Drei Mozilla-Aufsichtsräte angeblich wegen neuem CEO Brendan Eich zurückgetreten

Es handelt sich um die ehemaligen CEOs John Lilly und Gary Kovacs sowie Ellen Siminoff. Mozilla zufolge hatten zwei der drei Aufsichtsräte ihren Rückzug schon länger geplant. Neues Mitglied des Gremiums ist die Spiegel-Online-Geschäftsführerin Katharina Borchert.

In der vergangenen Woche sind drei Mitglieder des Mozilla-Aufsichtsrats zurückgetreten. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mehrere nicht namentlich genannte Quellen berichtet, haben sie das Gremium wegen der Berufung von Chief Technology Officer Brendan Eich zum Chief Executive Officer verlassen. Mozilla hat die Umbesetzung des Board of Directors bestätigt, den Bericht des WSJ jedoch dementiert.

Mozilla-CEO Brendan Eich (Bild: Mozilla)Mozilla-CEO Brendan Eich (Bild: Mozilla)

Eich hatte am vergangenen Montag seinen neuen Posten angetreten. In einem Interview mit CNET am selben Tag kündigte er auch den Rückzug von drei Direktoren an: John Lilly, ehemaliger Mozilla-CEO und jetzt Partner der Beteiligungsgesellschaft Greylock Partners, Ellen Siminoff, CEO des Online-Startups Schmoop, und Gary Kovacs, der bis April 2013 CEO von Mozilla war und jetzt Chef der Sicherheitsfirma AVG ist. Das Gremium besteht jetzt nur noch aus drei Personen: Mozilla-Gründerin Mitchell Baker, LinkedIn-Gründer Reid Hoffman und seit vergangener Woche Katharina Borchert, Geschäftsführerin von Spiegel Online.

„Die drei Mitglieder des Aufsichtsrats haben ihre Amtszeit aus verschiedenen Gründen beendet“, heißt es in einer Stellungnahme von Mozilla. „Zwei hatten schon länger ihren Rückzug angekündigt, eines im Januar und das andere ausdrücklich zum Ende der Suche nach einem neuen CEO, und zwar unabhängig von der ausgewählten Person.“

Laut WSJ wollten die ehemaligen Aufsichtsräte, dass ein externer Kandidat den CEO-Posten erhält, der mit seiner Erfahrung Mozillas Einfluss in der Mobilbranche steigern kann. Die Mobilversion von Firefox hat derzeit nur einen verschwindend geringen Marktanteil. Auch das Mobilbetriebssystem Firefox OS muss erst noch zeigen, dass es sich in dem von Googles Android und Apples iOS dominierten Markt behaupten kann.

Eich geriet auch in die Kritik, weil er 2008 eine Initiative unterstützt hat, die sich für ein Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen in Kalifornien eingesetzt hatte. Der App-Entwickler Rarebit kündigte beispielsweise an, die Arbeit an Apps für den Firefox Marketplace einzustellen. Auch Mitarbeiter von Mozilla forderten deswegen Eichs Rücktritt.

Eich, Baker und Mozilla selbst wiesen die Kritik zurück. „Ich werde sicherstellen, dass Mozilla ein Ort ist und bleibt, der jeden einbezieht und unterstützt, unabhängig von seiner sexuellen Ausrichtung, Geschlecht, Alter, Volkszugehörigkeit, Einkommen oder Religion“, schreibt Eich in seinem Blog. „Ich weiß, dass einige skeptisch sein werden, und dass Worte alleine nichts ändern werden. Ich kann Sie nur um Ihre Unterstützung bitten – und um Zeit, um meine Worte in die Tat umzusetzen.“

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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