Google will sich angeblich an Raumfahrt-Unternehmen Virgin Galactic beteiligen

Laut Sky News laufen "fortgeschrittene Verhandlungen" über den Kauf eines Minderheitenanteil für 30 Millionen Dollar. Zusätzlich plane Google, "hunderte Millionen Dollar" in ein Joint Venture zu investieren, um Zugriff auf Virgin Galactics Technik zu erhalten.

Google strebt angeblich eine Beteiligung an dem von Milliardär Richard Branson geförderten Weltraumtourismusprojekt Virgin Galactic an. Wie Sky News berichtet, befindet sich der Internetkonzern bereits in „fortgeschrittenen Verhandlungen“.

Demnach will Google für 30 Millionen Dollar einen Minderheitenanteil an dem Raumfahrt-Unternehmen erwerben und zusätzlich „hunderte Millionen Dollar“ in ein Joint Venture stecken, das ihm Zugang zu Virgin Galactics Technologie ermöglicht. Durch die Investition würde das Raumfahrt-Unternehmen Virgin Galactic mit rund 2 Millarden Dollar bewertet.

Virgin Galactic will sub-orbitale Raumflüge für Weltraumtouristen und wissenschaftliche Missionen ermöglichen (Bild: Virgin Galactic).Virgin Galactic will sub-orbitale Raumflüge für Weltraumtouristen und wissenschaftliche Missionen ermöglichen (Bild: Virgin Galactic).

Virgin Galactic wurde 2004 von Richard Branson und Burt Rutan gegründet. Es will sub-orbitale Raumflüge für Weltraumtouristen und für wissenschaftliche Missionen anbieten.

Die Beteiligung an dem Weltraum-Projekt wäre ein weiterer Schritt Googles, ins All vorzudringen. Erst am Dienstag hatte das Unternehmen den Kauf des Satellitenbild-Anbieters Skybox für 500 Millionen Dollar bekannt gegeben. Mit dem Kartenmaterial will es seinen Dienst Maps stets auf dem neuesten Stand halten. Langfristig sollen die Skybox-Satelliten auch dabei helfen, unterversorgte Regionen der Erde mit dem Internet zu verbinden.

Zu diesem Zweck hatte Google zuvor schon den Drohnenhersteller Titan Aerospace übernommen. Das Start-up aus New Mexico baut solarbetriebene Drohnen für große Höhen (knapp 20 Kilometer), die bis zu fünf Jahre ununterbrochen in der Luft bleiben können, ohne aufzutanken. Das Modell Solara 60 besteht aus extrem leichten Verbundwerkstoffen und kann über 100 Kilogramm tragen, etwa eine Ausrüstung zur drahtlosen Kommunikation.

Die zugekauften Technologien sollen offenbar Googles Project Loon voranbringen und ergänzen. Dieses hat zum Ziel, bisher unterversorgte Regionen der Erde zuverlässig mit dem Internet zu verbinden, ohne in die übliche, teure Boden-Infrastruktur zu investieren. Die vor knapp einem Jahr vorgestellte Initiative seines Forschungslabors Google X soll das Internet mit hochfliegenden Ballons via WLAN in entlegene Regionen bringen.

In diesem Bestreben konkurriert Google mit Facebook, das ebenfalls an Titan Aerospace interessiert gewesen sein soll. Das Social Network führt die 2013 gegründete Initiative Internet.org an, die das Ziel eines bezahlbaren Internets für alle Menschen der Welt ausgibt. Ihr gehören auch Samsung, Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera und Qualcomm an – und damit sicher nicht zufällig Firmen, die sich von einer größeren Verbreitung des Internets neue Gewinnpotenziale erhoffen. Mit dem Connectivity Lab unterhält Facebook auch schon länger ein Labor, das unter anderem an Drohnen und Satelliten forscht, „um das Internet jedem zugänglich zu machen“.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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