Das Drupal-Sicherheitsteam hat erneut vor der vor zwei Wochen gepatchten kritischen Sicherheitslücke im gleichnamigen Content-Management-System gewarnt. Demnach begannen etwa sieben Stunden nach Veröffentlichung des Updates die ersten automatisierten Angriffe auf die SQL-Injection-Lücke. „Sie sollten in der Annahme fortfahren, dass jede Drupal-7-Website kompromittiert wurde, außer sie wurde vor 15. Oktober, 11 Uhr UTC (13 Uhr Deutscher Sommerzeit) gepatcht“, heißt es in einem Blogeintrag.
Nutzer, die eine von Hackern bereits kompromittierte Drupal-Website auf die fehlerbereinigte Version 7.32 aktualisieren, werden Cluley zufolge eine möglicherweise implantierte Backdoor dadurch nicht wieder los. „Darüber hinaus sagt Drupal, dass einige Angreifer eventuell tatsächlich den Patch angewendet haben, um konkurrierende Hacker auszusperren und IT-Teams auf die falsche Fährte zu führen“, schreibt Cluley.
Das Aufspüren einer Hintertür sei wiederum nicht einfach, so Cluley weiter. „Auf alle Fälle ist es wichtig, anfällige Websites so schnell wie möglich zu aktualisieren, aber da das keine Garantie dafür ist, dass man in den vergangenen Wochen nicht kompromittiert wurde, sind drastischere Schritte erforderlich.“ Cluley schließt sich der Empfehlung von Drupal an, alle nicht innerhalb der fraglichen sieben Stunden nach Veröffentlichung des Patches aktualisierten Websites aus einem alten Backup wiederherzustellen und neu aufzubauen.
Drupal hat nach eigenen Angaben eine Million Nutzer und mehr als 30.000 Entwickler. Viele bekannte Websites verwenden das Content-Management-System, darunter whitehouse.gov. Einer Statistik von W3Techs zufolge setzen 1,9 Prozent aller Websites Drupal ein.
Unklar ist allerdings, ob tatsächlich eine große Zahl von Drupal-Websites bereits kompromittiert wurde. „Sobald eine Anfälligkeit in einer beliebten CMS-Plattform wie Drupal entdeckt wurde, beginnen Millionen von von Hackern betriebenen Crawlern mit der Suche nach anfälligen Websites“, zitiert Cluley Ilia Kolochenko, CEO von High-Tech Bridge. Acquia, ein Anbieter von Drupal-Werkzeugen, der selber zahlreiche Drupal-Systeme betreut, hält dem entgegen, dass Kunden seiner Acquia Cloud von Anfang an vor Angriffen geschützt waren – selbst wenn sie ihre Website selber nicht gepatcht hätten.
[mit Material von Larry Seltzer, ZDNet.com]
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