Microsofts Bilanz offenbart steigende Verluste durch Surface-Tablets

Die Kosten pro 100 Dollar Tablet-Umsatz erhöhen sich im dritten Fiskalquartal auf 109 Dollar. Im Vorquartal lagen sie noch bei 104 Dollar. Den Anstieg begründet Microsoft mit den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegenen Verkaufszahlen.

Das Geschäft mit Surface-Tablets bringt für Microsoft bisher nur Verluste. Das geht aus einer Börsenpflichtmeldung hervor. Demnach hat das Unternehmen im dritten Fiskalquartal sogar einen höheren Verlust eingefahren als im Vorquartal. Als Grund nennt es einem Bericht des Guardian zufolge gestiegene Verkaufszahlen.

Mit dem Verkauf von Tablets und Zubehör nahm Microsoft in den ersten drei Monaten des Jahres 494 Millionen Dollar ein. Die damit verbundenen operativen Kosten lagen jedoch bei 539 Millionen Dollar. Das bedeutet, dass Microsoft für jede 100 Dollar Tablet-Umsatz 109 Dollar ausgegeben hat.

Im Weihnachtsquartal erwirtschaftete das Unternehmen mit Tablets einen Umsatz von 893 Millionen Dollar. Dabei fielen 932 Millionen Dollar Kosten An. Damit beliefen sich im Vorquartal die Ausgaben pro 100 Dollar Umsatz auf lediglich 104 Dollar.

„Die operativen Kosten für Surface, die hauptsächlich durch höhere Verkaufszahlen angestiegen sind, lagen in den am 31. März endenden drei Monaten bei 539 Millionen Dollar“, heißt es in den bei der Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) eingereichten Unterlagen. Die Kosten der gesamten Hardwaresparte seien um 24 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar geklettert. Dafür seien auch höhere Ausgaben für Rechenzentren verantwortlich. Allerdings bezieht sich Microsoft hier auf den Vorjahreszeitraum und nicht auf das Vorquartal.

Bisher ist es Microsoft nicht gelungen, im Tabletmarkt Fuß zu fassen. Die Marktforschungsfirma IDC führt Microsoft nicht einmal unter den Top-5-Anbietern, wobei das fünftplatzierte Amazon lediglich über einen Marktanteil von 1,9 Prozent verfügt. Der Anteil der Windows-Tablets nehme aber zu, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Dafür macht IDC allerdings nicht Microsofts Surface-Tablets verantwortlich. Als Beispiel nennt es stattdessen das Transformer Book T100 von Asus – ein im September 2013 vorgestelltes Tablet-Notebook-Hybridgerät. Es werde aufgrund seines Formfaktors von Verbrauchern als „gut genug“ eingestuft.

Einer Anfang des Jahres veröffentlichten Studie zufolge scheinen zumindest Nutzer, die Tablets an ihrem Arbeitsplatz einsetzen, Surface und nicht Apples iPad zu bevorzugen. Chitika analysierte dafür die Internetnutzung von mehreren zehn Millionen Nordamerikanern. Dabei stellte es fest, dass auf Surface-Nutzer im Vergleich zu iPad- und Android-Nutzern während der üblichen Arbeitszeiten ein höherer Anteil am Internettraffic entfällt als außerhalb der Geschäftszeiten.

[mit Material von Tom Jowitt, TechWeekEurope]

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Themenseiten: Microsoft, Quartalszahlen, Surface, Tablet, Windows

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11 Kommentare zu Microsofts Bilanz offenbart steigende Verluste durch Surface-Tablets

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  • Am 5. Mai 2014 um 9:33 von Jupp

    Wer kauft und benutzt nur diese Dinger… (kopfschüttel)

    • Am 6. Mai 2014 um 14:40 von Sven Barnick

      Ich habes gekauft und kann damit 100 mal intuitiver und produktiver arbeiten als mit meinem iPad

  • Am 5. Mai 2014 um 12:15 von Wer sie kauft?

    Falsche Frage: Du solltest fragen, wie die Zahlen zustande kommen.

    http://appleinsider.com/articles/14/05/04/apples-ipad-business-isnt-collapsing-but-the-rest-of-the-tablet-industry-sure-is

    Und hier ist schön beschrieben, wie IDC, Gartner und Co. je nach Bedarf und Auftraggeber die Zahlen frisieren:
    http://appleinsider.com/articles/13/11/16/the-curious-case-of-idc-gartner-strategy-analytics-pc-phone-tablet-data-on-apple

    Am auffälligsten ist die massive Zahl an Noname Geräten, die laut IDC zwar in Massen verkauft, aber kaum genutzt werden. Wie praktisch, wenn man bestimmte Zahlen benötigt. ;-)

    Die klare Botschaft lautet: traue IDC, Gartner etc. nicht über den Weg.

    • Am 5. Mai 2014 um 15:20 von GGF

      Seit langem mal ein Kommentar über den ich spontan herzhaft Lachen konnte. Hut ab.

    • Am 5. Mai 2014 um 22:12 von peter

      Die Quelle sagt schon alles

    • Am 5. Mai 2014 um 23:54 von Judas Ischias

      Wie schön, dass der Apple-Insider ehrliche Meldungen abgibt!:-)

    • Am 6. Mai 2014 um 7:56 von Maddin

      Zu einer guten Meinungsbildung gehört es auch, dass man die verwendeten Quellen ggfs. reflektiert – und dass Apple-Insider beileibe kein ernstzunehmendes Online-Journal ist, gilt als hinreichend bekannt.

      Können sie denn mit anderen Quellen ihre These belegen?

      • Am 6. Mai 2014 um 9:11 von Ja mai ...

        Natürlich: einfach die Gartner/IDC Zahlen nehmen, und den offiziellen Verkaufszahlen gegenüber stellen.

        Ein kleines Beispiel: 2011 sollte laut IDC Samsung bereits 10 Mio Tablets verkauft haben. Im Verfahren gegen Apple kam heraus: es war unter einer Mio.

        Ansonsten meldet Apple als einziger großer Hersteller Zahlen verkaufter Geräte – Samsung z.B. meldet nur in den Handel gelieferte Geräte, Sony, HTC etc. verfahren ähnlich.

        Und über die Nonames kann (!) ODC nichts in Erfahrung bringen, weil sie schlicht zu klein sind, und gar nix melden. Daher liegen eben Annahmen zugrunde.

        Beispiel Microsoft: kurz nach dem ersten Surface überschlugen sich Gartner und IDC vor Erfolgsmeldungen. Tatsächlich wurde weniger als eine Mrd umgesetzt – es musste zudem eine Mrd abgeschrieben werden.

        Beim Surface 2 werden die Tablet Zahlen (im Quartal nur etwa 540 Mio USD!) gar versteckt, siehe Artikel.

        Würde Apple 50% weniger Umsatz generieren und Geräte mit dem iPad verkaufen, es würde Häme hageln.

        Ansonsten kann man sich die Zahlen in den beiden Links mal ansehen (klingen doch sehr plausibel), und man möge mir doch bitte echte Verkaufszahlen der Android oder Microsoft Seite nennen: es gibt keine.

        Die einzig echten Zahlen stammen von Apple. Der Rest sind Schätzungen seitens IDC. Wie die gewonnen werden, bleibt – praktischerweise – deren Geheimnis.

        Ansonsten sollte man einfach mal den eigenen Augen trauen, und im Bekanntenkreis schauen, ob jedes dritte Tablet ein Noname Tablet ist, das weder von Apple/Samsung, noch von Sony, LG, Google, etc. ist – genau das wollen einem die IDC Leute weismachen. Nun, ich kenne keinen einzigen, der so ein Ding sein Eigen nennt. Und die Medion Teile produzieren sehr sicher nicht die Stückzahl.

        Tatsächlich sprechen Internet Datennutzungsstatistiken eine deutliche Sprache: wenn >70% des Tablet Datenverkehrs auf das iPad zurückgehen, und nur <30% auf Android Tablets, dann liegt es bei einer Annahme einer 'normalen' Nutzung (=sie werden auch zum Surfen genutzt) nahe, dass der Marktanteil aller Android Tablets eher bei 30% liegt. Und das passt dann eben nicht zu den Aussagen von IDC, Gartner etc.

        • Am 6. Mai 2014 um 9:57 von peter

          Danke, lesen können wir sicherlich selber. Andere Quelle außer dein Vertrauen in deine eigenen Augen und Appleinsider?

        • Am 6. Mai 2014 um 11:24 von hamster

          schade, das mit dem bekanntenkreis hätte er an den anfang seines kommis schreiben sollen. dann hätte ich mir den rest sparen können :D wenn mir jmd erzählt, er hätte n bekanntenkreis, der repräsentativ wäre, dann kann ich den nicht mehr ernst nehmen LOL
          und im letzten absatz verzählt er uns, der ios-anteil liegt bei 70% … aaaaaha, alles klar. hat den anschein, du warst vor kurzem auf n apple-event und bist noch in einem rausch :D

  • Am 7. Mai 2014 um 1:02 von Judas Ischias

    Wer bringt denn hier so oft das Beispiel mit Samsung und den 10 Millionen Tablets und wer beruft sich alle Nase auf dieses ominöse Propagandablatt?
    War mal wieder ein echter PeerH.;(

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