Vertrauen der Internetnutzer in die Datensicherheit im Netz steigt wieder

Nach einem Tiefststand im Mai von 13 Prozent halten inzwischen wieder 16 Prozent ihre Daten im Internet generell für sicher. Staatlichen Stellen vertrauen 26 Prozent beim Umgang mit ihren persönlichen Daten, der Wirtschaft allgemein 30 Prozent.

Das Vertrauen der Deutschen in die Datensicherheit im Internet ist erstmals seit dem Beginn der Abhöraffäre im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Das hat eine im August durchgeführte Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom ergeben. Danach halten aktuell 16 Prozent der Internetnutzer ihre persönlichen Daten im Netz generell für sicher.

Bitkom-Umfrage zur Datensicherheit im Netz (Grafik: Bitkom)

Zum Vergleich: Im Mai 2014, zum Jahrestag der ersten Enthüllungen von Edward Snowden, betrug der Anteil nur 13 Prozent. Das Vertrauen der Menschen in die Datensicherheit erreichte damit seinen bisherigen Tiefpunkt. Vor der NSA-Affäre zeigte sich noch ein völlig anderes Bild: Im Jahr 2011 hielten 41 Prozent der Internetnutzer ihre Daten im Web für sicher.

„Das Vertrauen der Internetnutzer ist dauerhaft beschädigt und wird sich nur langsam und langfristig wiederherstellen“, kommentierte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Das Misstrauen der Nutzer beziehe sich nicht nur auf das Internet allgemein, sondern gleichermaßen auf die wichtigsten Akteure: Staat und Wirtschaft.

Nach den Ergebnissen der Umfrage vertrauen derzeit lediglich 26 Prozent der Internetnutzer dem Staat beim Umgang mit ihren persönlichen Daten (Mai 2014: 25 Prozent). Im Jahr 2011 war es mit 62 Prozent noch eine deutliche Mehrheit, die ihre Daten bei staatlichen Stellen in Sicherheit wähnte. „Der Staat hat im Zusammenhang mit der Abhöraffäre massiv an Vertrauen eingebüßt“, sagte Kempf.

Während vor dem Datenskandal staatliche Stellen als tendenziell sicher galten und die Wirtschaft eher kritisch beäugt wurde, hat sich das Verhältnis inzwischen gedreht. So vertrauen der „Wirtschaft allgemein“ immerhin wieder 30 Prozent, wenn es um den Umgang mit ihren Daten im Netz geht (Mai 2014: 28 Prozent). Im Jahr 2011 waren es noch 40 Prozent.

Für die Untersuchung im Auftrag des Bitkom haben Bitkom Research und das Marktforschungsinstitut ARIS im Januar 2011, im Juli 2013, im November 2013, im Mai 2014 und im August 2014 jeweils 1000 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

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Themenseiten: Bitkom, Datenschutz, Marktforschung, Privacy

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Vertrauen der Internetnutzer in die Datensicherheit im Netz steigt wieder

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  • Am 12. September 2014 um 6:30 von punisher

    Ich glaube die Umfrage würde bei einer Wiederholung doch noch etwas weiter unter die 13% rutschen =)

    • Am 12. September 2014 um 8:35 von sofwarebug

      Glaube nicht. Die meisten es einfach glauben wollen, um sich selber nicht in der Pflicht was zu tun zu sehen.

      • Am 12. September 2014 um 20:22 von punisher

        Dann wäre der Sprung meiner Meinung nach nicht so groß gewesen. Ab dem zweiten Absatz wird erklärt, warum es runterging mit dem Vertrauen. Und nun gibt’s ja wieder Meldungen. Google und die Email Adressen und Apple und die Bilder aus der icloud.
        Das dürfte doch noch ein wenig drücken.

  • Am 12. September 2014 um 9:44 von O.R.

    Es ist traurig zu lesen, dass das Vertrauen in das Internet bei etwa 13-14 % liegt, die meisten deutschen aber alle in sozialen Netzwerken (à la Facebook, Twitter, …) aktiv Daten verschenken und sich keinen Kopf darüber machen.

    • Am 12. September 2014 um 12:48 von Judas Ischias

      Eben die meisten dieser Leute sind nicht in IT-FOREN unterwegs, sondern nur auf Facebook, Twitter… und sind deshalb gar nicht der Gefahren bewusst.

      • Am 12. September 2014 um 18:50 von hamster

        selbst hier sind sich ettliche der gefahren nicht bewusst. ihr wisst sicher, welche meute ich meine :)

        • Am 12. September 2014 um 23:00 von Judas Ischias

          Oh ja. Gerade diese Leute sind die schlimmsten Ignorierer und reißen andere Leute mit rein in’s Verderben. ;)

  • Am 13. September 2014 um 13:19 von schulte

    Das Phänomen ist mehr ein Effekt der Resilienz und weniger Folge verbesserter Sicherheit oder einem geänderten Verhalten aus ebensolchem Bewusstsein.

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