Blackberry ist laut CEO John Chen aus dem Gröbsten heraus. Das Unternehmen „hat überlebt“ und auch schon wieder „begonnen, nach Wachstumschancen zu suchen“, sagte er Reuters. Die erste Phase des zweijährigen Turnaround-Plans sei abgeschlossen.
Der als Retter im Herbst 2013 an Bord geholte Chen zählte auf: „Ich bin ziemlich zuversichtlich. Wir haben die Lieferkette im Griff, auch das Inventar, die Barreserven, und unsere Ausgaben sind jetzt in einer Höhe, mit der wir gut zurechtkommen.“
Im August hatte Blackberry fürs zweite Quartal seines Finanzjahrs noch einmal Verlust melden müssen, aber mit 207 Millionen Dollar einen niedrigeren als allgemein erwartet. Die Umsätze gingen weiter zurück. Die Smartphone-Sparte konnte zumindest in den bereinigten Zahlen zum ersten Mal seit fünf Quartalen wieder Gewinn verbuchen.
Das Unternehmen strebt nun einen ausgeglichenen Geldfluss bis Ende des Finanzjahrs an. Einen Gewinn will es – wenigstens nach Abschreibungen – im Finanzjahr 2016 erwirtschaften, das im März beginnt.
Dazu soll BES 12 beitragen – eine neue Version der Mobilgeräteverwaltung für Unternehmen – und das nächsten Monat startende Smartphone Blackberry Classic. Über das ungewöhnliche Modell Passport sagte der CEO, es sei gut gestartet, und seither hätten die Bestellungen noch zugelegt. Zahlen nannte er nicht.
Blackberry ist laut Chen „ziemlich zuversichtlich“, dass es mit Hardware weiter Geld verdienen kann. Für 2015 plane man „mindestens ein radikal neues Gerät“ sowie aktualisierte Neuauflagen der Modelle Passport, Classic und Z3.
„Wenn wir diese Firma erst einmal wieder profitabel gemacht haben, werde ich alles tun, was ich kann, um nie wieder Verlust zu schreiben“, lautet Chens Ausblick. „Darauf bin ich ganz entschieden fokussiert.“
Von Reuters zitierte Analysten lobten Chen für die erfolgreiche Wiederbelebung des Unternehmens. Einschränkend heißt es durch die Bank, das Unternehmen bewege sich in einem heftig umkämpften Markt. Es bleibe abzuwarten, wie viele Smartphones es verkaufe und wie viele große Firmen für seine Software zu zahlen bereit seien.
Der frühere Sybase-CEO Chen war im November 2013 zum Nachfolger von Thorsten Heins bestimmt worden. Seine Karriere hatte bei Unisys begonnen, später war er unter anderem – wie Heins – für Siemens tätig. Chen sitzt auch in den Aufsichtsräten der Bank Wells Fargo und der Walt Disney Company.
Langfristig soll der als Turnaround-Spezialist angeheuerte Spitzenmanager auch einen Nachfolger für seinen eigenen Posten finden. Er kann mit seinem Engagement binnen fünf Jahren bis zu 85 Millionen Dollar verdienen.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
Tipp: Was wissen Sie über Blackberry? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Laut EY haben innerhalb eines Jahres 22 Prozent der Haushalte ihren Provider gewechselt – nirgendwo…
Bitkom-Umfrage zeigt: 78 Prozent befürchten durch Trump-Sieg Schaden für die deutsche Wirtschaft.
Der Sicherheitschip ist laut Microsoft eine „Notwendigkeit“. Die Hardwareanforderungen für Windows 11 führen allerdings weiterhin…
Wer die Cloud-Angebote des IT-Dienstleisters nutzen will, kann ab sofort die Kosten noch vor Bereitstellung…
Die Zahl der neuen schädlichen Dateien steigt seit 2021 kontinuierlich. 93 Prozent der Angriffe nehmen…
Die zunehmende KI-Verbreitung erschwere die Erkennung von Fälschungen. Gleichzeitig begünstige der Abo-Trend das Aufkommen neuer…