yoon Bon-keun vorsteht. Das koreanische Unternehmen wurde in den letzten Jahren für wenig originelles Design kritisiert, was im Mai 2014 auch schon zu einer personellen Umstellung führte. Damals bot der Chef für Mobilgeräte-Design Chang Dong-hoon seinen Rücktritt an und wurde durch seinen Stellvertreter Lee Min-hyouk ersetzt.

Samsung Chromebook 2 mit Leder-Optik (Bild: Samsung)

Das Wall Street Journal verglich 2014 die Oberfläche der goldenen Variante von Samsungs Spitzenmodell Galaxy S5 mit einem Heftpflaster. Andere Kritiker schrieben, das Plastikgehäuse sehe aus, als habe man direkt das Fließband als Material genommen. Allgemein wurde zudem ein Mangel an innovativen Funktionen beklagt.

Samsungs fragliche Designleistungen kontrastierten in der Vergangenheit bisweilen mit hochtrabenden Erläuterungen. So hieß es letzten August über das Galaxy Alpha, dessen Ecken seien abgerundet, um „die geraden Linien der Seiten auszugleichen“. So entstehe eine „rhythmische“ Optik. Und auf der IFA 2013 brüstete sich Samsung in einer Design-Pressekonferenz, sein Kunstleder-Look mit falschen Nähten sei „von Handtaschen und Anzügen inspiriert.“

[mit Material von Cho Mu-hyun, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: IT-Jobs, Samsung, Smartphone

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

10 Kommentare zu Samsung stellt neuen Designchef ein

Kommentar hinzufügen
  • Am 16. Januar 2015 um 13:46 von punisher

    Na dann hoffen wir mal auf besseres Design.

  • Am 16. Januar 2015 um 14:46 von Jubel

    Thanks, you made my day: „So hieß es letzten August über das Galaxy Alpha, dessen Ecken seien abgerundet, um “die geraden Linien der Seiten auszugleichen”. So entstehe eine “rhythmische” Optik. “

    Immer wenn ich so ein Teil sehe, fühle ich mich so ‚beschwingt‘ muss an der ‚rhythmischen Optik‘ liegen. ;-)

  • Am 16. Januar 2015 um 15:28 von Judas Ischias

    Dann kann Apple sich schon mal warm anziehen. ;))

    • Am 16. Januar 2015 um 17:37 von Hehehe

      Schon mal die Frage gestellt, warum der nicht bei Apple an Bord geholt wurde, obwohl Ive ihn kennt? Eben. Vielleicht ist er nicht gut genug. ;-)

      Apple schwitzt sicher bereits in Strömen. ;-)

      • Am 16. Januar 2015 um 21:33 von punisher

        Vielleicht wollte er ja was eigenes und nicht Braun 1:1 kopieren ;) Das Thema gefällt dir doch sonst so, zumindest wenns und andere Kopierer geht.

        • Am 18. Januar 2015 um 0:41 von Jo mai

          Ah, geh – und da geht er zu CopyCat Samsung? Glaubst Du doch selber nicht. ;-)

      • Am 17. Januar 2015 um 1:36 von Judas Ischias

        @Hehehe,
        ich weiß ja nicht woher Du dein Wissen beziehst?, aber auf giga.de stand gestern ein Artikel über Lee.
        Und dass sich die beiden Designer, zumindest in der Agentur von Tangerine, nie begegnet sind.

        • Am 18. Januar 2015 um 0:45 von Unwahrscheinlich

          Dass sich Co-Präsident und ein Gründungsmitglied nicht kennen, ist zumindest unwahrscheinlich. Auf dieser Ebene kennem sich die Designer wahrscheinlich alle irgendwie. Bedeutet nicht, dass sie zusammengearbeitet haben müssen:

          „Lee Don-tae war früher Co-Präsident und CEO des britischen Consultingunternehmens Tangerine, zu dessen Gründern wiederum Apples Designchef Jony Ive zählt.“

          • Am 18. Januar 2015 um 10:11 von punisher

            Jetzt ist ein Artikel(giga), Wahrheitsgehalt mal außen vor, schon weniger Wert als nonames Wahrscheinlichkeitsempfinden. Das sagt doch schon alles

          • Am 18. Januar 2015 um 15:31 von Warum nicht?

            Ein Artikel soll Fakten enthalten, ein Kommentar kann sich mehr mit Wahrscheinlichkeiten befassen, und beinhaltet eine subjektive Meinung. Beide können falsch sein.

            Bub, muss man Dir alles erklären? ;-)

            Und in meinem Kommentar steht nirgends, dass das so sein muss. Du interpretierst da nur mehr hinein, um einen Grund zum gegenhalten zu haben. Lies erneut – ohne Vorbehalte – und Du wirst nicht finden, was Deinen schnippischen Einwand rechtfertigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *