Abwerbeverbot: Adobe, Apple, Google und Intel schlagen Vergleichszahlung von 324,5 Millionen Dollar vor

Damit wollen sie die Sammelklage von fast 65.000 Mitarbeitern außergerichtlich beilegen. Die Gegenseite hat das Angebot Ende April bereits akzeptiert. Jetzt muss nur noch die zuständige Bezirksrichterin Lucy Koh zustimmen.

Adobe, Apple, Google und Intel haben sich bereit erklärt, wegen ihres Anti-Abwerbe-Abkommens insgesamt 324,5 Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen. Das geht aus jetzt veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervor, die die zuvor schon von Reuters genannte Summe bestätigen. Nun muss die zuständige US-Bezirksrichterin Lucy Koh dem Vergleichsvorschlag noch zustimmen.

Fast 65.000 Angestellte hatten ihren Arbeitgebern in einer Sammelklage vorgeworfen, ein gegenseitiges Abwerbeverbot vereinbart zu haben, um die Gehälter künstlich niedrig zu halten. Ende des Monats sollte der Fall verhandelt werden. Doch dann einigten sich die Vertreter der Anklage und die Konzerne Ende April auf einen außergerichtlichen Vergleich.

Das Diagramm zeigt, wann welches Unternehmen mit wem eine unerlaubte Vereinbarung getroffen hat (Bild: Lieff Cabraser Heimann and Bernstein).Das Diagramm zeigt, wann welches Unternehmen mit wem eine unerlaubte Vereinbarung getroffen hat (Bild: Lieff Cabraser Heimann and Bernstein).

Wäre der Fall wie geplant vor Gericht gekommen, hätte den Beklagten laut Gerichtsunterlagen eine Schadenersatzzahlung von bis zu 3 Milliarden Dollar gedroht. Und nach dem US-Wettbewerbsgesetz hätte diese sich auf bis zu 9 Milliarden Dollar verdreifachen können. Daher waren auch nicht alle mit der jetzt ausgehandelten Summe zufrieden. Ein Kläger bezeichnete sie als bei Weitem nicht hoch genug. Die 324,5 Millionen Dollar entsprechen wenigen Tausend Dollar pro betroffenem Mitarbeiter.

Außer Adobe, Apple, Google und Intel gehörten auch Intuit, Lucasfilm und Pixar zu den Beklagten. Sie hatten schon vergangenes Jahr einem außergerichtlichen Vergleich zugestimmt. Lucasfilm und Pixar erklärten sich bereit, 9 Millionen Dollar an betroffene Mitarbeiter auszuzahlen. Intuit verplichtete sich zur Zahlung von 11 Millionen Dollar. Die Vereinbarungen galten für rund acht Prozent der Kläger.

Seinen Anfang nahm der Rechtsstreit 2011 mit der Klage eines ehemaligen Software-Entwicklers von Lucasfim. Als in der Folge zahlreiche weitere Klagen dieser Art eingingen, fasste Richterin Koh sie zu einer Sammelklage zusammen. An dieser beteiligten sich 64.600 aktuelle und ehemalige Entwickler, Designer, Qualitätsanalysten, Künstler, Autoren und Systemadministratoren, die zwischen 2005 und 2010 bei den sieben Unternehmen beschäftigt waren.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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Themenseiten: Adobe, Apple, Google, IT-Jobs, Intel, Intuit, Lucasfilm, Pixar

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3 Kommentare zu Abwerbeverbot: Adobe, Apple, Google und Intel schlagen Vergleichszahlung von 324,5 Millionen Dollar vor

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  • Am 27. Mai 2014 um 14:21 von firehorse

    Dachte immer heute läuft das anders: Man kündigt, erhält XX Millionen Abfindung, dafür dass man kündigt… ähm… zurücktritt (viel edler) und fängt dann mit einem besseren Vertrag im nächsten Unternehmen an, wo nach einem weiteren „edlen Rücktritt“ die Summe noch höher ausfällt ;)

    • Am 27. Mai 2014 um 15:36 von Im Prinzip ja ...

      … wenn du im höchsten Management Deinen Job hast. Das Fußvolk wird entweder gekündigt, oder es geht entnervt selber – beide Male ohne Abfindung. Weil die Summe ist oftmals gedeckelt, und wenn die obersten drei Fuzzies 2/3 der Summe abgreifen, bleibt für die Ameisen nicht mehr viel.

      Am Besten ist die Variante (siehe Yahoo) anzufangen, unfähig zu sein, und DANN eine Mega Abfindung abzugreifen. Wie diese Typen in den Spiegel sehen können, ist mir unverständlich.

  • Am 27. Mai 2014 um 21:00 von punisher

    Die Strafe muss viel höher ausfallen. Die lachen doch darüber!

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