Adobe bringt Creative Cloud auf Googles Chromebooks

Den Anfang macht eine Streaming-Version von Photoshop. Sie ist vollständig in Google Drive integriert. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, Dateien zur Bearbeitung herunterzuladen.

Adobe und Google haben das Projekt Photoshop Streaming vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Version der Bildbearbeitungssoftware, die Googles browserbasiertes Betriebssystem Chrome OS unterstützt und auch die Windows-Version von Googles Browser Chrome. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Streaming-Versionen anderer Anwendungen aus Adobes Creative Cloud folgen.

Adobe und Google bieten eine Streaming-Version von Photoshop an, die auf Chromebooks ausgeführt werden kann (Bild: Google).Adobe und Google bieten eine Streaming-Version von Photoshop an, die auf Chromebooks ausgeführt werden kann (Bild: Google).

„Die Streaming-Version von Photoshop wird direkt aus der Cloud auf Ihrem Chromebook ausgeführt“, schreibt Stephen Konig, Product Manager bei Google, in einem Blogeintrag. „Es ist immer auf dem neuesten Stand und vollständig in Google Drive integriert, es ist also nicht notwendig, Dateien herunter- und wieder heraufzuladen – speichern Sie ihre Bilder direkt von Photoshop in der Cloud.“

Zudem sei der IT-Verwaltungsaufwand bei Photoshop für Chrome OS sehr gering, so Konig weiter. Es benötige keine Client-Installation und lasse sich mit einem Mausklick auch für ganze Teams einführen.

Anfänglich ist das Produkt allerdings nur als Betaversion und nur in den Nordamerika erhältlich, und dort auch nur für Bildungseinrichtungen. Sie benötigen ein kostenpflichtiges Creative-Cloud-Abonnement. Danach kann Photoshop auf Chromebooks von Herstellern wie Hewlett-Packard, Dell, Asus oder Samsung ausgeführt werden. Zudem ist eine Breitband-Internetverbindung mit mindestens 5 Mbit pro Sekunde sowie einer Antwortzeit von höchstens 250 Millisekunden erforderlich.

Ob Adobes Creative Cloud den Verkauf von Chromebooks tatsächlich ankurbeln kann, bleibt abzuwarten. Auf alle Fälle gibt es für einige Nutzer nun einen Grund weniger, sich gegen Chrome OS zu entscheiden. Chromebooks unterstützen schon jetzt neben Apps von Google auch Business-Anwendungen wie Salesforce und MailChimp.

Adobe hatte das Abo-Modell Creative Cloud 2012 vorgestellt. Einzelanwender zahlen monatlich zwischen 12,29 Euro für Photoshop und Lightroom und 61,49 Euro für Adobes vollständiges Softwarepaket. Im Abonnement erhalten sie stets die neueste Produktversion – ohne zusätzliche Kosten. Bei einer Kauf-Software sind zwar die anfänglichen Ausgaben höher, dafür kann eine Anwendung zeitlich unbegrenzt genutzt werden.

Das Streaming von Software ist eine Möglichkeit, die wichtigste Einschränkung von Chrome OS zu umgehen. Das Betriebssystem kann nur webbasierte Apps und keine nativen Anwendungen ausführen. Software wie Apples iTunes, Microsoft Office und viele Spiele funktionieren nicht unter Chrome OS. Das ist ein Grund dafür, dass vor allem Desktop-Computer mit Chrome OS bisher ein reines Nischenprodukt sind.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com, und Stephen Shankland, News.com]

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Themenseiten: Adobe, Chrome, Cloud-Computing, Google, Software

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Adobe bringt Creative Cloud auf Googles Chromebooks

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  • Am 30. September 2014 um 10:23 von Andre

    Wieso Verkauf „ankurblen“? In den USA sind Chromebooks auf dem Vormarsch und 1/4 der verkauften Notebooks im Bildungsbreich sind Chrombooks. Also kein Grund zum Beschweren.
    Es ist sogar soweit, dass Microsoft aus Furcht dumme, naive Anti-Chromebook Werbung schaltet: https://www.youtube.com/watch?v=_wAgB5J1gSQ

  • Am 30. September 2014 um 13:35 von WDSE

    Wir für ambitionierte Heimanwender und Profis nuzlos sein, da alle Funktionen die die Grafikkarte nutzen nicht enthalten sein werden, also vielfach nutzlos
    Reiner Werbegag für Google und Adobe hofft auf Umsteiger
    Siehe informativen Artikel auf Spiegel online

    • Am 21. Oktober 2014 um 23:22 von thomas

      Zudem ist eine Breitband-Internetverbindung mit mindestens 5 Mbit pro Sekunde sowie einer Antwortzeit von höchstens 250 Millisekunden erforderlich.

      Das ist noch bei den meisten in weiter ferne…

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