Yotaphone 2 kostet 700 Euro

Der Verkauf des vor fast einem Jahr auf dem MWC in Barcelona vorgestellten Yotaphone 2 hat begonnen. Der für Deutschland vorgesehene Onlineshop führt das Gerät mit dem E-Ink-Bildschirm auf der Rückseite für 698,99 Euro. Auf dem MWC im Februar stand noch ein Preis um 450 Euro im Raum. Die zunächst für 499 Euro eingeführte Erstauflage kostet auf der Website des russischen Anbieters seit einigen Monaten 399 Euro.

Auf der Website von Yota Devices findet sich inzwischen auch ein Hinweis auf eine Niederlassung in Deutschland. Die für „EMEA Sales“ zuständige Tochter sitzt in Eschborn. Einen Vertriebspartner scheint es aber weiter nicht zu geben. Wer das Yotaphone 2 in einem Laden ansehen und vielleicht sogar kaufen möchte, findet den nächstgelegenen in Königsberg, etwa 700 Straßenkilometer östlich von Berlin.

Die technischen Daten des optisch stark auf Rundungen setzenden Smartphones sind seit dem MWC im Februar bekannt: Das E-Ink-Display ist diesmal berührungsempfindlich, 4,7 Zoll groß und löst 960 mal 540 Pixel auf. Auf der Front hat ein AMOLED-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel) und 5 Zoll Diagonale seinen Platz. (Das E-Ink-Display des Vorgängers bot nur 640 mal 360 Pixel, der Hauptbildschirm beschränkte sich auf HD-ready mit 1280 mal 720 Pixeln.)

Beide Displays sind durch Cornings Gorilla Glass 3 geschützt. Zur Ausstattung des neuen Yotaphone gehören außerdem NFC, drahtloses Laden und ein Vierkern-Prozessor mit 2,2 GHz aus der Snapdragon-800-Reihe von Qualcomm.

Über dem E-Ink-Bildschirm finden noch eine 8-Megapixel-Kamera und eine LED-Leuchte Platz. Vorderseitig sitzt eine 2-Megapixel-Kamera. Das zweite Yotaphone kommt mit 32 GByte Storage und 2 GByte RAM. Der Akku hat eine Kapazität von 2500 mAh. Es läuft unter Android 4.4 KitKat und wiegt 145 Gramm.

Diese Daten hat Yota Devices gestern auf einer Veranstaltung in London bestätigt. Auf seiner Website finden sich nach wie vor ausschließlich die Spezifikationen des Vorgängers. Die letzte Aktualisierung der Angaben erfolgte im Juli.

Der rückseitige Bildschirm mit der Technik von E-Book-Lesegeräten stellt etwa Benachrichtigungen dar, die sich dann auch antippen lassen, um etwa Mails zu lesen. Dies spart Energie: Yota zufolge sind 48 und mehr Stunden Dauernutzung möglich, wenn sich der Anwender auf den E-Ink-Bildschirm beschränkt. Auch lassen sich rundenbasierte Spiele wie Schach darauf spielen und Kreuzworträtsel oder Sudokus lösen. Für Bewegtbilder und Animationen ist er wie alle E-Ink-Anzeigen ungeeignet.

Im November spielte das Yotaphone übrigens eine Rolle in den russisch-chinesischen Beziehungen: Der russische Präsident Wladimir Putin überreichte seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping bei einem Treffen in Peking bereits das neue Modell als Geschenk, wie das Wall Street Journal berichtete. Xi soll umgehend nachgefragt haben, ob es schon einen chinesischen Importeur dafür gebe. Putin versprach eine Kooperation. Dass er zu einer solchen Zusage fähig war, könnte darauf zurückzuführen sein, dass ein staatlicher russischer Rüstungsbetrieb sich in diesem Jahr zu 25 Prozent an Yota Devices beteiligt hat.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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