Office für iPad könnte bald erscheinen

Office für iPad könnte schon bald und sogar noch vor Microsofts erster Version für Windows erscheinen, die ganz auf Touchbedienung optimiert ist. Wie ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley von Microsoft-Insidern erfuhr, wurde seine Veröffentlichung vorgezogen und ist jetzt im ersten Halbjahr 2014 vorgesehen.

Das wäre nicht weniger als eine strategische Kehrtwende, denn der Softwarekonzern wollte neue Office-Versionen bislang immer zuerst für Windows präsentieren, um das eigene Betriebssystem abzuheben und als besonders geeignet für produktive Arbeit erscheinen zu lassen. Im Oktober stellte der frühere Microsoft-CEO Steve Ballmer zwar auch Microsoft Office für Apples iPad in Aussicht – aber es sollte erst einige Zeit nach einem vorrangig für Touchbedienung optimierten Office für Windows („touch-first“) folgen.

Schon im Juni letzten Jahres machte Microsoft die lange erwartete Mobilversion seiner Bürosoftware Office 2013 für das iPhone verfügbar. Hinsichtlich des Apple-Tablets aber zögerte es so merklich, dass ein Office für iPad vielfach schon nicht mehr erwartet wurde. Erst vor wenigen Tagen äußerte sich die für das Windows-Marketing zuständige Tami Reller mit gewundenen Erklärungen zu Microsofts Plänen, die Bürosuite auch für andere Betriebssysteme umzusetzen.

Microsoft müsse „umsichtig“ vorgehen, argumentierte die Marketingchefin auf einer von Goldman Sachs veranstalteten Technologiekonferenz. Denn die Office-Anwendungen seien so wesentlich für Enterprise-Kunden wie Verbraucher, dass die Auswirkungen für die Windows-Plattform gut zu überlegen seien. „Sie werden uns daher sehr bedächtig erleben, wenn es darum geht, wie und wann wir welche Anwendungen auf welche Plattformen bringen.“

Foleys Informanten zufolge ließen sich der scheidende Ballmer und die Führungsetage des Unternehmens jedoch gegen Jahresende umstimmen und gaben dem Drängen des Office-Teams nach, das die Veröffentlichung von Office für iPad unmittelbar nach seiner Fertigstellung vorschlug, auch wenn es damit der Windows-Version zuvorkäme. Wie schon die iPhone-Version wird für das Tablet-Office voraussichtlich ein Office-365-Abonnement erforderlich sein. Zu vermuten sei außerdem die standardmäßige Speicherung von Dateien auf OneDrive, wie Microsofts Cloud-Speicherdienst SkyDrive bald heißen wird.

Microsoft-Vertreter lehnten eine Stellungnahme zu Office für iPad kategorisch ab. Die langjährige Microsoft-Beobachterin Mary Jo Foley aber ist überzeugt: „Office für iPad kommt. Und früher, als viele erwarten.“

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gemini: Google stellt neues KI-Modell vor

Zum Start wird Gemini in Bard und das Pixel 8 integriert. Das KI-Modell ist laut…

13 Stunden ago

Trend Micro warnt vor Zunahme KI-unterstützter Cyberangriffe

Der Missbrauch von KI-Werkzeugen erschwert die Bedrohungslage unter anderem bei Phishing und Business E-Mail Compromise.…

14 Stunden ago

Zugang zu europäischer PlanQK-Plattform

PlanQK-User können ab jetzt auf Hardware der T-Systems Quantum Cloud zugreifen.

19 Stunden ago

Chrome 120: Google schaltet neuen Sicherheits-Check frei

Der Browser prüft proaktiv auf mögliche Sicherheitsprobleme. In den Einstellungen informiert Chrome zudem über den…

22 Stunden ago

AI Alliance setzt sich für „offene“ Entwicklung von künstlicher Intelligenz ein

Zu den Gründungsmitgliedern gehören Meta, IBM, Intel und die NASA. Nicht dabei sind indes Microsoft,…

2 Tagen ago

DeepSearch: Neue Suchfunktion für Microsoft Bing nutzt GPT-4

Die Erweiterung der Bing-Suche liefert umfassendere Ergebnisse. Ein Suchvorgang mit DeepSearch dauert durchschnittlich 30 Sekunden.

2 Tagen ago