Odroid-C1: Raspberry-Pi-Klon mit Quad-Core-CPU und 1 GByte RAM

Er nutzt einen 1,5 GHz schnellen Cortex-A5-Chip von ARM mit einer Mali-450-GPU. Dem aktuellen Raspberry Pi Model B+ hat der Odroid-C1 zudem Gigabit-Ethernet, einen Infrarotempfänger und einen USB-OTG-Port voraus. Der Preis ist mit 35 Dollar dennoch identisch.

Der südkoreanische Hersteller Hardkernel hat mit dem Odroid-C1 einen Raspberry-Pi-Klon angekündigt, der einen leistungsfähigeren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher und eine schnellere Ethernet-Anbindung bietet. Zudem integriert er zusätzliche Komponenten wie einen Infrarotempfänger und einen USB-OTG-Port. Dennoch soll der Einplatinenrechner genauso viel kosten wie das seit Juli verfügbare Raspberry Pi Model B+, nämlich 35 Dollar.

Als Prozessor nutzt der Odroid-C1 einen auf ARMs Cortex-A5-Design basierenden Quad-Core-Chip mit 1,5 GHz Takt (Amlogic S805 SoC). Dieser ist deutlich leistungsfähiger als der im Raspberry Pi verbaute BCM2835 mit 700 MHz auf ARM11-Basis. Auch die integrierte Mali-450-GPU arbeitet deutlich schneller als der Videocore-4-Grafikchip des Raspberry Pi. Die Leistung dürfte sogar die der chinesischen Rapsberry-Pi-Klone Banana Pro und Banana Pi übertreffen, die einen 1 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor auf Basis des ARM-Cortex-A7 verwenden.

Die Komponenten und Anschlüsse des Odroid-C1 im Überblick (Bild: Hardkernel).

Mit 1 GByte DDR3-RAM bietet der Odroid-C1 wie der Banana Pro doppelt so viel Arbeitsspeicher wie der Raspberry Pi. Die Netzwerkschnittstelle ist mit 1 GBit/s zehnmal so schnell. Als Massenspeicher dienen MicroSD-Karten oder aufsteckbare eMMC-Module. Per Jumper lässt sich festlegen, von welchem Medium der Rechner booten soll. Die Stromversorgung erfolgt anders als beim Raspberry Pi nicht über den Micro-USB-Port, sondern über einen separaten Stromanschluss.

Vom britischen Vorbild übernimmt der Odroid-C1 hingegen das mit dem Model B+ eingeführte Header-Layout mit 40 Pins (vorher 26). Die GPIOs lassen sich laut Hersteller für Funktionen wie UART, I2C, SPI, und ADC nutzen.

Ebenfalls an Bord des südkoreanischen Einplatinenrechners sind ein Micro-HDMI-Ausgang, vier USB-2.0-Ports, eine serielle Schnittstelle und ein Anschluss für eine Echtzeituhr. Abgerundet wird die Ausstattung durch eine LED-Anzeige für Strom- und Netzwerkstatus. Der Odroid-C1 ist mit einer Grundfläche von 8,5 mal 5,6 Zentimetern und einem Gewicht von 40 Gramm ebenso groß und minimal leichter als der Raspberry Pi.

Als Betriebssystem lässt sich Ubuntu 14.04 einsetzen. Alternativ soll auch Android 4.4 KitKat auf dem System laufen. Auf der Hardkernel-Website finden Interessierte alle technischen Daten sowie FAQs.

Als deutscher Distributor des Odroid-C1 ist Pollin angegeben. Allerdings findet sich in dessen Webshop bisher nur passendes Zubehör wie Gehäuse, eine Infrarotfernbedienung, Kühlkörper und Ansteckmodule.

Themenseiten: Desktop, Open Source, Raspberry Pi Foundation

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3 Kommentare zu Odroid-C1: Raspberry-Pi-Klon mit Quad-Core-CPU und 1 GByte RAM

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  • Am 12. Dezember 2014 um 9:07 von hermannk

    Der Raspberry-Pi hat die Türen für ARM-Linux Rechner als Massenphänomen geöffnet. In seinem Windschatten kommt nun eine ganze Schwemme von Nachbauten. Was kann man damit anfangen?

    Der RPi krankt daran, dass er weder aktuelle Linux-Distributionen (Ubuntu, Wheezy) noch SSDs verwenden kann. Auch gibt es für ihn keine Headless-Distribution (wie Bananian). Damit ist er als Klein-Server ungeeignet. Speicher und Rechenleistung des RPi sind noch akzeptabel. Zum Experimentieren ist RPi wegen seiner großen Unterstützung jedoch erste Wahl.

    Nun frage ich mich, für welchen Markt der Odroid-C1 gemacht ist. Er hat weder SATA noch eine Community. Ich weiß, dass der Hesteller des Odroid-C1 auch eMMC vermarket. Will er damit die eMMCs fördern?

  • Am 26. Januar 2015 um 18:54 von holzhaus

    > Auch gibt es für ihn keine Headless-Distribution (wie Bananian).

    Das ist Quatsch, selbstverständlich gibt es headless-Distributionen, beispielsweise ArchLinuxARM, das ich auf allen meinen Geräten einsetze und im übrigen *DEUTLICH* aktueller ist als Ubuntu oder Debian wheezy.

    > Nun frage ich mich, für welchen Markt der Odroid-C1 gemacht ist. Er hat weder SATA noch eine Community.
    S-ATA fehlt in der Tat, das betrifft allerdings sowieso fast nur die Leute, die ihn als NAS einsetzen wollen. Für NAS ist z.B. ein Pogoplug Series 4 empfehlenswert.

    Das mit der Community stimmt auch so nicht.

    Werde ihn als XMBC-Mediencenter einsetzen – der RPi ist im Menü zu lahm und Netzwerkstreams funktionieren bei Untouched-BluRays auch nicht ruckelfrei.

  • Am 27. Juli 2015 um 19:44 von Hermi

    der Odroid-c1 eignet sich gut als Steuerung für ethernet-Relaiskarten in der
    Unterverteilung. Verbraucht rund 2,5 Watt, funktioniert mit ubuntu 14.04 (lts)
    und schaltet die jeweiligen Relaiskarten

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