Amazon führt Wohnzimmer-Sprachassistenten Echo ein

Zugleich handelt es sich um ein streamingfähiges 360-Grad-Lautsprechersystem. Der US-Preis wird 200 Dollar betragen - Prime-Abonnenten zahlen nur die Hälfte. Echo kann die Zeit ansagen und To-Do-Listen führen, Bestellungen aufnehmen und im Internet suchen.

Amazon EchoAmazon hat ein Lautsprecher- und Spracherkennungssystem namens Echo fürs Wohnzimmer vorgestellt. Das zylindrische Gerät lässt sich durch das Codewort „Alexa“ aktivieren, was Amazon zufolge eine Anspielung auf die größte Bibliothek der Antike in Alexandria ist. Wie Apples Siri, Google Now oder Microsoft Cortana kann Echo Fragen durch eine Websuche beantworten, die Zeit ansagen oder die jüngste Wettermeldung. Zudem besteht die Möglichkeit zu Online-Einkäufen.

Die 23 Zentimeter hohe Echo-Hardware enthält sieben Mikrofone und 360-Grad-Lautsprecher, um mit Anwendern auch dann zu kommunizieren, wenn diese in einer entfernten Ecke stehen. Zudem spielt sie per Streaming abgerufene Musik. Ergänzend gibt es eine Smartphone-App.

Das Gerät wird „in den kommenden Wochen“ in den USA erhältlich sein. Amazon führt eine Warteliste; um aufgenommen zu werden, benötigen Kunden eine Einladung. Der offizielle Preis beträgt 199 Dollar, Prime-Kunden zahlen 99 Dollar.

Amazon Echo

Der BGC-Analyst Colin Gillis kommentierte die Strategie hinter Echo: „Amazon ist jetzt eindeutig im Hardware-Geschäft – Hardware, die den Handel erleichtern soll.“ Das Unternehmen hat in den letzten zwölf Monaten schließlich schon eine TV-Streaming-Box, einen Streaming-Stick und ein Smartphone eingeführt.

Als Musikabspielgerät könnte Echo für Amazons Angebot digitaler Musik das Pendant zum Kindle für Bücher werden. Zugleich positioniert das Unternehmen sich im Suchmarkt, wo es Google-CEO Eric Schmidt geradezu prophetisch schon im Oktober als „größten Konkurrenten“ Googles identifiziert hatte. Vor allem aber baut Amazon sein Ökosystem aus: Kunden können mit Echo bei Amazon einkaufen, ohne einen Computer oder ein Smartphone zu nutzen, und sie können bei Amazon gekaufte oder als Streaming abonnierte Musik künftig nicht nur unterwegs übers Smartphone, sondern ohne Umstände auch zu Hause hören.

Pläne für eine internationale Verfügbarkeit hat Amazon noch nicht kommuniziert. Die deutsche Sprache unterstützen bisher die Konkurrenten Google Now und Apple Siri, während Microsofts Cortana sich auf Englisch und Chinesisch beschränkt.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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Themenseiten: E-Commerce, Musik, Spracherkennung, Streaming

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7 Kommentare zu Amazon führt Wohnzimmer-Sprachassistenten Echo ein

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  • Am 7. November 2014 um 11:33 von Judas Ischias

    1984 lässt grüßen, bzw. fängt an sich zu überholen.

  • Am 7. November 2014 um 17:17 von M@tze

    Na ja, eigentlich nichts anderes als was jedes aktuelle Smartphone auch schon macht. Ob ich nun „Google“, „Cortana“, „Siri“ oder nun „Alexa“ zum aktivieren sagen muss ist auch egal. Mithören tun alle, sonst würde das ja nicht funktionieren. Ich weiß aber auch noch nicht ob ich das gut finde oder nicht. In älteren SciFi Filmen war das immer cool („Licht dimmen, Fernseher an, Rollos runter!“), jetzt da es Realität wird (Apple und Google werden nicht umsonst in Home Automation investiert haben) hat es etwas beängstigendes… ;)

    • Am 7. November 2014 um 23:51 von Judas Ischias

      Wenn die Möglichkeit nicht genommen wird, diese Funktion selbst ein-und auszuschalten, ist es für mich in Ordnung. Und nicht so wie bei dem Fernseher von LG, der dann „aus Versehen“, ohne dass die Nutzer es wussten, „nach Hause telefonierte.“

      Wer es nutzen will, aus welchen Gründen auch immer, soll dies auch tun.
      Ich habe „Google“ noch nie eingesetzt und das wird bis auf weiteres so bleiben, da ich solche Sachen noch immer selbst machen kann und auch will.

      Stimmt schon, in den ScFi Filmen waren solche Aktionen immer ganz toll und man hat diese Dinge so sehr haben wollen, aber jetzt ist es gar nicht mehr so wünschenswert, da leider zu viele Schweinereien damit möglich sind.

      • Am 8. November 2014 um 9:42 von Cool?

        In den SF Filmen mussten die Hauptrolle oftmals in der Regel nur ein Alien killen … da war das dann nebensächlich. Die mussten sich nicht mit den Finanzbehörden herumplagen. Wenngleich ja Ripley in Alien eine widerspenstige Marionette im NetZ der FIRMA war.

        Wenn es aber ein SF Action Film ist, in dem es um eine Regierungsverschwörung geht, war das weniger cool. Total Recall, Minority Report, Philip K. Dick hat sich da einige kleine Geschichtchen einfallen lassen, in denen es um Überwachung ging …

        „HELLO GOOGLE: wie wird das Wetter heute?“ „Sorry M@tze, das darf ich Dir nicht sagen. Laut Google Analytics wirst Du in vier Stunden Deinen Chef töten. Aber mach Dir keine Sorgen, die Killer Drohne ist unterwegs – in sechs Minuten wirst Du eliminiert.“

        An Fenster öffnen denke ich da weniger, da reicht eine simple, dumme Fernbedienung aus. ;-)

      • Am 8. November 2014 um 9:54 von punisher

        Das Problem ist, dass jedes Gerät nach hause telefoniert und man nicht kontrollieren kann, was da gesendet wird. Solange es da nicht irgendeine Lösung gibt, ist es den Firmen eh Schnuppe und sie senden sich was sie wollen.

  • Am 10. November 2014 um 8:58 von Ruffy

    Ihr habt Paranoia ;-)

    • Am 10. November 2014 um 12:14 von Judas Ischias

      Stimmt, daher bin ich froh, dass wenigstens mein mindestens 15 Jahre alter Mixer von Moulinex nicht „nach Hause telefonieren“ kann. :-D

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