Microsofts Fitness-Tracker „Band“ durchgesickert [Update]

Microsoft hat offenbar vorzeitig Informationen zu einem kommenden Fitness-Armband mit dem schlichten Namen „Band“ veröffentlicht. Sie finden sich in der Beschreibung einer zugehörigen Client-Software im Mac App Store. Inzwischen bestätigt eine Facebook-Seite Microsofts, dass das mit Sensoren ausgestattete Armband ab heute in den USA für 199 Dollar angeboten werden wird.

Mac-App für Microsofts Fitnesstracker Band (Screenshot: News.com)

In der Beschreibung der Synchronisierungs-App für Mac-Systeme heißt es, diese „synchronisiert Ihr Armband nahtlos mit der Cloud und nutzt dabei das gleiche Konto wie die zugehörige Smartphone-App.“ Sie war 9to5Mac zuerst aufgefallen. Der Blog spürte zudem eine Datenschutzerklärung von Microsoft auf, in der es heißt, die Produkte und Dienste des Unternehmens für den Gesundheitsbereich „helfen Ihnen, Punkte wie die Herzfrequenz, Zahl der Schritte, verbrannte Kalorien und Schlaf zu überwachen.“

Vor zehn Tagen gingen Berichte um, Microsoft stehe vor dem Start einer Smartwatch mit Fitness-Funktionen. Spätestens Anfang November werde die Einführung erfolgen. Auf der Facebook-Seite des Microsoft Store werden nun die Kunden eingeladen, „noch vor den Feiertagen fit zu werden“. Dort steht der heutige Donnerstag als Termin.

Demnach gibt es heute Veranstaltungen in Microsofts Ladengeschäften mit sportlichen Aktivitäten und Verlosungen. Die nur in den USA angesiedelten Geschäfte öffnen um 10 Uhr Ortszeit, die ersten also gegen 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Spätestens dann werden weitere Informationen vorliegen.

Schon früher hatte es geheißen, Microsofts Fitness-Uhr werde auch Android und iOS unterstützen, was durch die Verfügbarkeit einer Mac-App noch an Glaubwürdigkeit gewinnt. Sie soll bei normaler Nutzung eine Akkulaufzeit von mehr als zwei Tagen bieten. An Funktionen wurde bisher nur der Pulsmesser genannt, über den natürlich jedes Fitnessarmband verfügt.

Schon im April 2013 war vermutet worden, Microsoft entwickle eine intelligente Armbanduhr. Damals basierten die Gerüchte auf Komponenten, die Redmond in Asien eingekauft haben soll. Im Mai 2014 berichtete Forbes ebenfalls unter Berufung auf informierte Kreise, das Gerät erinnere äußerlich an Samsungs Gear Fit. Der Farb-Touchscreen soll wiederum auf der Innenseite des Handgelenks liegen, was das Lesen von Nachrichten einfacher und intimer gestalten soll.

Ein erstes Smartwatch-Projekt hatte Microsoft bereits 2008 eingestellt. Es basierte auf einem Smart Personal Objects Technology (SPOT) genannten Betriebssystem. Unterstützung erhielt es unter anderem von Fossil, Suunto und Swatch. Allerdings sollte die Touchscreen-Uhr damals rund 800 Dollar kosten.

Ähnlich wie etwa Samsung scheint sich Microsoft mit seinem Accessoire auf den Bereich Gesundheit zu konzentrieren. Die im August vorgestellte Samsung Gear S – das sechste Smartphone-Modell der Koreaner in diesem Jahr – verfügt über einen Pulsmesser und einen Schrittzähler und kann darüber hinaus auch den Schlaf überwachen.

Apple bringt seine Smartwatch Apple Watch im kommenden Jahr zu Preisen ab 349 Dollar in den Handel. Auch sie kann den Herzschlag und den Kalorienverbrauch ermitteln und bestimmte Fitnessaktivitäten verfolgen. Sie funktioniert aber auch mit Fitness-Apps anderer Anbieter wie Nike.

Update von 15.30 Uhr:
Inzwischen hat Microsoft „Band“ offiziell vorgestellt. Es bietet weit mehr Funktionen als die typischen Fitness-Tracker, dies es bisher zu kaufen gibt. Im Grunde entspricht der Funktionsumfang eher einer Smartwatch. Im US-amerikanischen Microsoft Store kann das Armband in drei verschiedenen Größen für 199 Dollar bereits geordert werden. Weitere Informationen liefert ein Artikel von ZDNets Schwestersite CNET.de.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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