Forscher der Danmarks Tekniske Universitet (DTU) haben einen neuen Rekord für die Datenübertragung in einer einzelnen Glasfaser aufgestellt. Sie erreichten einen Durchsatz von 43 TBit/s und übertrafen damit die bisherige Rekordmarke von 26 TBit/s deutlich, die ein Team des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) 2011 aufgestellt hatte.
Den neuen Rekord realisierten die Photonik-Forscher der Technischen Universität Dänemark in der Stadt Lyngby. Sie nutzten eine Technik des japanischen Telekommunikationsunternehmens NTT, dessen Glasfaser über sieben statt nur einen Kern verfügt. Damit werden höhere Übertragungsraten auf gleichem Raum möglich. Das hatte auch schon ein „Post Deadline Paper“ auf der internationalen Konferenz CLEO 2014 in San Jose bestätigt.
Die Forscher aus Lynbgy wollen mit ihrer Technik belegen, dass es möglich ist, sehr große Datenmengen über einen einzelnen Kanal zu senden. Das halten sie im Vergleich zum heute in der Praxis verbreiteten Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM) für energiesparender. DWDM sieht vor, mehrere Kanäle über eine Faser zu übertragen.
Die DTU erwartet, dass das aktuelle Traffic-Wachstum im Internet um 40 oder 50 Prozent jährlich anhält oder sich gar noch beschleunigt. Benötigt werde eine ökologische Lösung, die die erforderlichen Kapazitäten bereitstellen könne. Schließlich sei das Internet jetzt schon für 2 Prozent der CO2-Emissionen weltweit verantwortlich – so viel wie die Luftfahrt oder die Schifffahrt. Beide wachsen aber längst nicht so stark wie das Internet.
Die Photonik-Forscher hatten im Glasfaserbereich schon 2009 als erste die Terabit-Grenze überschritten und waren auch Rekordhalter gewesen, bis das KIT ihnen die Bestmarke abnahm. Zudem haben sie die bisher schnellste Datenübertragung aller Zeiten mit einem Petabit pro Sekunde realisiert. Dazu nutzten sie aber nicht einen Laser, wie jetzt, sondern hunderte.
Einen Durchbruch bei der Übertragung von Daten über ein Glasfasernetz konnte vergangene Woche auch Alcatel-Lucent melden. Das Unternehmen sendete über die Verbindung Apollo South zwischen den USA und Frankreich, die aus zwei Glasfasern besteht, 7,2 Terabit pro Sekunde – immerhin über eine Strecke von 6500 Kilometern. Damit konnten die Entwickler von Alcatel-Lucent die Bandbreite des bestehenden Systems um das Neunfache steigern.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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