iFixit scheitert am Microsoft Surface Pro 3

Beim Versuch, es zu zerlegen, sprang der Bildschirm. Für die Reparierbarkeit vergeben die Spezialisten 1 von 10 Punkten. Ihnen zufolge wird das Tablet-Innere von schwarzem Kunstharz und Klebebändern zusammengehalten. Auf die über 90 Schrauben des Vorgängers konnte verzichtet werden.

Die Zerlegespezialisten von iFixit haben beim Versuch, Microsofts neues Tablet Surface Pro 3 auseinanderzunehmen, den Bildschirm beschädigt. Ein Austausch von Komponenten erscheint ihnen unmöglich, weshalb sie für die Reparierbarkeit des Geräts 1 von 10 Punkten vergeben.

iFixit ist es nicht gelungen, den Bildschirm des Surface Pro 3 ohne Beschädigung zu lösen (Bild: iFixit).

Der Bericht zählt nicht nur die im neuen Microsoft-Modell enthaltenen Komponenten auf, sondern zeigt vor allem die Nachteile eines solchen ultrakompakten Geräts auf. Es wird demnach vor allem durch schwarzes Kunstharz und Klebeband zusammengehalten. Während sich Akku oder auch das mSATA-Flashlaufwerk von der Grundtechnik her durchaus wechseln ließen, sind sie offenbar selbst für Spezialisten mit jahrelanger Erfahrung nicht zugänglich.

Im Inneren entdeckte iFixit einen Dual-Code-Intel-Prozessor des Typs Core i5-4300 mit 1,9 GHz Takt und der integrierten Grafik Intel HD 4400. Das von Microsoft spezifizierte 1 GByte RAM setzt sich in der Praxis aus vier LPDDR3-Samsung-Modulen K4E8E304ED-EGCE zusammen. Ein Marvell 88W8897 kümmert sich als Kommunikationschip um WLAN, Bluetooth und NFC.

Von Infineon stammt der verwendete Verschlüsselungschip SLB 9665 TT2.0 für Trusted Platform Modules, und der Sechskanal-Multiplexer ist ein NXP CBTL06GP213. Neben einem Realtek ALC3264 Audio Codec gibt es einen N-trig DS-P4196 Touch Controller. Der 128 GByte große Flashspeicher setzt sich aus vier Modulen mit je 32 GByte des Fabrikats SK Hynix H27QEGDVEBLR zusammen. Der SSD-Controller ist ein Link A Media LM87800AA. Für den fest verbauten Lithium-Ionen-Akku notiert iFixit 42 Wh bei 7,6 Volt.

iFixit hat das Microsoft Surface Pro 3 zerlegt (Bild: iFixit).

Eine Reparatur wird laut iFixit nicht nur durch den schwer zu entfernenden Bildschirm vereitelt. Auch in Inneren finde sich viel Klebstoff, der in Verbindung mit nicht standardisierten Verbindungen das Risiko einer Beschädigung erhöhe, heißt es. „Die über 90 Schrauben des Surface Pro 2 wurden im Surface Pro 3 durch schrecklichen Kleber ersetzt, und noch mehr Komponenten sind jetzt nicht modular ausgelegt“, erklärte iFixit auf Nachfrage per Mail.

Das neue Surface Pro ist in den USA seit Ende letzter Woche verfügbar. In Deutschland kann das Ende Mai in New York präsentierte Modell immerhin in Microsofts Onlineshop vorbestellt werden. Es kostet je nach Ausstattung zwischen 799 und 1949 Euro. An Bord sind Intels aktuelle Haswell-CPUs, 4 oder 8 GByte RAM, 64 bis 512 GByte SSD-Speicher und Windows 8.1 Pro. Der Vorgänger Surface Pro 2 ist seit Kurzem zum reduzierten Preis ab 779 Euro erhältlich.

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

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Themenseiten: Microsoft, Surface, Tablet, iFixit

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10 Kommentare zu iFixit scheitert am Microsoft Surface Pro 3

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  • Am 24. Juni 2014 um 5:29 von Hafenluemmel

    Wegwerfartikel für 800 bis 2000 Euro. Aber zum Glück kaufen die Melinda und der Bill ja Medizin für Afrika, damit es allen wieder gut geht, auch dort wo diese Dinger dann einfach auf dem Feldweg thermisch recycelt werden.

  • Am 24. Juni 2014 um 8:38 von punisher

    Ach du Schande. Ich hasse diesen Klebewahn. Das dies überall Einzug gefunden hat ist echt schrecklich. Lieber schön verschraubt und damit auswechselbare Module und repariebar.

    • Am 24. Juni 2014 um 9:01 von Hi, hi...

      …Himmel hilf! Du willst doch nicht etwa die verklebenden Firmen in den Ruin treiben? Reparabel, … also wirklich! ;-)

      • Am 24. Juni 2014 um 9:45 von punisher

        Habe ich etwa indirekt deine geliebte Sekte getroffen? War diesmal nicht mal Absicht, wenns so ist. Schließlich bist du der anti-anti-apple Kommentator ;)

        http://www.duden.de/rechtschreibung/reparierbar
        ;)

        • Am 24. Juni 2014 um 11:10 von Hi, hi...

          …eigentlich wollte ich Dir nur augenzwinkernd zustimmen. Ausnahmsweise. Aber wenn Du meinst…
          Deinen Link verstehe übrigens entweder ich nicht oder Du. Was möchtest Du damit sagen? Dass „reparabel“ falsch ist? Oder nur „reparie_bar“ richtig?

          • Am 24. Juni 2014 um 11:57 von punisher

            Dann entschuldige ich mich aufrichtig. An solchen Kommentaren muss ich mich erst einmal gewöhnen ;)
            Für das „reparie_bar“ auch^^
            Vielleicht sollte ich es heute lassen mit dem kommentieren, scheint nicht mein Tag zu sein, wenn ich schon alles so übersehe.

  • Am 24. Juni 2014 um 13:20 von Also...

    Ich finde Dich heute direkt erträglich: berechtigte Kritik am Klebewahn ohne dediziertes Ätzen in irgendeine spezielle Richtung. Und trotzdem es nicht A, sondern M ist. Geht doch, warum nicht immer so. ;-)

  • Am 24. Juni 2014 um 14:48 von Judas Ischias

    Wo ist denn der Regulierungswahn EU geblieben? Die kümmern sich doch sonst auch um die letzte Krümmung von Gurken. ;)
    Bei solchen Sachen wäre es wirklich angebracht mal zu regulieren! Aber da ist bestimmt die Hersteller-Lobby zu mächtig. ;)

  • Am 24. Juni 2014 um 14:53 von Judas Ischias

    Nachtrag : Die Kunden sollten solche Geräte überhaupt nicht kaufen, vielleicht würden die Hersteller dann endlich umdenken. Einfach eine Schande solch teuren Elektroschrott, was die Geräte über kurz oder lang sein werden, in die Welt zu lassen.

  • Am 27. Juni 2014 um 7:08 von willi

    Wenn es 2-3 Jahre hält ist das mir egal
    Ich will damit arbeiten und nicht rumbasteln.
    Ansonsten würde ich mir selbst eins bauen.

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