x86 und ARM pinkompatibel: AMD stellt Project Skybridge vor

Mit einer neuen Produktfamilie will der Chiphersteller eine Brücke zwischen den Ökosystemen von ARM und x86 schlagen. Dafür entwickelte Mainboards sollen wahlweise mit einem X86- oder einem ARM-SoC bestückt werden können. AMD hat außerdem eine Architekturlizenz erworben und entwickelt eigene ARM-Chipdesigns.

AMD hat Project Skybridge enthüllt, das zu einer Produktfamilie mit pinkompatiblen Chips auf x86- sowie ARM-Basis führen soll. „AMD ist das einzige Unternehmen, das eine Brücke zwischen den Ökosystemen von ARM und x86 schlagen kann“, sagte Senior Vice President Lisa Su während der Ankündigung im Ritz-Carlton in San Francisco.

Project Skybridge beschreibt AMD als Design-Framework, das 2015 verfügbar werden soll – mit einer neuen Familie von APUs und SOCs aus der 20-Nanometer-Fertigung. Sie sollen pinkompatibel sein, obwohl sie auf unterschiedlichen Prozessorarchitekturen basieren. Diese Pinkompatibilität wird laut Su „eine gewaltige Flexibilität in den Markt bringen“. Einem OEM-Hersteller erlaube das, ein einziges Motherboard zu entwickeln, das wahlweise mit einem x86- oder einem ARM-SoC bestückt werden kann.

Project Skybridge soll eine Brücke zwischen den Ökosystemen schlagen (Bild: AMD).Project Skybridge soll eine Brücke zwischen den Ökosystemen schlagen (Bild: AMD).

Die 64-Bit-ARM-Variante von Skybridge beruht auf dem ARM-Cortex-A57-Kern und bietet sich zugleich als AMDs erste HSA-Plattform (Heterogeneous System Architecture) für Android an. Die x86-Variante hingegen soll CPU-Kerne der kommenden Prozessorgeneration „Puma+“ erhalten. In ihren SoCs (System-on-Chips) wird die Skybridge-Familie CPU- und Grafikkerne verbinden.

Bei der Ankündigung war viel von Beidhändigkeit („Ambidexterity“) die Rede. „Wir haben gesagt, dass wir beidhändig sein werden“, erklärte AMD-CEO Rory Read. „Dass wir etwas tun werden, das niemand sonst auf dem Planeten schaffen könnte.“ CTO Mark Papermaster blieb es überlassen, die Anhänger der Intel-Architektur zu besänftigen: „Natürlich gehen wir nicht von x86 ab“, sagte er. „Das ist der wunderbare Vorteil der beidhändigen Herangehensweise.“

Mit seinem ARM-Engagement will AMD aber noch weitergehen und hat deshalb eine Architekturlizenz erworben, die auch gezielte Änderungen der Mikro-Architektur erlaubt. Das soll die Entwicklung eines eigenen ARM-Chipdesigns unter dem Codenamen „K12“ ermöglichen – die Einführung der ersten darauf basierenden Produkte ist für 2016 vorgesehen.

Der Chiphersteller demonstrierte in San Francisco außerdem einen Server, der auf einem Opteron A1100 mit ARM-Kernen basierte – entwickelt unter dem Codenamen Seattle. Auf dem Server lief ein kompletter LAMP-Stack mit Fedora Linux, dem Webserver Apache, MySQL, PHP sowie WordPress. Muster des Seattle-Prozessors liefert das Unternehmen bereits an Partner und Kunden aus, denen auch ein Entwickler-Kit zur Verfügung steht.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Themenseiten: AMD, ARM, Prozessoren, Rechenzentrum, Server

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