Google zielt mit Chromebooks for Work auf Unternehmen

Nach dem Bildungsbereich spricht Google mit seinen Chromebooks jetzt auch gezielt Geschäftskunden an. Dazu hat es das Programm Chromebooks for Work gestartet, mit dem es Unternehmen überzeugen will, die mit Chrome OS betriebenen Notebooks für Office-Nutzer anzuschaffen.

In einem Blogeintrag schreibt Produktmanager Saswat Panigrahi: „Wir unternehmen einen großen Schritt, es Firmen zu erleichtern, sich für Chromebooks als das Gerät ihrer Wahl zu entscheiden, indem wir Funktionen ankündigen, die die Bereiche Identity, Verwaltbarkeit, Virtualisierung, Performance und Preisgestaltung verbessern.“

Mit Chromebook for Work will Google Unternehmen vom Einsatz seiner cloudgestützten Notebooks überzeugen (Bild: Josh Goldman/CNET).

Zu den erweiterten Business-Funktionen zählen Single Sign-on, verbesserte WLAN-Konnektivität, erweitertes Chrome-Einstellungen-Deployment und optimierte Fernzugriffsoptionen. Dank der Single-Sign-on-Funktion auf Basis des SAML-Standards (Security Assertion Markup Language) können sich Mitarbeiter mit denselben Authentifizierungsmechanismen auf ihren Chrome-Geräten anmelden, die auch sonst in der Firma verwendet werden. Die Passwörter verbleiben beim Identitätsanbieter, darunter CA SiteMinder, Microsoft Active Directory Federation Services (AD FS), Okta, Ping Identity, SecureAuth, and SimpleSAMLphp. Außerdem ist es durch die gleichzeitige Anmeldung an mehreren Konten möglich, schnell zwischen geschäftlichen und privaten Accounts zu wechseln.

Unternehmen können Chromebooks jetzt auch mit Client-Zertifikaten ausstatten, um sie mit Drahtlosnetzen nach 802.1X EAP-TLS und beidseitig TLS-geschützten Webressourcen zu verbinden. Per Admin-Konsole haben Administratoren die Möglichkeit, sichere Netzwerke vorzukonfigurieren, Erweiterungen zur Zertifikatsverwaltung weiterzuleiten und eine Vorauswahl von Zertifikaten für die Nutzung bestimmter Websites und Netzwerke zu treffen. Partner wie Aruba Networks, Cloudpath Networks und Aerohive Networks haben diese Funktionalität laut Google bereits integriert.

Über die Admin-Konsole lassen sich jetzt auch Lesezeichen und viele andere Einstellungen an angemeldete Benutzer weiterverteilen. So haben neue Angestellte direkt Zugriff auf alle benötigten Webanwendungen und Funktionen.

Mittels VMwares Desktop-as-a-Service Horizon View oder Citrix‘ Receiver for Chrome ist es neuerdings möglich, Remote-Windows-Sitzungen auf einem Chromebook auszuführen. Das schließt auch Integration mit Google Cloud Print, Cut and paste zwischen lokalen und virtualisierten Anwendungen, bessere Audio- und Videowiedergabe, optimiertes Lizenz- und Applikations-Monitoring sowie von Ende zu Ende per SSL abgesicherte Netzwerkverbindungen ein.

Die neuesten Chromebooks sind zudem mit Nvidias Tegra-K1-Prozessor und der Virtual-GPU-Technologie GRID ausgestattet. In Verbindung mit VMwares Blast-Performance-Technik erlaubt dies die Ausführung von Anwendungen zur 3D-Modellierung und -Simulation auf einem Chromebook.

Letztlich will Google Unternehmen auch durch eine günstige Preisgestaltung von seinen Chromebooks überzeugen. Ab sofort können Firmen die Chromebooks-for-Works-Funktionen, Verwaltung und Support im Abomodell für 50 Dollar pro Gerät und Jahr beziehen. Dies gilt zunächst allerdings nur für die USA und Kanada, soll aber demnächst auf weitere Regionen ausgeweitet werden. Sollte ein Chromebook schadhaft oder gestohlen werden, lässt sich die Chromebook-for-Work-Lizenz übertragen.

Seit kurzem können darüber hinaus auch die ersten Android-Apps auf Chromebooks genutzt werden. Und Adobe bringt seine Creative-Cloud-Programme ebenfalls auf Googles cloudbasierte Notebooks. Den Anfang macht eine Streaming-Version von Photoshop, die vollständig in Google Drive integriert ist. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, Dateien zur Bearbeitung herunterzuladen.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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